Nachdem die Handballfrauen vom SC Hoyerswerda vergangene Woche in Magdeburg knapp mit einem Tor unterlegen waren, wollten sie daheim, vor ihrem fantastischen Publikum die vielleicht ersten Punkte einfahren. Aber mit Chemnitz kam eine Mannschaft, die eine mehr als erfahrene Mannschaft in der Liga ist und sich auch noch mit neuen Spielerinnen verstärkt haben. Und genau dies sollten die SC Frauen alsbald mit bekommen.
Ohne Nicky Loth, die unter der Woche ins Krankenhaus eingeliefert werden musste und Lotte Bormann gingen alle in diese Partie.
Chemnitz startete das Spiel in der Deckung, sie konnten den Ball sofort abfangen und ruck zuck stand es 0:1. Lotti Schöps erzielte den Ausgleich, aber die dominierende Mannschaft war eindeutig Chemnitz. Ihre Angriffe trugen sie druckvoll vor und alsgleich stand es 1:4. Dann erst waren die Hoyerswerdaerinnen wieder dran. Laura Rosemann netzte den gegebenen Strafwurf sicher ein.
Chemnitz beeindruckte die SC Frauen durch ihre kompakte Deckung. Schonungslos schoben sie die Lücken zu, so dass es sehr schwer wurde, ihre Zweikampfstärke zu zeigen. Immer wieder scheiterten sie am Deckungsbollwerk. Spielzüge, die nicht zu hundertprozentig zu Ende gespielt wurden, blieben in ihr hängen.
Aber die SC Frauen gaben sich nie auf. Angetrieben durch die »rote Wand« der »Konfettimafia« spielten sie unbekümmert weiter. Oftmals ging es ihnen noch etwas zu schnell, aber im Laufe des Spieles kamen sie besser zurecht. Da stand es aber bereits 2:7.
Michi Rau im Tor musste auch erst ins Spiel finden, aber als sie drin war, ging ein Ruck durchs Team. Hinten konnte nun öfter mal der Ball abgefangen werden und dann brachten sie ihre Schnelligkeit zum Tragen. Schade nur, dass zu viele Bälle in der Vorwärtsbewegung verloren gegangen sind, sonst wären sie besser in dieser Partie geblieben. So konnten sie sie sich zwar gut halten, aber nie näher als drei Tore kam man heran. Zum Pausenpfiff ging es mit einem 11:17 Rückstand in die Kabinen.
Im zweiten Abschnitt starteten die Hoyerswerdaerinnen viel zu zögerlich. Unbegreiflich warum so viele Bälle verloren gingen, aber diese Vorlage nahmen natürlich die Gäste gern an. Sie erzielten Tor um Tor und als der Spielstand 12:21 gegen die SC Frauen stand, war das Spiel längst entschieden. Trotzdem gab sich das Team nie auf und kämpften weiter. Und sie fanden dann auch ihren Rhythmus und waren über weite Strecken ein gleichwertiger Gegner. Schade, dass Mandy Sowa die Partie aufgeben musste, ihre Knieplessur im Training erlitten, zwang sie dazu. Aber mit Vera Apitz im Rückraum gab es noch einmal eine gute Alternative.
Die Herzer Schützlinge brachten nun sehenswerte Spielzüge bis zum Schluss durch, aber näher als 6 Tore Abstand ließen die Chemnitzer nicht zu. Trotzdem hatte man in der sehr gut gefüllten BSZ Halle nie das Gefühl, dass die Hausherrinnen nicht die Spur eine Chance hatten. Chemnitz kontrollierte das Spiel, aber Hoyerswerda spielte munter mit. Erwähnenswert die schönen Treffer aus dem Rückraum von Laura Rosemann und die immer wieder perfekt klappenden Finten von Sarah Hoßmang, die dadurch einen Strafwurf nach dem anderen herausgeholt hat. Lotti Schöps machte eine richtig gute Partie, denn sie ist ja bekanntlich der »Terrier« für Spezialaufgaben im Team. Sie hatte die beste Chemnitzerin in Manndeckung abzuschirmen und dies gelang ihr sehr gut.
Schade nur, dass die SC Frauen die Kreisanspiele der Gegnerinnen nicht in den Griff bekamen. Dies war ab nun ihre gefährlichste Achse.
Am Ende gab es eine durchaus erwartete 33:26 Niederlage, aber das Gesicht wurde nicht verloren und die Köpfe blieben oben. Nun heißt es weiter gut trainieren, Mut zur eigenen Aktion und dann wird sich der Erfolg auch einstellen.
Leider müssen die Frauen nun zwei Wochen pausieren, um dann am 11.10. wieder daheim spielen zu können. Zu Gast dann die Vertretung von HC Neustadt/Sebnitz. Dann starten die Sportclubfrauen einen neuen Versuch, die ersten Punkte einzufahren. Dann sicherlich wieder mit einer tollen Fangemeinde im Rücken. Vielen Dank auch diesmal für die tatkräftige Unterstützung.

SC Hoyerswerda spielte mit: M. Rau, L. Kratzert (beide Tor) - V. Apitz (4/1 Tore), L. Schimank (1), M. Sowa, S. Hoßmang (3), K. Dreihardt (2), M. Jokusch, C. Rasch, L. Rosemann (13/4), Ch. Schöps (3), L. Müller.