Leipzig – Emotional, spannend, herzzereißend: nach 60 Minuten Kampf, und einem erlösenden Schlusspfiff später, steht die gesamte Halle Kopf. Die Rückmarsdorfer Oberliga-Handballerinnen bezwangen mit 29:28 (15:12) die SV Aufbau Altenburg und haben damit allen gezeigt: Ja, wir können es doch!

„Heute haben wir eine wahnsinns Teamleistung auf das Parkett gelegt. Zu keiner Sekunde im Spiel gingen die Köpfe runter, wir haben uns unglaublich gepusht und jeweils für den Anderen gespielt“, resümierte Strippenzieherin Julia Kiulies. Die Nummer 9 der HSG bewies gemeinsam mit Rückraum-Mitte Kollegin Lisa Heining Nerven aus Stahl, immer wieder setzten die beiden die Rückmarsdorfer Rückraumgranaten Lisa Radomski und Celina Matthey in Szene. Aber auch in der Abwehr agierten die beiden als Spitze knallhart und konsequent.

„Ich denke gerade unsere Abwehr hat Altenburg vor eine diesmal größere Aufgabe gestellt. Leider haben wir dort viel zu einfache Tore bekommen und es dahingehend natürlich wieder mal viel zu spannend gemacht“, so Kiulies.

Obwohl den Altenburgerinnen immer wieder der Anschlusstreffer gelang, ließ die HSG im Angriff nichts anbrennen. Souveräne Abschlüsse und eine historisch geringe technische Fehlerquote ermöglichten den Halbzeitstand von 15:12 für die Gastgeberinnen.

„Wir stehen drei Mal die Woche auf der Platte und ackern. Nun haben wir uns endlich für diese harte Arbeit belohnt. Die Mädels haben das Gelernte aus den Einheiten zielführend umgesetzt und gleichzeitig den Gegner in all seiner Härte angenommen.“, lobte Headcoach Eichardt sein Team.

Auch er hat nicht einen Moment an eine Niederlage gedacht, selbst als der drei-Tore Vorsprung der HSG nach der Pause rasch dahinschmolz, blieb die Mannschaft abgebrüht wie noch nie. Selbst nach dem ersten Ausgleichstreffer der SV Aufbau Altenburg in der 54. Minute, fand Lisa Heining in doppelter Unterzahl gleich die passende Antwort.

Dafür leistete Torhüterin Natalie Loschke in den letzten entscheidenden Spielminuten einen Bärendienst im Kasten. Gleich zwei freie Würfe parierte die 21 Jährige in der wichtigsten Phase und trug somit erheblich zum Sieg der Rückmarsdorferinnen bei. Für die 60 Minuten bildete Loschke das Trio mit Manja und Barth, welche ebenfalls eine hervorragende Leistung zeigten.

Dabei musste die HSG nicht nur auf Rückraumshooterin Franziska Rink verzichten, auch Kapitän Radomski und später HCL-Trumph Celina Matthey mussten angeschlagen auf der Bank platz nehmen. Und obwohl der SV Aufbau kurz vor knapp noch einmal das 28:28 gelang, ließ sich die HSG den Sieg, trotz aller Hindernisse, dieses Mal nicht nehmen. Außenspielerin Anne Hein fasste sich ein Herz und verwandelte souverän ihr viertes Tor – und sorgte damit für ordentlich Jubel in der gut gefüllten Halle.

Julia Kiulies blickt mit dieser Leistung weiter nach vorn: „Wir müssen genau diese positiven Gefühle, diese Energie, auch in die nächsten Spiele tragen und an unsere gezeigte Leistung anknüpfen. Dann können wir auch im weiteren Verlauf der Saison mehr erwarten.“

Dafür bekommt das Team um Frank Eichardt und Jens Freisdtedt gleich die nächste Aufgabe mit Apolda. Am Samstag, den 09.11. um 17:30 Uhr, wird die HSG dann auf ihren unmittelbaren Tabellennachbarn SG Apolda/Großschwabenhausen treffen. Dann haben die Rückmarsdorferinnen eine erneute Chance, zwei Punkte auf ihr Konto zu verbuchen.

Es spielten für die HSG: Loschke, Barth, Manja – Seidel (1), Taubert (1), Girimhanov, Schröder (2), Kiulies (1), Zimmermann (3), Gruszka (1), Heining (5), Radomski (4), Matthey (7/4), Hein (4).