Das Juniorteam des HC Rödertal konnte den bislang noch ungeschlagenen Spitzenreiter SG HV Chemnitz am heutigen Sonntag im Heimspiel lange Zeit ärgern, am Ende musste sich die Vujica-Sieben dem hohen Favoriten aber doch knapp mit 24:27 (12:14) geschlagen geben. Viel schlimmer als die knappe Niederlage wiegen im Rödertaler Lager allerdings die beiden Verletzungen der U23-Bundesligaspielerinnen Grete Neustadt (Verdacht auf Kreuzbandriss) sowie Jasmin Helen Müller (ebenfalls Knieverletzung), deren genaue Diagnosen am morgigen Montag erwartet werden. „Großes Kompliment an Mannschaft und Trainerteam für die heutige Leistung! Allein schon wie die Mädels die beiden schweren Verletzungen von Jasmin und Grete weggesteckt und Chemnitz dennoch bis zum Ende Paroli geboten haben, zeigt das Potential der Mädels auf. Wenn wir diesen Weg konsequent weiter gehen, werden wir mit unserem kleinen Kader sicher bis zum Saisonende nichts mit den Abstiegsrängen zu tun haben.“ kommentierte HCR-Manager Thomas Klein die heutige Partie gegen den Tabellenführer knapp.

Mit Müller, Neustadt, Havel, Ostwald und Frankova hatten die „Bienen“ zumindest zu Beginn den Spiels fünf U-23 Spielerinnen aus dem Bundesligakader im Aufgebot. Da diese allerdings erst am Morgen gegen 6 Uhr vom Auswärtsspiel Tags zuvor in Herrenberg wieder nach Dresden zurückkamen, war den „Bienen“ zu Beginn eine gewisse Müdigkeit im Spiel anzusehen. Dies zeigte sich vor allem durch Unkonzentriertheiten im Spielaufbau, doch mit einer starken Abwehr samt Torhüterin blieb der HCR stets in Schlagdistanz. Über ein 3:5 (10.) und 4:6 (15.) mussten das junge HCR-Team allerdings in der 17. Minute den ersten schweren Rückschlag des Tages hinnehmen, als Jasmin Müller nach einem Wurf mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Parkett liegen blieb und sich eine Verletzung am Knie zuzog, die ein weiteres Mitwirken der Rückraumlinken unmöglich machte. Trainerin Ivana Vujica sah sich somit erstmals gezwungen, taktisch gravierend umzustellen, einzig eine weitere Shooterin suchte man in den Reihen des HCR für die linke Halbposition heute vergeblich. Bis zur Pause verpassten es beide Teams durch eine hohe Zahl an technischen Fehlern, wichtige Treffer zu markieren und so ging es beim Stand von 12:14 für die Gäste zunächst in die Halbzeitpause.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts wurden die Gastgeberinnen nun deutlich stärker und waren spätestens beim Anschlusstreffer zum 14:15 wieder in Schlagdistanz. Der zweite herbe Rückschlag folgte allerdings auf dem Fuße, denn nach einem Wurf nach Konter bekam Grete Neustadt noch eine leichte Berührung mit und verdrehte sich in der Folge unglücklich das rechte Knie. Auch für sie war nach minutenlanger Behandlung nicht mehr an ein weitermachen zu denken und sollte sich der Anfangsverdacht eines Kreuzbandrisses bestätigen, wird sie beiden HCR-Mannschaften sicher lange Zeit fehlen. Die Vujica-Sieben zeigte sich nun zunächst geschockt ob der zweiten schweren Verletzung in den eigenen Reihen und Chemnitz nutzte die clever aus, um innerhalb kurzer Zeit auf 15:19 wegzuziehen. Doch der HCR bewieß erneut große Moral und glich knapp 10 Minuten vor Spielende zum 20:20 aus. Knapp fünf Minuten vor dem Ende gelang sogar die Führung zum 24:23, doch am Ende hatten die Gäste die größeren Kraftreserven sowie eine breiter besetzte Bank und so mussten sich die Junior-Bienen doch noch knapp mit 24:27 geschlagen geben.

HC Rödertal II: Quaas, Schild, Haufe, Neustadt 3, Cembranos-Bruzon 7/1, Semeradt 2, Havel 4/3, Müller 3, Ostwald 2, Frankova 3, Wiesner, Hebecke.
Siebenmeter: HCR 5/4; Chemnitz 3/2. Zeitstrafen: HCR 2x2 Min.; Chemnitz 5x2 Min.