Die Handballerinnen der HSG Riesa/Oschatz erkämpften am vergangenen Samstag ein 29:29 beim BSV Sachsen Zwickau II. In der ersten Viertelstunde fielen Tore im Minutentakt, bevor sich beide Deckungsreihen mehr stabilisierten, wobei die Gastgeberinnen in der Neuplanitz-Sporthalle zunächst vorlegten. In der zweiten Hälfte schwappte das Pendel auf HSG-Seite. Beide Mannschaften lieferten sich am Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem Zwickau Sekunden vor Schluss noch den Ausgleich erzielen konnte. Carmen Schneider feierte ein torreiches Comeback und war mit 12 Treffern erfolgreichste Torschützin.

Beide Mannschaften legten nach kurzer Anlaufzeit los wie die Feuerwehr. Fast jeder Treffer wurde umgehend mit Tempoangriff beantwortet. Die Zwickauerinnen ließen kaum eine Chance liegen und setzten sich in temporeichen Anfangsminuten auf 5:8 ab. Die HSG versuchte durch Auszeit in der 12. Minute mehr Ordnung in die Abwehr zu bekommen, was nur phasenweise gelang. Die RIO-Defensive rackerte lange, aber Zwickau hatte die Geduld und fand zum Ende immer wieder eine Lücke. Die Gäste ließen sich aber nicht entmutigen und zwangen ihre Gegnerinnen mit fortschreitender Spieldauer zu mehr Fehlern und Fehlwürfen. In der 24. Minute glich Carmen Schneider per Strafwurf zum 13:13 aus. Trotz anschließender Überzahl kassierten Riesa/Oschatzerinnen wieder drei Treffer in Folge. In der letzten Minute setzte sich Carmen Schneider erneut energisch durch, zog die Zeitstrafe und traf zum 14:16 Halbzeitstand.

Die zweite Hälfte startete mit einem Schock für die HSG. Nachdem Zwickaus Spielmacherin Maja Helmchen von der RIO-Abwehr gestoppt wurde, schickten die Schiedsrichter Josephine Hessel mit Rot auf die Tribüne. Die harte Entscheidung rüttelte scheinbar ihre Mitspielerinnen wach. Lena Bormann glich zum 16:16 aus und Christin Müller traf in erneuter Unterzahl zur 19:18 Führung in der 37. Minute. Die RIO-Frauen waren nun richtig im Spiel und kämpften mit mehr Feuer. 10 Minuten später führten sie nun selber mit 3 Toren 24:21 durch Tore von Sandra Kube und Christin Müller. Zeitstrafen gegen Christin Müller und unmittelbar anschließend gegen Carmen Schneider brachten Zwickau wieder ins Spiel, die ihre Überzahl konsequent ausnutzten und ihre sichere Rechtaußen Stefanie Stolle frei spielten. In der 53. Minute fiel der erneute Ausgleich zum 25:25. Beide Mannschaften lieferten sich ein hart umkämpftes Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem Riesa/Oschatz nun vorlegte. In der 58. Minute mussten Christin Müller und Sandra Kube mit Zeitstrafe auf die Bank. Im 4 gegen 6 spielten die Gäste Johanna Stein am Kreis frei, die zum 29:28 einnetzte. Nach Auszeit durch den BSV blieben noch 33 Sekunden. Die Abwehr kämpfte verbissen, konnte in Unterzahl aber den Ausgleich durch Zwickaus Dreh- und Angelpunkt Maja Helmchen (8 Tore) nicht verhindern. Die verbliebenden 7 Sekunden reichten dann nicht mehr aus, um ein Tor zu erzielen. Es blieb beim 29:29-Endstand.

Die RIO-Frauen haben sich somit ihren ersten Auswärtspunkt erkämpft und liegen mit 5:5 Punkten im Mittelfeld der Tabelle. In den nächsten Wochen kann weiter an den eigenen Schwächen gefeilt werden. Das nächste Spiel steht am 5. November als Gast beim SV Koweg Görlitz an.

HSG RIO: Susanne Iwan, Josephine Hessel (1), Lena Bormann (1), Sandra Kube (3), Melanie Löschke (1), Johanna Stein (1), Christin Müller (5), Anja Drechsler (3), Michelle Barth, Anna Schneese, Clara Pechnig (2), Carmen Schneider (12/3), Lisa Zimmermann.