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Und plötzlich ist der Oberligatitel wieder ganz nah
Die Görlitzer Koweg-Frauen profitieren von einem Ausrutscher des Spitzenreiters.
Quelle: Von Frank Thümmler / Sächsische Zeitung vom 29.04.2019

 

Dieser Spieltag war wie gemalt für die Koweg-Frauen: Ihnen selbst gelang ein 29:24-Erfolg gegen die starken Frauen vom BSV Magdeburg, während Spitzenreiter Union Halle-Neustadt II zu Hause gegen Dessau patzte (24:25). Dadurch führen die Görlitzerinnen vor dem letzten Spieltag die Tabelle wieder an, ein Unentschieden in Rückmarsdorf am kommenden Sonntag würde zum Gewinn des Meistertitels in der Mitteldeutschen Oberliga reichen.

An diese Konstellation dachte vor dem Spiel niemand. Vielmehr ging es für die Koweg-Frauen darum, nach drei Niederlagen am Stück selbst wieder in die Spur zu kommen gegen eine Mannschaft, die vor zwei Wochen den Tabellendritten mit zehn Toren vom Parkett gefegt hatte. Dabei fehlte jetzt auch noch Kreisläuferin Victoria Grätz (nach Verletzung Saison beendet). Anna Fursewicz sprang noch einmal ein und lieferte eine starke Partie. Die Koweg-Taktik ging dabei weitestgehend auf. Über eine starke Abwehr und eine gute Torwartleistung sollten Tempogegenstöße zu einfachen Toren führen. Als Dagmara Zychniewicz vor der Pause mit Rot vom Parkett musste, gab es allerdings einen Bruch. Die Gäste glichen die Drei-Tore-Führung aus. Kinga Lalewicz sorgte in der Schlusssekunde der ersten Halbzeit mit einem direkten Freiwurf für das 15:14.

Nach der Pause blieben die Görlitzerinnen immer in Führung, ohne sich absetzen zu können. Nach dem 22:21 (50.) entschärfte die überragende Torfrau Romy Klaus aber einen Siebenmeter und zwei freie Würfe, Koweg konnte auf drei Tore davonziehen und ließ die Magdeburgerinnen auch nicht mehr heran, zumal weitere Tempogegenstöße gelangen. Trainer Michael Schuller war entsprechend zufrieden, insbesondere wie seine Mannschaft nach der Roten Karte mit nur noch einer Feldspielerin auf der Bank agiert hat. Als nach dem Spiel die Nachricht von der Hallenser Niederlage kam, waren erst die Augen und dann der Jubel bei den Spielerinnen groß. Jetzt fehlt nur noch ein Punkt zur Erfüllung des großen Traums. Bitter waren gleich vier Abschiede nach dem Spiel: Victoria Grätz geht zum Studium, Jelena Bader und Torfrau Romy Klaus hören auf, Lydia Wrzal will kürzer treten.

Görlitz: Klaus, Haasler – Wrzal (4), Fursewicz (3), Blasczyk, Lalewicz (6), Rösel (8/7), Zychniewicz (1), Kühn (7), Girbig.

 


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