Darauf haben nur Wenige gewettet: Die erste Frauenmannschaft erkämpft nach zuletzt eher durchwachsenen Leistungen gegen den Tabellenzweiten SG Seehausen ein überraschendes Remis und ist am Ende doch nicht so richtig glücklich.

Die Gastgeberinnen erwischten auf dem Parkett der Elbe-Rossel-Sporthalle einen Superstart (5:1, 7:2, 10:4) und zeigten nicht nur in dieser Spielphase, welch Potential vorhanden ist, wenn mit geringer Fehlerquote agiert wird. Im Angriff sah man sehenswerte Treffer, die nicht selten bis zum Wurfkreis durchgespielt wurden.

Der Favorit brauchte lange, um der ungewohnten Situation Herr zu werden und etwas Ausgeglichenheit zu erzielen. Mit einem komfortablen 16:10-Halbzeitvorsprung für den DRHV ging es in die Kabinen. Dort muss dann wohl Einiges vergessen worden sein. Seehausen nutzte die Schwächephase der Schwenger-Schützlinge und hatte bereits beim 16:16 den Ausgleich erreicht.

Doch der vermeintliche Außenseiter fing sich. Vor allen Linkshänderin Lisa Proske (7 Tore) netzte immer wieder auf der rechten Seite ein. Trotz etlicher merkwürdiger Schiedsrichterentscheidungen, insbesondere was die Zeitstrafenverteilung und die Vorteilsauslegung betraf, gingen die Elbestädterinnen wieder auf 24:20 nach vorn. Bis zum 27:25 hatte man den Doppelpunktgewinn vor Augen.

Doch Seehausen gelang im Schlussspurt noch die Punkteteilung, welche jedoch mehr als glücklich ausfiel, was auch Seehausens Trainerin Anja Wachholz unumwunden zugestand.

Etwas deutlicher wurde da schon DRHV-Trainer Fabian Schwenger in Richtung Unparteiische, der im Gegensatz seinen Damen eine hervorragende Leistung bescheinigte: »Wenn man den Ausgleichtreffer für Seehausen mit Überstrapazierung des Vorteils zulässt, danach dann unseren letzten Wurf, der ins Tor geht, im Flug mit Freiwurf abpfeift, ist dies mehr als bitter.«

Dennoch kann dieser überraschende Punktgewinn in der Endabrechnung zum Ligaverbleib sehr wichtig sein, gelang doch außer den Doppelstädterinnen keinem Team der unteren Tabellenhälfte eine Aufbesserung ihrer Punktekonten.

DRHV mit: Schmidt, Bensch; Vollert 2, Paulenz 1, Nagel 1, Liemandt 1, Proske 7, Lehmann 4, Brüsch, Schröter 7/4, Krüger 4, Schulze.
Strafwürfe: DRHV 4/4, Seehausen 6/4. Strafminuten: DRHV: 7 x 2, Seehausen 3 x 2 inkl. Disqualifikation ohne Bericht .