Nach ihrem letzten Heimspiel gegen den SV Union Halle-Neustadt II fuhren die SC-Damen am vergangenen Sonntag in die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, nach Magdeburg. In der altehrwürdigen Hermann-Giesler-Halle wartete der BSV 93 Magdeburg-Olvenstedt. Das Hinspiel gewann der Sportclub aus Hoyerswerda knapp mit 24:23.
Wieder einmal ging es sehr ersatzgeschwächt auf die Auswärtsfahrt. Chef-Trainer René Althaus weilte bei einer Trainerweiterbildung, Nadja Irmisch war noch aus dem Görlitz-Spiel verletzt und Betty Kulke ging gesundheitlich stark angeschlagen in die Partie. Somit hatte Co-Trainer Damian Reichart gerade mal neun Spielerinnen zur Verfügung. Aber was soll’s, die Stimmung war dennoch positiv.
Hoyerswerda ging durch einen 7-Meter von Laura Rosemann mit 1:0 in Führung. Dann folgte ein 6:0-Lauf der Gastgeberinnen und prompt auch die zeitige Auszeit durch SC-Trainer Reichart. Die Mannschaft blieb ruhig und motiviert.
Nach und nach kamen die Zusestädterinnen mit dieser Einstellung in die Partie. Auch ein Torwartwechsel, von der diesmal zunächst glücklosen Nicole Seidel auf Ayline Trunsch, in der 12. Minute brachte einen positiven Effekt. In der 21. Minute beim Stand von 14:11 für die Bördestädterinnen war Hoyerswerda wieder im Spiel. Eine gute Abwehr und viel Bewegung im Angriff brachte dieses gute Zwischenergebnis. Leider behielt der Sportclub die Linie nicht bei und verfiel in alte Muster. Schnelle und zu unvorbereitet Angriffe waren das Ergebnis und auch die Abwehr war auf einmal ziemlich offen. So stand es zur Halbzeit 20:13 für die Magdeburger Mädels. Dabei hätte es jetzt schon enger stehen müssen.
In der Kabine wurden die richtigen Worte, aber auch die richtigen Umstellungen gefunden, denn Hoyerswerda kam sehr stark aus der Kabine zurück. Vera Apitz startet, nun auf der Rückraum-Mitte-Position, mit dem Eröffnungstreffer im zweiten Durchgang. Auch die Abwehr wurde von Minute zu Minute besser und Ayline Trunsch war ein sicherer Rückhalt. Demnach stand es nach 37 Minuten nur noch 22:18 und die SC-Damen rochen wieder mal Lunte. Hoyerswerda zauberte auf einmal ihren Tempohandball auf die Platte und konnte Magdeburg damit sehr gut Paroli bieten. Marie Grabsch per Konter zum 24:20 nach 41 Minuten, Charlott Schöps per zweiter Welle zum 26:22 (43.) und die unermüdliche Sophia Rösler nach Ballgewinn von Alina Weber zum 29:24 (49.) netzten erfolgreich ein. Auch ein erneuter Torwartwechsel von der guten Ayline Trunsch zu Nicole Seidel war eine gute Idee. Aber auch Vera Apitz machte auf der für sie ungewohnten Spitze im 5:1-Abwehrsystem dem BSV das Leben schwer.
Der Sportclub warf alles in die Abwehr was Beine, Arme und Kopf noch hergaben. Darunter litt allerdings jetzt der Angriff. Zwei bis vier Fehler in Folge verhinderten ein weiteres Herankommen. Hoyerswerda nahm die letzte Auszeit.
Nach der Auszeit folgte prompt ein 4:1-Lauf der Zusestädterinnen. Nachdem 31:26 für den Gastgeber trafen Betty Kulke von Rechtsaußen zum 31:27, zwei Mal Sophia Rösler und Alina Weber zum 31:30 nach 58. Minuten.
Nun gab es Auszeit Magdeburg. Die SC-Mädels wollten diesen einen Punkt um jeden Preis haben, trotz leerer Akkus, aber mit extrem viel Willen, gaben sie noch einmal alles.
Der BSV traf 50 Sekunden vor Schluss zum Spielstand von 32:30. Hoyerswerda reagierte mit schneller Mitte durch Laura Rosemann zum 32:31, 36 Sekunden vor Abpfiff. Die Gäste hatten mit einer offensiven Deckung und einer Parade von Nicole Seidel nun nur noch 5 Sekunden. Diese reichten am Ende nicht mehr für einen SC-Angriff. Nach Abpfiff stand ein denkbar knappes 32:31 für den BSV 93 Magdeburg-Olvenstedt an der Anzeigetafel.
Co-Trainer Damian Reichart kurz nach dem Spiel: „Es ist unheimlich ärgerlich für die Mädels. Sie haben eine überragende zweite Halbzeit gespielt mit einer guten Abwehr und einem sehr starken Angriff. Es haben alle getroffen und auch die Torhüter waren gut aufgelegt. Darauf lässt sich aufbauen. Vielen Dank an unsere Fans für die Unterstützung. Ohne euch geht es nicht!“
Nun herrschen durch die Winterferien erst einmal vier Wochen Punktspielpause, ehe am 09.03.2019 um 18:30 Uhr die HSG Rückmarsdorf ins BSZ “Konrad Zuse” kommt. Hier hoffen die SC-Damen auf eine besonders lautstarke Kulisse, um mit dem Schwung des letzten Spiels die Punkte in der eigenen Halle zu behalten. Also kommt zahlreich vorbei!
Es spielten: A. Trunsch und N.Seidel (beide Tor), V. Apitz (2), B. Kulke (2), M. Grabsch (1), S. Rösler (10), L. Rosemann (11/2), A.Weber (3) und C.Schöps (2).
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