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Koweg-Frauen überzeugen gleich doppelt
Am Abend gelingt im ersten Oberliga-Heimspiel ein klarer Sieg über Riesa-Oschatz – für viele das zweite Spiel am Tag.
Quelle: Von Frank Thümmler / Sächsische Zeitung vom 24.09.2018

 

Die Görlitzer Koweg-Handballerinnen sind perfekt in die neue Saison gestartet. Am späten Sonnabendnachmittag fügten sie dem Oberliga-Saison-Auftaktsieg in Hoyerswerda im ersten Heimspiel in der Jahnsporthalle ein vor allem in der Höhe nicht erwartetes 36:23 über die HSG Riesa/Oschatz hinzu. Was sicherlich nicht alle der knapp 300 Zuschauer in der Halle wussten: Fünf der Görlitzer Spielerinnen hatten am frühen Nachmittag schon in der Verbandsliga in Großenhain gespielt, dort den HC Rödertal III mit 35:29 bezwungen, für 8:0 Punkte auf dem Konto der Reserve gesorgt und aufgrund der schmalen Spielerdecke sehr viel Einsatzzeit absolviert.

„Zwei Spiele an einem Nachmittag so überzeugend zu absolvieren, ist eine außergewöhnliche Leistung, vor der man nur den Hut ziehen kann. Aber wir wollen auch in der Verbandsliga seriös auftreten und die Liga nicht mit einer wechselnd starken Mannschaft beeinflussen. Das ist heute perfekt aufgegangen“, kommentiert Koweg-Trainer Jörg Adam.

Ihm entgegen kam sicherlich, dass die Gäste aus Riesa verletzungsbedingt arg geschwächt antraten. Unter anderem fehlte mit Carmen Schneider die von Adam angekündigte überragende Spielerin der Gäste. Die Koweg-Frauen begannen die Partie äußerst konzentriert. Die erste Offensivaktion war gleich eine zum Zunge schnalzen: Wiktoria Blaszczyk gelang ein super Anspiel auf Victoria Grätz, die zum 1:0 einnetzte. Das war das Auftaktsignal für eine absolut überzeugende Auftaktphase. Die Görlitzerinnen zogen über 5:0 auf 9:2 davon. Trainer Jörg Adam konnte es sich leisten, die erfahrene Jelena Bader frühzeitig vom Feld zu nehmen – und er musste sie auch nicht mehr bringen. „Das ist mit ihr so abgesprochen und auch kein Problem. Wir wollen den jungen Leuten so viel wie möglich Einsatzzeit geben. Und uns war früh klar, dass wir dieses Spiel gewinnen werden.“ Die sieben Tore Vorsprung nahmen die Görlitzerinnen dann auch mit in die Halbzeitpause. Zu kritisieren gab es nicht viel, vielleicht, dass ein paar Würfe leigengelassen wurden und ab und zu eine Brise Egoismus zu viel im Spiel war.

Geringer wurde der Vorsprung auch nach dem Seitenwechsel nie – im Gegenteil, die Görlitzerinnen bauten die Führung immer weiter aus. „In der zweiten Halbzeit hat dann die erst 17-jährige Leonie Rösel für 20 Minuten die Mannschaft geführt. Sie hat zwei Tore erzielt, Siebenmeter herausgeholt und ihre Sache insgesamt gut gemacht. Das ist in diesem Alter schon außergewöhnlich, erst recht nach 60 Minuten Stunden zuvor in der Verbandsliga“, lobt Adam. Das traf auch auf andere zu: Johanna Girbig hatte in ihrem zweiten Spiel des Tages starke Szenen und erzielte vier Treffer. Wiktoria Blasczcyk war nach ihrer Erkrankung der Vorwoche fast schon wieder voll da, Klara Klegrova wird immer selbstbewusster und fügte ihren sechs Treffern am Nachmittag neun am Vorabend hinzu. Einen Sahnetag hatte aber vor allem Maren Kühn erwischt. Am Nachmittag erzielte sie in Großröhrsdorf zwölf Treffer, in Görlitz dann weitere acht – in beiden Partien mit einer makellosen Siebenmeterbilanz.

So kann es weitergehen. Jörg Adam versucht, die Euphorie einzubremsen: „Natürlich freut es mich, dass beide Mannschaften ungeschlagen sind. Aber die Saison wird lang, der Kader ist schmal. Bei Riesa sieht man, was passieren kann, wenn vier, fünf Spielerinnen ausfallen.

Koweg: Klaus, Haasler – Girbig (4), Wrzal (4), Grätz (1), Rösel (2), Lalawicz (1/1), Blasczcyk (5), Klegrova (9), Zychniewicz (2), Bader, Kühn (8/4).

 


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