Nach gutem Start verloren die Frauen des BSV 93 Magdeburg gegen den Tabellenzweiten Chemnitz ihr Auswärtsspiel nach Unaufmerksamkeiten in der Abwehr.

»Das ist die bisher beste Platzierung des HV Chemnitz im Frauenhandball« konstatierte der Hallensprecher der Sachsenhalle nach einer spannenden und gutklassigen Begegnung, die dem Gastgeber zumindest die Bronzemedaille in der Mitteldeutschen Oberliga gesichert hat. Entsprechend motiviert gingen die Chemnitzerinnen in das Spiel.

Auf Seiten der Gäste fehle Torfrau Silke Schache, die in dieser Woche an im letzten Spiel erlittenen Bänderriss am rechten Knie operiert wird und lange Zeit ausfällt. Anna Schäfer kompensierte das Fehlen aber durch eine sehr gute Leistung im Tor des BSV 93.

In den ersten zwanzig Minuten zeigten die Gäste ein konzentriertes und flexibles Spiel mit erfolgreichen Kontern zur 2:4 Führung bzw. zum 4:7 Vorsprung (12.). Nach Foul an Marie Hermes verwandelte Annika Rips in der 19. Minute den fälligen 7m zur 8:11 Führung ihrer Mannschaft. Das war der bis dahin vierte von insgesamt neun von ihr verwandelter Strafwürfe. Es sah bis dahin nach einem möglichen Erfolg beim Tabellenzweiten aus.

Dann aber die frühe Wende im Spiel. Zuspielfehler und unzureichende Abwehraktionen nutzten die Chemnitzerinnen zur 12:11 Führung (24.). Zwar erreichte man durch Tore von Hoffmann, Anne und Romy Stutz noch einmal ein 12:14 Plus, aber mit den Unsicherheiten in der Abwehr hatte man den Gastgeber angestachelt.

Die mehrfach aus dem Rückraum erfolgreiche Kathrin Lucka nahm der BSV kurz vor der Halbzeitpause und auch lange in der zweiten Hälfte in Pressdeckung. Die Heimsieben antwortete mit der Einbeziehung ihrer Torhüterin in den Angriff und erreichte selbst in Unterzahl den Ausgleich.

Dasselbe Spiel auch zu Beginn der zweiten Hälfte. Bis zum 21:21 (39.) hielt der BSV noch mit. Fünf Fehlpässe und Ballverluste innerhalb von sechs Minuten ermöglichten dann aber unterstützt durch die lautstarken Anfeuerungen der zahlreichen Zuschauer das vorentscheidende 26:22 (46. Minute) für die Gastgeber.

»Meine Mannschaft stand das erste Mal vor der Situation der Pressdeckung für Lucka, hat das aber sehr diszipliniert gelöst, Ballverluste vermieden und auf ihre Chance geduldig gewartet« konstatierte der zufriedene Chemnitzer Trainer Sander nach der Begegnung. 29:24 das Ergebnis fünf Minuten vor Ultimo. Anna Schäfer verhinderte einen noch größeren Rückstand, parierte mehrfach sogar freie Nachwürfe der Chemnitzer Angreiferinnen. Drei Tore in Folge von Annika Rips zum 27:29 (58.) brachten zwar noch einmal eine Resultatsverbesserung, änderten aber am 32:28 Sieg des Tabellenzweiten nichts mehr.

»In der zweiten Halbzeit haben wir die Übersicht in der Abwehr verloren und konnten den agileren Chemnitzerinnen zu wenig entgegensetzen«, so Trainerin Daum zum Spiel.

BSV: Schäfer, Garz, Hermes 2, R. Stutz 1, Pilgrim 1, Göbel 1, Nehring, Kluba, Martinez Cabrera 1, Hoffmann 5, A. Stutz 6, Rips 11/9, Müller.
7m: BSV: 11/9, Chemnitz: 6/5. Zeitstrafen: BSV: 4, Chemnitz 3. Schiedsrichter: Hanschke, Tacke (HV Sachsen).