Beide Mannschaften hatten sich für das Spiel in der Jahnsporthalle in Görlitz viel vorgenommen. Die Gastgeber wollten mit einem Sieg wieder auf Position 3 der Tabelle zurückkehren, die Gäste hingegen beide Punkte nach Magdeburg mitnehmen und damit auf den vierten Tabellenplatz vorrücken. Dementsprechend waren auch die Rollen verteilt: Görlitz ging als klarer Favorit in die Partie.

Auf dem Parkett zeigte sich dann aber von Beginn an ein anderes Bild. Über weite Phasen des Spiels begegneten sich die Konkurrenten auf Augenhöhe. Die Spielerinnen beider Teams schenkten sich nichts, es entwickelte sich ein spannendes Spiel mit sehenswertem Handball.

Wie so oft in dieser Saison erwischten die Magdeburgerinnen den besseren Start und konnten durch konsequent bis zur Chance ausgespielte Angriffe mit 3 Toren in Führung gehen. Die Gastgeberinnen zeigten sich beeindruckt und erzielten ihren ersten Treffer erst in der 5. Spielminute. In den kommenden 15 Minuten entwickelte sich ein sehenswertes Spiel, in dem der BSV die eigenen Chancen nutzen und somit den Vorsprung auf 7:12 in der 20. Minute ausbauen konnte. Dabei hatte Anne Stutz mit insgesamt 6 Treffern einen wesentlichen Anteil.

Die fällige Auszeit der Gastgeber brachte Görlitz aber wieder in das Spiel zurück. Sie stellten sich mit einer offensiven Deckung deutlich besser auf die Angriffe der Gäste ein. Leider ging dabei der Faden im Spiel des BSV völlig verloren, die Fehlpässe und technischen Fehler häuften sich und folgerichtig lagen die Magdeburgerinnen zur Halbzeitpause mit 2 Toren zurück.

Nach dem Seitenwechsel brachte Silke Schache (nach 7 Monaten Verletzungspause erstmals wieder im Team) die notwendige Sicherheit ins Spiel zurück. Mit mehr als 50% gehaltener Bälle trug sie entscheidend dazu bei, dass das Spiel bis zum Schlusspfiff offen gestaltet werden konnte.

Nach Umstellung auf eine offensivere Abwehr gelang es den „Spitfires" aus Magdeburg immer wieder den Ball zu erobern und sich gute Chancen im Angriff zu erarbeiten. Mit dem Ausgleichstreffer zum 18:18 in der 35. Spielminute folgte dann die stärkste Phase des BSV in der zweiten Halbzeit in der man bis zur 52. Minute einen Vorsprung auf 22:25 herausspielen konnte.

Als dann die bis dahin beste Spielerin Mona Reißberg durch ein rüdes Foul (leider nicht geahndet) verletzungsbedingt ausscheiden musste, gaben die Gäste das Zepter des Handelns unnötigerweise völlig aus der Hand.

Bis zum Spielende lag die Trefferquote im Abschluss deutlich zu niedrig (kein Tor in den restlichen 8 Minuten) und die Fehlerquote speziell bei den Zuspielen viel zu hoch.

„Das Spiel haben wir selbst aus den Händen gegeben. Wenn wir unsere Angriffe bis zur Chance ausspielen, die Möglichkeiten konsequent nutzen und weniger Fehler machen, gewinnen wir hier deutlich. Daran würden dann auch einige unglückliche Entscheidungen der Unparteiischen nichts ändern.", so der Kommentar von Trainer Frank Eckstein direkt nach den Spiel.

Am kommenden Sonntag treten die Magdeburgerinnen dann die Reise zu einem erneut schweren Auswärtsspiel an. Gegner ist dann die Bundesliga-Reserve des BSV Sachsen Zwickau.

Aufstellung BSV 93: Schäfer, Schache - Hermes(1), Witte(1), R.Stutz, Göbel, Kluba(3), Martinez-Cabrera(1), Reißberg(5), Hoffmann(1), Weißenborn(2), A. Stutz(6), Rips(3/2), Beck(3).
Zeitstrafen: BSV 8x2min Görlitz 3x2min. Strafwürfe: BSV 5/2. Görlitz 5/5.