Noch Punktlandung nach einem stürmischen Wellenritt und langer Spielunterbrechung

Manfred von Brauchitschs Roman »Ohne Kampf kein Sieg« widerspiegelt das Schicksal eines einzelnen Sportlers. Gleicher Slogan rekrutiert aber auch das Tun und Handeln einer geschlossen kämpfenden 2. Damenmannschaft aus Haldensleben am Sonntagnachmittag in der Sporthalle am Hang in Hohenmölsen. Enorm wichtig, um am Ende mit 31:29 zu gewinnen und zwei Pluspunkte auf unser Konto zu verbuchen.

Die Gastgeber, die Spielgemeinschaft Weißenfels/Großgrimma, im unteren Tabellendrittel ansässig, hatten sich viel vorgenommen. Schon deshalb, weil jeder Punktgewinn für den Klassenerhalt zählt, ging es von Anbeginn gleich ordentlich zur Sache und Katrin Daul erfreute sich unbarmherzig verfolgt, einer Sonderbewachung.

Aber auch uns war die Bedeutung dieser Partie durchaus bewusst, so hatten wir Constanze Prochnow studienbedingt nicht zur Verfügung, erhielten aber Unterstützung von Carolin Mertens und Theresa Neuhaus. Einem robusten Angriff der Gäste setzten wir eine ebenso robuste Abwehr entgegen. Gleich von Anbeginn hatten die Unparteiischen ordentlich zu tun beim Schlichten vieler Neckigkeiten.

Was uns in vielen Spielen erst in der zweiten Hälfte gelang, schnelles und erfolgreiches Umkehrspiel, legte diesmal frühzeitig den Grundstein zum Sieg. Vom 1:0 auf 6:1 konnten wir losstarten und uns damit Respekt verschaffen. Das war schon mal eine Hausnummer. Zwar gelang den Mädels aus Weißenfels immer wieder hoffnungskeimender Anschluss, aber wir bestimmten das Spiel und ließen maximal eine zwei Toredifferenz zu. Denn auch beim 15:13 konnten wir kurz vor dem Seitenwechsel wieder auf drei Tore (16:13) erhöhen und bis zur Pause auf 18:14 davonziehen.

Das Spiel wurde auch im zweiten Abschnitt mit ziemlicher Härte weitergeführt und die Schiedsrichter zeigten in beiden Lagern noch öfter Zeige- und Mittelfinger zum Verlassen des Parketts in die Höhe. Bei uns schien es, dass die Torewerfer gezielt ausgesucht wurden. Und da war die 39. Minute. Nach einem Zusammenstoß (mit 7 Meterpfiff für uns) blieb eine einheimische Spielerin verletzt liegen. Aufgrund einer vermuteten Wirbelsäulenverletzung wurde vorsorglich der Notarzt gerufen. Nach einer Unterbrechung von 45 Minuten wurde das Spiel fortgesetzt.

Kurz danach, in bester Spielphase für uns, wurde Vivian Schulze nach ihrem dritten Foulspiel mit Rot vom Feld geschickt. Zwar hatten wir noch einen 5 Torevorsprung, doch der schmolz Schritt für Schritt dahin. Angefeuert von frenetischem Publikum ging es nun in einer doppelten Manndeckung gegen uns. Von spielerischen Aspekten konnte man jetzt nicht mehr sprechen. Kampf, Krampf, Einzelaktionen, Ball halten, Ball verlieren, kopfüber zurücklaufen, 1:1 Aktionen mit Erfolg am gegnerischen Strafraum. Überblick zu halten jetzt für alle schwer. Nun ging es nur noch ums Überleben! Weißenfels kam vom 26:31 zwar noch auf 29 Tore heran, den Sieg allerdings konnte man uns nicht streitig machen.

Aufstellung Haldensleben: Ethner, Franka- Buthut, L. (1) Daul, Katrin (10), Ewert, Friederike (1), Kühne, Claudia.(3) Müller, Melanie (6), Mertens, Carolin (1) Neuhaus, Theresa (1) Nolde, Franziska (4), Schulze, Vivian (3), Sprott, Rebekka, Ewert, Friederike (1).
7 Meter: Haldensleben: 8/3, Weißenfels: 8/5. Zeitstrafen: Haldensleben: 9 1 rote Karte, Weißenfels: 7.