Zum ersten Spiel 2017 in der Mitteldeutschen Oberliga mußten die Frauen des TSV Niederndodeleben die weite Anreise in das verschneite Görlitz antreten. Die Winterluft durfte die Mannschaft vor der Begegnung mit einem Spaziergang genießen, denn in der Jahnsporthalle war noch geschlossen. Die Hallenöffnung ist auch für die Aktiven vom Vermieter aus Kostengründen sehr eng gestaltet. Nach Auskunft der Koweg-Verantwortlichen haben das auch schon andere Teams der Mitteldeutschen Oberliga feststellen müssen.

Möglicherweise hat das zwangsweise Frischlufttanken dazu beigetragen, dass die Gäste von der ersten Minute des Spiels hellwach waren und ein starkes Spiel gegen den SV KOWEG Görlitz ablieferten. Der 0:3 Start nach Toren von Josephin Klöppel und Desiree Sehls von außen sowie Veronika Bange mit einem erfolgreichen Konter war der Anfang. Die Vorgabe von Trainer Michael Funke den Druck ständig hochzuhalten setzten die Dodeleberinnen im gesamten Spielverlauf um. Nach Ballgewinn durch Samanta Umbusch (11.) und Zuspiel auf Desiree Sehls vollende diese den Konter zum 3:7. Anschließend bekam – wie schon in den vorangegangenen Spielen – Kreisspielerin Linda Umbusch die Abwehrhärte der Görlitzerinnen zu spüren und brauchte einige Zeit, um wieder einsatzfähig zu sein. Die Angriffsmaschine des TSV Niederndodeleben lief aber an diesem Tag ohne Pause weiter, auch wenn die Gastgeber in der 16. Minute auf 7:10 verkürzten. Beim signalisierten Zeitspiel (24.) übernahm Samanta Umbusch Verantwortung und kanonierte zum 8:13 ein.

Die durchweg souverän und konsequent leitenden Schiedsrichter Raimo Füßler und Dennis Schneider sahen sich kurz vor Ende der ersten Halbzeit nach mehreren Verwarnungen gezwungen, den immer wieder lautstark protestierenden Trainer von Koweg Görlitz mit einer 2 Minutenstrafe zu belegen. Die daraus resultierende Überzahl nutzen Conny Bergmann – sie führte in der Begegnung in der Aufbaumitte klug Regie -, Anika Wilke und Veronika Bange für den 9:16 Halbzeitstand.

Den Torreigen des TSV Niederndodeleben eröffnete in der 2. Halbzeit Anika Wilke nach Ballgewinn, Lauf und erfolgreichem Wurf zu 8:17. Die Görlitzerinnen versuchten meist über ihre linke Rückraumspielerin Zychniewicz (5 Tore) zum Erfolg zu kommen. Auf weniger als 5 Tore ließ die gut stehende Abwehr der TSV-Frauen die Gastgeber aber nicht herankommen (15:20/ 40.). Im Übereifer der ständig auf Tempo und Druck orientierten Gäste unterliefen dann zwar einige Fehler, die aber am deutlichen Ergebnis von 20:26 zehn Minuten vor Ultimo nichts änderten. Selbst in doppelter Unterzahl blieben die Dodeleberinnen erfolgreich und konnten sich am Ende über den verdienten 21:30 Auswärtssieg freuen.

„Das war heute eine gute geschlossene Mannschaftsleistung meines Teams, zu der alle ihren Teil beigetragen haben. Dass wir den Druck ständig hochgehalten haben war wichtig. Dennoch müssen wir künftig auch den Rhythmus zum richtigen Zeitpunkt ändern können. Das haben wir versäumt und uns dadurch einige unnötige Fehler eingehandelt“, so Trainer Michael Funke nach Spielschluss.

TSV: Sabine Meier, Anne Krüger – Anika Wilke 4, Desiree Sehls 5, Veronika Bange 6/1, Franzika Sprotte, Linda Umbusch 2, Samanta Umbusch 2, Josephin Klöppel 7, Conny Bergmann 4/1.
Görlitz: Romy Klaus, Anne Naumann – Johanna Girbig, Jenny Kolewa, Paulina Momot 3, Anja Fursewicz, Lucie Rihova 2, Maria Beschnitt 1, Dominika Podsiadlo, Jelena Bader 2, Yvonne Kurtycz 1, Wiktoria Blaszczyk, Dagmara Zychniewicz 5, Maren Kühn 7.
Strafwürfe: TSV 5/2, Görlitz 0/0. Zeitstrafen: TSV 5, Görlitz 8. Rote Karten: Anja Fursewicz (28., 3. Zeitstrafe), Yvonne Kurtycz (44., 3. Zeitstrafe). Schiedsrichter Raimo Füßler, Dennis Schneider (Leipzig).