Um 17.53 Uhr am Samstag in der Bernburger Sporthalle »Eichenweg« war es endlich soweit: Die erste Frauenmannschaft des Dessau-Roßlauer HV hatte als letzte der fünf Erwachsenen-Teams des Vereins den ersten Saisonsieg unter Dach und Fach. Davor gab es Sechzig hitzig geführte Wettkampfminuten, die sich über nicht wenige Verletzungsunterbrechungen dehnten.

Den Gastgeberinnen gelang der bessere Start (3:1), weil vor allem die Torwürfe der DRHV-Mädels, bei denen Silke Walther und Mandy Liemandt aus der zweiten Mannschaft aufgerückt waren, anfangs zu harmlos und damit sichere Beute der Bernburger Keeperin waren. Da in der Abwehr aber gut gearbeitet wurde stellte der erst in der 10. Minute erzielte zweite Treffer der Elbestädterinnen den 3:2-Anschluss her. Unfassbar, dass im Anschluss beide Referees das grobe Foulspiel an Rückraumspielerin Sarah Vollert nicht gesehen haben, die mit einer schweren Schulterverletzung ausschied. Dessau-Roßlau war nur kurz geschockt, blieb auf Tuchfühlung und drehte die letzte Führung (7:6, 21.) der Askanierinnen auf 7:9 (27.). Vor dem Seitenwechsel konnte der Vorsprung gar auf 8:11 erhöht werden.

Nach der Pause hielten die Breu-Schützlinge zunächst den Vorteil (11:14, 38.), ehe eine doppelte Zeitstrafe und eigene Technikfehler die Bernburger Frauen bis auf 14:14 heran brachten. Die Personalnot im Rückraum – Kapitänin Christine Nagel konnte wegen Rückenschmerzen nur in Kurzeinsätzen aushelfen, neben der ausgeschiedenen Vollert fehlten auch Luise Schmidt und Judith Praetorius – glichen die körperlich nun deutlich unterlegenen Gäste durch enormen Einsatz in der Abwehr aus.

Die Ballgewinne wurden bei sichtlich nachlassenden Kräften der Hausherrinnen über erweiterte Gegenstöße zu Treffern genutzt. Beim 19:21 (57.) war noch immer keine Vorentscheidung gefallen. In der umkämpften Schlussphase brachten dann selbst zwei Zeitstrafen und zwei Strafwürfe gegen den DRHV, die Jennifer Nolte beide vereitelte, die Dessau-Roßlauerinnen nicht mehr von der Siegerstraße ab. Fast komplett in Unterzahl wurde noch ein 1:4 zum 20:25-Auswärtssieg draufgepackt.

Der angestrebte Schritt ins Mittelfeld führt die erste Frauenmannschaft vorerst auf Platz 8.

DRHV mit: Schmidt, Nolte - Vollert, Liemandt 1, Gödde 3, Paulenz 4, Nagel 2, Walther, Proske 2, Lehmann, Brüsch, Krüger 2, Schröter 11/5.
Strafwürfe: Askania 6/4 (Nolte), DRHV 6/5. Strafminuten: Askania 7 x 2 (incl. Disqualifikation 3 x 2 Minuten), DRHV 7 x 2.