Die Derby-Begegnungen zwischen dem TSV Niederndodeleben und dem BSV 93 Magdeburg waren in der Vergangenheit hart umkämpfte Spiele. So auch beim Aufeinandertreffen am Sonntag in der mit knapp 200 Zuschauern gut besuchten Wartberghalle. Hier hielt die Heimsieben verdient mit 28:24 (10:7) die Oberhand.

Die Gäste aus Magdeburg gingen aufgrund ihres guten Saisonstarts leicht favorisiert in das Spiel und unterstrichen dies zu Beginn der Begegnung mit der 1:3 bzw. 2:4- Führung. Anika Wilke sorgte mit einem erfolgreichen Konter in der 11. Minute für den 3:4- Anschluss. Aus einer sehr beweglichen Deckung heraus ließen die TSV-Frauen den Gästen nun wenige Möglichkeiten. Insgesamt dominierten auf beiden Seiten die Abwehrreihen das Spiel, beide Torfrauen hielten mit guten Paraden ihre Teams im Rennen. Der torarme Zwischenstand beim 4:4 nach einem Treffer von Josephin Klöppel von außen Mitte der ersten Halbzeit dokumentiert das. Gegen die hoch motivierten TSV-Frauen gelang dem Gast hier zehn Minuten kein Tor. Die TSV-Frauen nutzten das zur 5:4 Führung durch einen von Veronika Bange verwandelten 7m. Sie war an diesem Tag mit 6 Treffern die beste Werferin der Gastgeber, darunter 4 sicher verwandelte 7m. Die 8:6 Führung besorgte Linda Umbusch vom Kreis nach sauberem Zuspiel von Anika Wilke (26.). Der BSV versuchte sich mit Härte in der Deckung zu wehren und konnte die schnellen Kombinationen der Gastgeber mehrfach nur durch Fouls stoppen. Der vom BSV vorangekündigte „Krieg vor dem Strafraum“ ließ den Schiedsrichtern nach rüden Fouls gegen Dodeleber Spielerinnen keine andere Möglichkeit, im Spielverlauf zweimal die Rote Karte gegen den Gast zu ziehen (29. und 46.), wobei sie im zweiten Fall mit Anika Rips allerdings wohl die falsche Spielerin bestraften. Allein diese Tatsache verdeutlicht den brisanten kämpferischen Charakter des Derbys.

Trainer Michael Funke hatte seine Mannschaft in der Halbzeitpause (10:7) taktisch gut auf die BSV Spielweise eingestellt. Regisseurin Anne Stutz – sonst für fünf oder mehr Tore gut – ging diesmal leer aus, wurde vor dem 9m-Raum wirksam abgeschirmt und zeitweise von Anika Wilke in Pressdeckung genommen. Damit war dem Angriff des BSV 93 Magdeburg der entscheidende Impuls genommen und konzentrierte sich auf die erfolgreichen Rückraumwürfe von Lisa Hoffman (10/2 Tore), die sich wiederholt mit ihren unorthodoxen Schlagwürfen durchsetzte. Über die Spielstände 18:13 (43.) und 22:17 (51.) erspielten sich die Akteurinnen um Kapitän Ina Bruckbauer einen vielumjubelten Vorsprung. Samanta Umbusch zeigte dabei ihre wiedergewonnene Treffsicherheit aus dem Rückraum und Stefanie Beyer trug mit ihren sehenswerten 1/1 Aktionen und vier Toren in der zweiten Halbzeit zum letztlich verdienten Sieg von 28:24 bei.

„Entscheidend war in der ersten Hälfte unsere stabile Abwehrarbeit, die in der zweiten Halbzeit zwar nicht mehr so gut klappte, dafür haben wir aber im Angriff unsere taktische Linie gut umgesetzt“, so ein zufriedener Trainer Michael Funke. Kapitän Ina Bruckbauer: „In diesem Derby war letztlich der stärkere Wille zum Sieg entscheidend.“

TSV: Vanessa Kruse, Anne Hofmeister, Sabine Meier – Anika Wilke 3, Stefanie Beyer 4, Vanessa Tornow 1, Ina Bruckbauer 3, Veronika Bange 6/4, Franziska Sprotte, Linda Umbusch 2, Samanta Umbusch 4, Josephin Klöppel 3, Conny Bergmann 1, Mandy Mainka 1.
Strafwürfe: TSV 5/4, Magdeburg 6/6. Zeitstrafen: TSV 5, BSV 5. Rote Karte: Verena Martinez Cabrera (29., grobes Foulspiel), Annika Rips (46., grobes Foulspiel). Schiedsrichter: Ronny Schlorke, Andreas Schwarz (HC Leipzig).