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Koweg-Damen beenden schwere Saison.
TSV Niederndodeleben : SV Koweg Görlitz 25:20 (12:7)
Quelle: Von Robert Eifler / Mitteilung Verein vom 01.05.2017

 

Für einen Sieg hat es nicht mehr gereicht. Für einen versöhnlichen Ausklang aus der fünften Spielserie in der Mitteldeutschen Oberliga schon. Beim ihrem Saisonabschlussspiel kamen die Handballerinnen des SV Koweg Görlitz zwar nicht über ein 20:25 (7:12) beim TSV Niederndodeleben hinaus, gefeiert werden konnte dennoch. Denn der Klassenverbleib war schon vor der Abreise fix.

Eine ordentliche Portion Sicherheit, ein kleines Restrisiko – so in etwa konnte man die Ausgangslage der Koweg-Damen im Kampf um den Klassenverbleib vor ihrem letzten Saisonspiel beschreiben. Doch am Freitag ging eine Meldung über die Internetseite des Mitteldeutschen Handballverbands, die jegliche Anspannung abfallen ließ. „Wegen des Einsatzes einer nicht teilnahmeberechtigten Spielerin, werden folgende Spiele, gemäß §50 Abs. 1h der Spielordnung, mit 0:0 Toren und 0:2 Punkten gegen den BSV Sachsen Zwickau II und für den jeweiligen Gegner gewertet: ...“, hieß es dort. Drei Duelle wurden aus diesem Grund gegen Zwickau entschieden, das Team verlor sechs Punkte und rutschte auf den elften Rang ab (10:34 Punkte). Die Differenz zu den Neißestädterinnen betrug uneinholbare vier Zähler, was den Klassenverbleib für das Team um Trainer Jörg Adam bedeutete.

Gut für die Görlitzerinnen, aber schlecht für die Liga. Denn diese verliert durch solche Verstöße an Glaubwürdigkeit. Hinzu kamen noch vier Spielausfälle und einige Verlegungen aufgrund mangelnder Anzahl an Spielerinnen. Turbulenzen, die einer vierten Liga in der deutschen Handballlandschaft nicht gut stehen. Für Adam aber rückte mehr sein eigenes Team in den Fokus – und da hatte er in dieser Saison einiges an Arbeit zu leisten. Denn an die großen Erfolge der letzten Spielzeit konnten die Blau-Gelben nicht mehr anknüpfen.

„Diese Saison hat richtig weh getan“, sagt er. Schon zur Vorbereitung sprach er immer von einem sich anbahnenden Kampf um den Klassenverbleib. Von den Erfolgen der Vorsaison geschwängert wollte ihm aber kaum einer so richtig bei seiner Argumentation folgen. Doch bei der Anzahl an „Abgängen“ gab es für Adam berechtigten Grund zur Sorge. Mit Lydia Wrzal (Schwangerschaft) wurde der Mannschaft das Herzstück entrissen. Mit Anne Neumann und Emilia Wasiucionek verloren die Koweg-Damen nicht nur zwei Publikumslieblinge, sondern auch richtig starke Außenspielerinnen. Karolina Muras, die eine überragende Rückrunde 15/16 spielte, musste aufgrund einer schwerwiegenden Knieverletzung aussetzen. Adam: „Uns sind grundlegende Pfeiler weggebrochen, die wir nicht so ohne weiteres ersetzen konnten.“

Zudem kam, dass Jelena Bader durch eine Verletzung ausgebremst wurde und ebenfalls nur schwer an ihr Leistungslevel wieder herankam. Aus der Not versuchte Adam eine Tugend zu machen und setzte voll auf die Jugend. Von insgesamt 19 eingesetzten Spielerinnen sind vier gerade einmal 16 Jahre alt, und weitere vier 18. Mindestens zwei dieser Talente standen immer in der Startaufstellung.

So auch im Duell gegen den TSV Niederndodeleben. Drei 16-Jährigen waren Teil des Anfangskonstruktes, die Schlussviertelstunde ließ Adam sogar komplett die Jugendabteilung ran. Und diese machte ihre Sache sogar richtig gut. Zu diesem Zeitpunkt waren die Messen so gut wie gelesen gewesen (14:20) – die jungen Talente aber ließen bei ihrem Auftritt den Rückstand nicht weiter anwachsen. „Die haben alle noch einmal richtig frischen Wind hineingebracht und sich richtig gut angestellt. Körperliche Defizite wurden mit viel Bewegung ausgeglichen“, lobte Adam.

Aus diesem Grund ließ sich auch Rückraumspielerin Yvonne Kurtycz, die ihr letztes Spiel in einer drei Jahrzehnte währenden Karriere beendete, zum Satz des Tages hinreißen. „Vielleicht hätten man die Jugend gleich spielen lassen sollen“, sagte sie.

Und wenn man bedenkt, dass mit Lucy Rihova eine weitere 18-Jährige auf der Bank saß und mit Toni Maria Beschnitt (18) und Viktoria Grätz (16) zwei weitere Talente nicht dabei waren, dann kann man erahnen, wo die Reise mit der Mannschaft hingehen wird. Adam: „Ich habe mich bewusst dafür entschieden auf die Jugend zu setzen. Das ist die Zukunft dieser Mannschaft. Wenn wir die Talsohle durchschritten haben werden wir am Ende auf jeden Fall belohnt werden.“ Im Laufe der Saison bot sich ihm die Möglichkeit, eine Spielerin mit viel Erfahrung zu holen – doch er entschied sich bewusst dagegen und setzte lieber auf die Neuzugänge Lucy Rihova und Dagmara Zychniewicz, die beide noch nicht fertig in ihrer handballerischen Entwicklung sind. Adam ging damit viel Risiko ein, machte aber dennoch den Klassenverbleib perfekt. Und erntete trotz einer durchwachsenen Saison viel Zuspruch für diesen Weg.

Die Partie gegen den TSV offenbarte aber auch in seiner ganzen Fülle die Baustellen, mit denen Adam die ganze Spielzeit über zu kämpfen hatte: zu viele Fehler im Ballvortrag, zu wenig Effizienz in den Angriffen. Trotz eines gutes Starts gab man das Spiel durch eine Vielzahl an technischen Ungeschicken ab (5:9), ermöglichte Niederndodeleben wiederholt einfache Tore. Adam: „Wir haben eigentlich recht gut in der Abwehr gestanden, uns dafür vorn aber immer wieder um die Früchte gebracht.“ Insgesamt ließen die Neißestädterinnen 25 Tore zu – das entspricht genau dem Durchschnitt der gesamten Saison und stellt in den letzten fünf Jahren den zweitbesten Wert dar. Ganz anders sieht es da bei eigenen Treffern aus. Schaffte man die letzten vier Spielzeiten durchschnittlich immer mehr als 27 Tore, waren es in 16/17 nur gut 22. Erstmals steht damit eine negative Torbilanz zu Buche. Selbst die Spielzeiten 12/13 und 14/15, wo die Oberliga nur elf bzw. zehn Mannschaften zählte, waren die Görlitzerinnen erfolgreicher.

„Wir haben nun mal einige Spielerinnen verloren, die das Niveau der Mannschaft getragen haben. Ich bewundere es, wie die Männermannschaft das weggesteckt hat. Uns ist das nicht so gut gelungen“, meint der Görlitzer Coach. Es steht also einiges an Arbeit an, um die Mannschaft konkurrenzfähig für eine weitere Saison in der vierthöchsten Spielklasse zu bekommen. Wichtig sei für Adam, dass die Spielerinnen zusammenhalten – Anfragen von anderen Vereinen gab es genug, ein Abstieg hätte die Situation sicherlich um einiges verschärft. Nun steht nach sechs Siegen, zwei Unentschieden und 14 Niederlagen ein Punkteverhältnis von 14:30 zu Buche, genau umgedreht zur letzten Saison. Und noch ein Fakt war für Adam wichtig: „Wir haben den Klassenverbleib auch sportlich geschafft.“ Wäre es nicht zur Aberkennung der Punkte für Zwickau gekommen, hätten die Koweg-Damen am Ende trotz Niederlage den 10. Platz behalten.

Mit der Zweitliga-Reserve des HC Rödertal „profitierte“ ein direkter Konkurrent von der Entscheidung am Grünen Tisch, wodurch das Team um Trainer Frank Hein, das ebenfalls in seiner letzten Aufgabe unterlag, mit den Neißestädterinnen die Plätze tauschte. Adam: „So wie letzte Saison nicht alles Gold war, war in dieser auch nicht alles Altmetall. Wir haben auch gute Spiele gehabt und das ein oder andere Highlight geliefert.“ Er erinnert da an den beherzten Auftritt gegen den verlustpunktfreien Meister SG HV Chemnitz (17:19), oder die starke Heimspielen gegen Hoyerswerda (24:23), Marienberg (22:26) und den Vizemeister Halle Neustadt (23:22). Es sind genau diese Lichtblicke, die belegen, was in dieser Mannschaft wirklich steckt.

Koweg: Romy Klaus, Anne Naumann – Johanna Girbig, Leonie Rösel (2), Paulina Momot (4), Anja Fursewicz (2), Lucie Rihova, Dominika Podsiadlo (3), Jelena Bader (3), Lara Koischwitz, Yvonne Kurtycz, Wiktoria Blaszczyk, Dagmara Zychniewicz (2), Maren Kühn (3).
Spielfilm: 1:2, 2:3, 3:3, 9:5, 12:7, 13:10, 20:14, 25:20.

 


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