Am vergangenen Samstag gastierte die erste Frauenmannschaft der Handballspielgemeinschaft Riesa/Oschatz beim Tabellennachbarn HSG Rückmarsdorf. Mit dem Einläuten der Rückrunde der Mitteldeutschen Handball-Oberliga wollten die Sportstädterinnen direkt ihre ersten Punkte einfahren. Es gelang jedoch nicht, die zuvor besprochenen Vorhaben umzusetzen, wodurch sie letztendlich mit leeren Händen beim Stand von 22:25 (12:13) das Parkett verließen.

Zur ersten Partie des neuen Jahres reiste die HSG RIO lediglich mit sieben Frauen an, da Torhüterin Michelle Barth und Rückraumspielerin Josi Hessel aus gesundheitlichen Gründen ausfielen. Nur durch das Engagement einiger Spielerinnen der zweiten Mannschaft, welche direkt nach ihrem eigenen Spiel in Zwönitz anreisten, konnte überhaupt für Auswechsler auf der Bank gesorgt werden. Die Begegnung startete vor allem auf eine Art und Weise: uneffektiv. Zwar gelangen in den ersten zehn Minuten immer wieder Durchbrüche mit klaren Torchancen, doch der Abschluss wurde nicht konsequent genug gestaltet. Dadurch verbuchte die Gastmannschaft in dieser kurzen Zeitspanne bereits 8 Fehlwürfe und lies Rückmarsdorf auf Augenhöhe spielen (4:3). Nach dem Ausgleich des Kontrahenten in der 16. Minute zum 6:6 schafften es die Riesa-/Oschatzerinnen im weiteren Verlauf des Spiels nicht, noch einmal in Führung zu gehen. Während RIO in der Defensive halbherzig agierte, kamen die Leipziger in Gang und zogen mit vier aufeinanderfolgenden Toren davon (6:10). Coach Remane reagierte daraufhin mit einer Auszeit, welche glücklicherweise Wirkung zeigte. Letztendlich schafften es Sally Witecy und Lena Bormann durch je zwei Treffer in den letzten 3 Minuten der ersten Hälfte, ihre Mannschaft wieder in Schlagdistanz zu bringen (30., 12:13).

Trotz Anschlusstreffer in der 31. Minute (13:13) präsentierten sich die Elbstädterinnen auch in der zweiten Halbzeit nicht in gewohnter Form. Immer wieder öffneten sich dem Tabellennachbarn Lücken in der Abwehr, welche sie nutzten, um sich bis zur 45. Minute wieder auf vier Tore abzusetzen (16:20). Gleichzeitig verschenkte man im eigenen Angriff zu leichtsinnig und schnell den Ball. Mehrmals verringerten die Gäste den Abstand, da sie sich nicht kampflos geschlagen geben wollten, doch bis zum Schluss fehlte der notwendige Biss, um die Partie noch drehen zu können. Somit konnten die Rückmarsdorfer das Spiel am Ende für sich entscheiden (60., 22:25) und RIO trat die Rückreise ohne Zähler an.

Obwohl das gesetzte Ziel nicht erreicht werden konnte, schätzt Mannschaftverantwortlicher Stefan Remane den Kampfgeist seines Teams: „Wir haben es zwar versucht, konnten den Ausfall von zwei wichtigen Spielerinnen aber leider nicht kompensieren. In der Abwehr haben wir zwar oftmals mit hohem Aufwand gearbeitet, letztendlich hat dann aber der letzte Schritt gefehlt, während unser Angriff zu überhastet und im Abschluss nicht effektiv genug war. Dennoch dürfen wir nun die Köpfe nicht hängen lassen, denn abgerechnet wird erst am Ende der Saison.“

Am kommenden Wochenende absolvieren die Damen ihr erstes Heimspiel im Jahr 2020 gegen den derzeitigen Erstplatzierten, dem HC Rödertal II. Somit lässt das nächste harte Stück Arbeit nicht lang auf sich warten.

HSG Rio I: Sandra Zintl, Anna Schneese – Susi Iwan, Sally Witecy (2), Lena Bormann (3), Sandra Kube (3/1), Anja Drechsler (4), Sandra Billwitz (2), Clara Pechnig (3), Carmen Schneider (5/2), Paula Pechnig.