· Aktuelles · Ergebnisse/Tabellen · Mannschaften · Sponsoren · Kontakt ·

 

2024/25

   

2023/24

   

2022/23

   

2021/22

   

2021/22

   

2021/22

   
 

2020/21

   

2019/20

   

2018/19

   

2017/18

   

2016/17

   

2015/16

   
 

2014/15

   

2013/14

   

2012/13

   

2011/12

   

2010/11

 
 

Tabellen / Berichte

   

Spielplan

   

Auf- / Absteiger

   
 

Ligaübersicht

   

Torschützen

   

Pokal

   
 

Überraschung, oder doch schon Sensation?
SV Koweg Görlitz : HSV 1956 Marienberg 22:16 (11:8)
Quelle: Von Robert Eifler / Mitteilung Verein vom 13.11.2016

 

Was für eine Wiederauferstehung. Erst starteten die Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz mit drei Niederlagen recht bescheiden in die Saison, zwischenzeitlich wurde man als Träger der Roten Laterne auserkoren. Dann ein erstes Lebenszeichen im Lausitz-Derby gegen den SC Hoyerswerda, welches das Team um Trainer Jörg Adam knapp mit 24:23 gewann. Und nun dieses Brett. Mit einem begeisternden Auftritt putzten die Neißestädterinnen am Sonntagabend den bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer HSV 1956 Marienberg mit 22:16 (11:8) von der Platte, die Spielklasse war damit um eine Sensation reicher.

Als klarer Außenseiter gingen die Koweg-Damen die vermeintlich schwierigste Aufgabe der noch jungen Saison an. „Kopf oben behalten und sich darauf freuen, gegen eine internationale Truppe von Format spielen zu können“, gab Trainer Jörg Adam im Vorfeld als Parole aus. Dann plötzlich war doch zu spüren, dass an diesem Tag irgendwie etwas mehr gehen kann als nur Mitzuhalten. Ein 11:8 zur Halbzeit gab dem Gastgeber zusätzliches Vertrauen in sich. Acht Minuten vor dem Ende war wohl auch der letzte in der Halle darauf eingestellt, dass die Neißestädter die Sensation packen können. Der Spielstand von 22:13 leistet zu diesem Zeitpunkt Überzeugungsarbeit. Und Punkt 18:30 Uhr stand mit Ertönen des Abpfiffs fest, was niemand für möglich gehalten hatte: die Görlitzer Handball-Damen ringen den souveränen Tabellenführer nieder. Freude pur auf Seiten der Neißestädterinnen und ihren Fans, Fassungslosigkeit bei den Gästen.

„Das ist eine Sensation“, konnte Adam den Überraschungssieg seiner Mannschaft nach Spielende gar nicht hoch genug einstufen. Denn bisher hat Marienberg, das nach drei Jahren freiwillig aus der 3. Liga zurückzog, bisher jeden Gegner erfolgreich aus dem Weg geräumt. Kein Wunder, dass jeder diesen besonderen Moment in einem Schnappschuss festhalten wollte. „Vorige Wochen waren die Punkte gegen Hoyerswerda hart erarbeitet und der Mannschaft ist es tatsächlich gelungen, den Schwung mitzunehmen“, fügte er an. Doch es muss mehr gewesen sein, um jenen übermächtig erscheinenden Kontrahenten besiegt zu haben.

Über einen Punkt kann Adam nur spekulieren: „Ich denke wir haben Marienberg auf dem völlig falschen Fuß erwischt. Vielleicht haben sie nur unsere ersten Spiele analysiert und uns etwas leichter eingestuft. Seitdem hat sich bei uns aber einiges getan, wir spielen inzwischen eine ganz andere Linie.“ Vor allem in der Abwehr ist den Görlitzerinnen seither ein enormer Sprung gelungen. Denn wenn man dem Meisterfavoriten nur 16 Tore gestattet, dann zeigt sich, wo der Schlüssel des Erfolges lag. Nicht nur dass der blau-gelbe Abwehrriegel leidenschaftlich ackerte, auch bestach Torfrau Romy Klaus mit tollen Reflexen. Adam: „Wir arbeiten mit den Torhüterinnen auf einem sehr hohen Level. Hier hat besonders Steffen Bundtke einen hohen Anteil, der als Torwarttrainer einen wirklich guten Job mit dem Mädels macht.“ Wie sehr er als Trainer und vor allem die Mannschaft davon profitiert beweist der jüngste Auftritt.

Neben der starken Defensivleistung präsentierten sich die Gastgeberinnen aber auch in der Offensive vielseitig und sind von allen Positionen torgefährlich. Eine weitere Nuance, die für Adam an diesem Spieltag entscheidend war. Mit Blick auf den Angriff muss aber auch erwähnt werden, dass nach wie vor noch nicht alles fehlerfrei ablief. „Rein spielerisch kann ich nicht ganz zufrieden sein. Da gibt es noch einiges, was verbessert werden kann und muss. Es läuft noch nicht alles rund“, kam Adam trotz aller Freunde nicht ohne kritische Worte aus. Denn für seinen Geschmack hätte man bedeutend mehr Vorteil aus der souveränen Abwehrarbeit schöpfen müssen. Zum einen war da die Möglichkeit beim 9:5 gegeben, weiter davonzuziehen. Weil sich die Görlitzerinnen aber wiederholt einige technische Fehler erlaubten, blieb Marienberg dran (10:8). Gleiches ergab sich noch einmal im letzten Spielabschnitt, wo nach dem 22:13 – die Partie war eigentlich entschieden – bedeutend mehr drin war. Zu dieser Zeit aber kam Adam bereits in die luxuriöse Situation, seine erfahrene Spielführerin Yvonne Kurtycz gegen die erst 16-jährige Leonie Rösel auf der Mittelposition einzutauschen.

Mit Lara Koischwitz sollte ein weiteres Talent aus der eigenen Jugend in den Genuss erster Spielanteile kommen. Positiv überrascht zeigte sich Adam ebenso von Neuzugang Dagmara Zychniewicz, die ihr zweites Spiel für die Blau-Gelben absolvierte. Die 21-jährige Polin war, aufgrund des Bedarfs, vorerst für die linke Außenposition bestimmt, soll aber langfristig in den Rückraum wechseln. Und hier konnte sie sich in einigen Szenen schon einmal beweisen. „Sie ist mit ein gutes Beispiel dafür, dass wir sehr viel Potential in den jungen Leuten haben. So können wir die Mannschaft weiter in der Breite entwickeln und voranbringen“, so Adam. Ob man nun schon davon sprechen kann, dass seine Mannschaft nach den anfänglichen Problemen die Kurve bekommen hat, müssen die nächsten Spiele noch zeigen. Doch die Truppe scheint so langsam zusammengefunden zu haben, der Charakter stimmt. Adam: „Der Sieg heute hat sicherlich einige überrascht. Wir müssen aber aufpassen dass die Träume nun nicht gleich in den Himmel wachsen. Wir müssen beständig an uns arbeiten und von möglichen Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Hoffen wir aber mal, dass es so konstant weitergeht mit der Entwicklung.“ Der Blick aufs Tableau sieht inzwischen wieder etwas freundlicher aus. Innerhalb von zwei erfolgreichen Spielen rücken die Neißestädterinnen von Rang 12 auf 8 hoch. Auch hier könnte es weiter vorangehen.

Koweg: Klaus, Naumann – Girbig (1), Rösel, Momot (4), Fursewicz (6), Podsiadlo, Bader (6/3), Conrad, Kurtycz, Blaszczyk, Zychniewicz (4), Koischwitz, Kühn (1).
Spielfilm: 1:0, 2:2, 5:5, 9:5, 11:8, 12:9, 17:12, 19:13, 22:13, 22:16.

 


· Verein · Spielstätte · Impressum · Downloads ·