Womit wohl kaum einer im Vorfeld gerechnet hatte, gelang der ersten Frauenmannschaft am Sonntag in Merseburg. Beim Landesmeister der Jahre 2012 und 2013 gewannen die ohne ihren Coach Thomas Kirschstein angereisten Elbestädterinnen sensationell mit 19:20 (8:11).

Schon in der Vorschau hatte Kirschstein gemutmaßt, dass vor allem eine starke Defensivleistung nötig sein würde, um annähernd auf Augenhöhe bleiben zu können.

Dies sollte sich komplett bestätigen. Nach einem 2:2 in der Anfangsphase steigerte sich nicht nur der Abwehrriegel der Gäste zusehends, sondern Juliane Bensch bot erneut über volle sechzig Minuten eine Riesenleistung im DRHV-Kasten.

Der DRHV 06 zog auf 2:6 davon und hielt die Führung über ein 6:11 bis zum 8:11-Halbzeitstand. Die Partie wurde klar von beiden Abwehrreihen dominiert, die eine Vielzahl von Fehlwürfen und auch technischen Fehlern erzwangen. Die Quoten für die Wurf- und Angriffseffektivitäten lagen deutlich unter fünfzig Prozent.

Nach dem Seitenwechsel kamen zunächst die MSV-Damen besser zurück und egalisierten schnell zum 11:11. Die Gleichwertigkeit hatte bis zum 18:18 (57. Minute) Bestand, ehe die DRHV-Mädels spielentscheidend zum 18:20 einnetzten. Nach dem letztmaligen Anschlusstreffer der Hausherrinnen spielten die Dessau-Roßlauerinnen clever die noch verbliebenen dreißig Sekunden von der Uhr.

Ein sehr glücklicher Übungsleiter kommentierte das Resultat nachträglich: »Es war mein heimliches Saisonziel, einen der vier Großen zu knacken. Dass dies ausgerechnet beim Meister gelingt freut mich natürlich außerordentlich.«

Der DRHV festigt seinen tollen fünften Tabellenrang und nimmt nun sogar Platz Vier ins Visier.

DRHV mit: A. Schmidt, Bensch - Hildebrandt 4, Vollert 1, Gödde 2, Proske 1, Lehmann 3, Brüsch 3, Krüger 1, Schröter 4/2, Ehlert 1, Maltseva.
Strafwürfe: DRHV 3/2, Buna 2/2. Strafminuten: DRHV 3 x 2, Buna keine.