Die langen Anreisen zu den Auswärtsspielen scheinen den Frauen des BSV 93 Magdeburg nicht zu liegen. Wie bereits im ersten Saisonspiel verschliefen sie die Anfangsphase und gerieten über die Stationen 3:1 und 6:3 schnell in Rückstand. Im Angriffsspiel der Damen war in der ersten Viertelstunde zu wenig Bewegung und sie fanden kaum ein Mittel den kompakten Abwehrriegel der Chemnitzerinnen zu überwinden. Wiederholt zwang dieser die Spitfires zu unvorbereiteten Würfen aus dem Rückraum. Allein der schlechten Chancenverwertung der Gastgeberinnen war es zu verdanken, nicht noch weiter ins Hintertreffen zu gelangen.
Die fällige Auszeit des Magdeburger Trainerduos beim Stand von 8:4 läutete die stärkste Phase der Gäste ein. Zwar musste man noch einen weiteren Gegentreffer zum 9:4 hinnehmen, doch die Abwehr ging von da an aggressiver ans Werk. Ballgewinne führten im schnellen Gegenstoß zum Torerfolg und im Positionsangriff wurden sich auch Würfe aus der Nahdistanz erarbeitet und sicher verwandelt.
Die Mannschaft zeigte endlich wieder das Gesicht der Vorwoche. So konnte der Rückstand bis zur Halbzeitpause, auch bedingt durch eine doppelte Überzahl, zum 10:10 egalisiert werden.
Nach Wiederanpfiff und dem Führungstreffer der Spitfires zum 10:11, erzielten die Chemnitzer Damen, ihrerseits in doppelter Überzahl, vier Tore in Folge. Aber auch das stoppte die Gäste nicht, der Rückstand konnte in der 37. Spielminute zum 14:14 postwendend ausgeglichen werden.
Was dann auf Seiten der Spitfires geschah, machte die Trainer auch nach Spielende noch sprachlos. Von ein auf die andere Minute war der Spielfluss dahin. Die Rückraumspieler scheiterten ein ums andere Mal am Mittelblock der Chemnitzerinnen, Würfe aus der Nahdistanz wurden von der starken Torfrau der Gastgeberinnen entschärft und jeder der sich nun häufenden technischen Fehler wurde umgehend zum Gegenstoß genutzt und eiskalt verwandelt. Die Auszeit beim Stand von 18:14 und die von den Trainern erhofften Impulse durch gezielte Einwechselungen verfehlten ihre Wirkung. Das Angriffsspiel des BSV wirkte zunehmend verunsichert. Der Tabellenführer traf nach Belieben und baute seinen Vorsprung bis zur 56. Spielminute auf 25:15 aus. Für die Gäste stand in diesen knapp 20. Spielminuten lediglich ein Tor zu Buche.
Der Titelaspirant HV Chemnitz wurde seiner Rolle gerecht und siegte letztendlich souverän mit 26:17. Aus Magdeburger Sicht fiel das Ergebnis ein wenig zu hoch aus, hatte man doch über knapp 40 Minuten eine anständige Leistung gezeigt. An die gilt es dann auch in der kommenden Woche anzuknüpfen, steht doch am Sonntag das Lokalderby gegen den Aufsteiger HSV Magdeburg an.

Aufstellung: Schäfer; Hermes (2), Witte, R. Stutz (2), Friedrich, Nehring, Kluba (4), Martinez, Reißberg (1), Hoffmann, Weißenborn (1/1), A. Stutz (2), Rips (5/1), Beck.
7-Meter: HV Chemnitz: 7/9, BSV 93: 2/7. Strafen: HV Chemnitz: 6 x 2min, BSV 93: 4 x 2min, 1x Rot.