Nach jeweils Remis in den vergangenen beiden Spieljahren gelang der ersten Frauenmannschaft des Dessau-Roßlauer endlich der angestrebte Auswärtssieg beim SV Oebisfelde. Dabei konnte man mit dem Spielausgang nach Ablauf der ersten Halbzeit kaum rechnen, in der die Gäste viel von ihrem Potential nicht nutzten.

»Die Körpersprache wie auch die Beinarbeit in Angriff und Abwehr waren völlig unzureichend«, urteilte DRHV-Coach Thomas Kirschstein über die Spielqualität seiner Mädels, die nicht nur den Start verschliefen (0:3, 4. Min.), sondern auch der bekanntermaßen torgefährlichsten Spielerin des SVO, Franziska Tietz, viel zu viele Freiheiten ließen.

Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich (4:4, 10.) sorgten Technikfehler und Passivität im Abwehrverband auf DRHV-Seite für das 6:9 und die Grüne Karte von Kirschstein. Eine Manndeckung gegen Tietz brachte zunächst nicht die gewünschte Veränderung. Tietz erzielte bereits vor dem Pausenpfiff acht ihrer insgesamt zehn Treffer und war damit maßgeblich am 13:7 Zwischen- und 16:10-Halbzeitstand beteiligt. »Gut, dass die Heimmannschaft auch mit etlichen Fehlern aufwartete, sonst wäre wohl schon nach dreißig Minuten alles vorbei gewesen«, schätzte Kirschstein im Nachgang.

In der Kabine wurden die Schwachpunkte angesprochen und danach vor allem im Defensivbereich eine deutliche Steigerung erzielt. Lea Gödde engte nun erfolgreich die Kreise von Tietz ein und im Spiel fünf gegen fünf wurde den Gastgeberinnen nicht mehr ungehindert das Eindringen in die Nahwurfzone gestattet. Aus einem 17:11 wurde innerhalb einer Viertelstunde ein 18:18, alles war wieder offen.

Auch im Kombinationsspiel war nun mehr Schnelligkeit zu sehen und Dessau-Roßlau legte zum 19:21 und 21:23 vor. Dann die Spielentscheidung ab der 53. Minute. Gleich zwei Strafwürfe von Oebisfelde wurden von den DRHV-Keeperinnen Antja Schmidt und Juliane Bensch entschärft und Luise Schmidt traf in Unterzahl zum 21:24.

Wesentlich cleverer als zuletzt in Haldensleben wurde dieser Vorsprung nach Hause »gefahren« und auch eine weitere Zeitstrafe weggesteckt. Mit dem 24:26 gelingt den Bauhausstädterinnen der erste Auswärtssieg der laufenden Meisterschaft und das Vorrücken auf Platz 6 in der Sachsen-Anhalt-Liga.

DRHV mit: A. Schmidt, Bensch; Vollert 4, L. Schmidt 3, Gödde 2, Lindenau 4, Proske, Lehmann, Brüsch, Krüger 1/1, Ehlert 5, Schröter 7/2.
Strafwürfe: Oebisfelde und DRHV je 5/3. Strafminuten: Oebisfelde und DRHV je 4 x 2.