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Ein Sieg der Moral.
Die Koweg-Frauen feiern gegen Hoyerswerda den ersten Saisonsieg – nach einer dramatischen Schlussphase.
SV Koweg Görlitz : SC Hoyerswerda 24:23 (11:11)
Quelle: Von Frank Thümmler / Sächsische Zeitung vom 08.11.2016

 

Was kann man mehr erwarten von einem Sonntagnachmittag in der Görlitzer Jahnsporthalle: Eine tolle Stimmung, ein bis zur letzten Sekunde spannendes Spiel und nach einem knappen Sieg ihrer Görlitzer Mannschaft jubelnde und euphorisiert nach Hause gehende Zuschauer. Die Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg haben mit einem 24:23-Sieg im Lausitz-Derby über den SC Hoyerswerda den ersten Saisonsieg eingefahren. Wer wissen wollte, wie wichtig der nach drei Niederlagen zum Saisonauftakt war, musste nur auf die Reaktionen nach dem Schlusspfiff schauen: Die Spielerinnen fielen sich in die Arme und tanzten im Kreis, als ob sie gerade eine Meisterschaft gewonnen hatten. Trainer Jörg Adam riss beide Arme nach oben und ballte die Fäuste. Er hatte zwar gehofft, aber so richtig geglaubt hatte er vor dieser Partie an einen vollen Erfolg auch nicht. Zu schwer wogen die Ausfälle in seiner Mannschaft.

Unter der Woche hatte sich die derzeit wohl wichtigste Görlitzer Rückraumspielerin Jelena Bader eine Rückenverletzung zugezogen. Sie fällt für noch unbestimmte Zeit aus. Dazu gesellten sich Torfrau Anne Naumann (Urlaub), Rückraumspielerin Toni Maria Beschnitt (krank) und Neuzugang Dagmara Zychniewicz (Beachhandball-Einsatz). Der Kader war durch Schwangerschaften (Kolewa, Wrzal), langwierige Verletzungen (Muras) und zuletzt durch den Abgang von Anne Neumann (Vereinswechsel mit Studienbeginn in Leipzig) sowieso schon klein. Adam machte aus der Not eine Tugend, griff auf vier B-Jugendliche zu, von denen gleich drei (!) in der Anfangsformation standen.

Natürlich machte diese Mannschaft Fehler, viele Fehler. Aber wie sie immer weiterspielte, immer wieder den Erfolg suchte, das begeisterte die Zuschauer. Der erst 16-jährigen Dominika Podsiadlo, die Zgorzelecerin spielt seit elf Jahren bei Koweg –misslangen die ersten Aktionen. Gästetrainer Michael Schuller rief seinen Fraune schon zu: „Ihr müsst nur auf die andere Rückraumseite achtgeben!“ Aber Podsiadlo machte einfach weiter, zog immer wieder zum Kreis, suchte ein ums andere Mal den Abschluss, und war am Ende mit vier Treffern ein wichtiger Faktor im Görlitzer Spiel. „Ich ziehe meine Hut vor den älteren Spielerinnen“, kommentierte Adam. „Im Training müssen sie Sachen wiederholen, die sie schon tausendmal gemacht haben, um die Jugend heranzuführen. Sie machen das mit einer Engelsgeduld. Und sie erlauben den jungen Spielerinnen Fehler.“ Tatsächlich gab es kein Motzen, sondern immer wieder Anfeuerung . Die drei „Alten“ erwischten am Sonntag einen starken Tag. Yvonne Kurtycz kontrollierte immer wieder das Tempo und brachte die Halle mit drei Toren in Folge (vom 7:9 zum 10:9) erstmalig zum Kochen. Torhüterin Romy Klaus steigerte sich nach der Pause, sorgte mit klasse Paraden für ein Übergewicht auf dieser Position gegenüber der auch starken Ex-Görlitzerin Nicole Seidel im Hoyerswerdaer Tor und puschte die Mannschaft auch emotional. Und Anna Fursewicz war die überragende Spielerin der Schlussphase.

„Da hatten wir erstaunlicherweise konditionelle Vorteile, obwohl wir im Rückraum und auf der Kreismitte fast durchgespielt haben. Und wir waren etwas cleverer“, sagte Adam nach dem Spiel. Es gab aber noch etwas anderes: den Mut jeder Spielerin, den Abschluss zu suchen. So fing Maren Kühn in der Abwehr einen Pass ab, lief unter Bedrängnis Richtung gegnerisches Tor und zog durch: 22:21. Nach dem Ausgleich tauchte Fursewicz auf Linkssaußen auf, spielte ein Pass-Finte und warf aus spitzem Winkel der Gästetorhüterin durch die Beine. Die Gäste schafften noch einmal den Ausgleich. 34 Sekunden vor Schluss stand es 23:23. Den Angriff ausspielen, den einen Punkt sicher mitnehmen? Das erwarteten wohl auch die Gästespielerinnen. Aber als sich Rechtsaußen eine Lücke auftat, fasste sich Johanna Girbig ein Herz, stürmte Richtung Kreis und wurde von einer Gegnerin im Kreis behindert – Siebenmeter 18 Sekunden vor Schluss. Den Ball wollte Anna Fursewicz unbedingt. Yvonne Kurtycz, die vorher drei Siebenmeter verwandelt hatte, aber beim letzten gescheitert war, gab ihn freiwillig her. Fursewicz verwandelte humorlos. Und als den Gästen beim Versuch, schnell anzugreifen, ein Fehlpass unterlief, rissen alle die Arme nach oben – auf und neben dem Feld.

Görlitz: Klaus, Köppe – Girbig (1), Rösel, Momot (6), Fursewicz (7/1), Podsiadlo (4), Conrad, Kurtycz (5/3), Blaszczyk, Kolschwitz, Kühn (1).
Spielfilm: 2:1, 5:5, 6:9. 11:11, 15:12, 17:18, 20:21, 22:22, 24:23.

 


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