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In der Ruhe liegt die Kraft - zum Erfolg
Quelle: Von Norbert Wulf / Volksstimme vom 11.03.2013

 

Auf den Punkt genau riefen die Handballerinnen des HC Salzland 06 beim 30:21 (16:11)-Sieg über den TSV Niederndodeleben eine ihrer besten Saisonleistungen ab. Mit diesem Sieg sind die »Wildgänse« nur noch schwer von Platz eins der Mitteldeutschen Oberliga zu verdrängen.

Yvonne Sachse, Rückraumspielerin des HCS 06, war fix und fertig nach dem Ende der Partie. Während die meisten noch am Jubeln waren, war für eine der erfahrensten Akteurin im Team erst einmal Hinsetzen und Durchatmen angesagt. »Bei den Damen in meinem Alter muss man es auch mal ruhiger angehen lassen«, lautete ihr Kommentar mit einem Augenzwinkern.

Dabei ließ sich diese Aussage nicht nur auf die Verschnaufspause nach Spielende beziehen. Sachse war der ruhende Pol im Spiel der »Wildgänse«. Sie nahm auch mal das Tempo heraus und bremste ihre Mitstreiterinnen. Als Torhüterin Anika Lorf bei einem bereits komfortablem Vorsprung Mitte der zweiten Hälfte dennoch den schnellen, aber riskanten Pass nach vorn suchte, dieser aber misslang, ermahnte Sachse sie mit einem bösen Blick. In dieser Phase war es wichtig, mal einen ruhigen Ball zu spielen, auch wenn »man gegen so einen starken Gegner 60 Minuten Vollgas geben muss«, so Sachse.

So eröffnete sie auch das »Endspiel« um Platz eins mit dem ersten Tor in der Partie. Victoria Göpel, die jedoch Anfang der zweiten Hälfte mit einer Knieverletzung ausschied, legte sofort mit einem dynamischen Treffer aus dem Rückraum nach - 2:0 (3.). Sie zu Beginn im halbrechten Rückraum auflaufen zu lassen, ebenso wie Kristin Schüler halblinks aufzubieten, war eine Maßnahme von HCS-Trainer Nils Lässing, die sich im weiteren Verlauf voll auszahlen sollte. »Die Gegner stellen sich oft sehr schnell auf Stephanie Jäger ein«, erklärte er. »Auf diese Weise habe ich sie als unser Ass im Ärmel aufgehoben.« Jäger war mit neun Toren erfolgreichste Werferin im Spiel - Schachzug gelungen.

Es war einer von mehreren Faktoren, weshalb der HC Salzland auf souveräne Weise siegte. Ein weiterer zeichnete sich ebenfalls schon zu Beginn ab - die starke Abwehr der »Wildgänse« ermöglichte dem TSV kaum günstige Wurfpositionen. Alles, was doch den Weg an der Deckung vorbei fand, war eine sichere Beute von Lorf. »Unsere Abwehr war erstklassig«, lobte Lässing.

Diese Überlegenheit drückte sich in einer 7:0-Führung (8.) aus. Schon kurz zuvor hatte TSV-Coach Michael Funke mit einer Auszeit reagiert. »Wir haben schlecht geworfen und überhaupt nicht zu unserem Spiel gefunden«. Dennoch gelang es den Gästen sich allmählich aus der ersten Schockstarre zu befreien. Mit einem 5:0-Lauf verkürzten sie zum 5:7 (12.). Ungefähr zu diesem Zeitpunkt kam Jäger beim HCS 06 auf das Parkett, die mit fünf Treffern hauptsächlich verantwortlich war für die 16:11-Führung zur Halbzeitpause.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs sorgten die Gastgeber ziemlich schnell für klare Verhältnisse. Nach einem feinen Anspiel von Sachse auf Paula Farken am Kreis lagen sie mit 21:12 (37.) in Front. Dass sie die Partie für sich entscheiden würden, war angesichts des Vorsprungs und der Überlegenheit gar nicht mehr die spannende Frage bei den 294 Zuschauern in der Paul-Merkewitz-Halle. Vielen dürfte sicher der ominöse Drei-Tore-Vorspung in den Köpfen herumgespukt haben, auch wenn Lässing solche Gedanken nicht bestätigte. »Für mich hat nur der Sieg gezählt.«

Diesen fuhr sein Team ohne große Gefahr ein. Dabei ließ es sogar noch freie Würfe nach Kontern aus. Der TSV ergriff früh in Hälfte zwei seinen letzten Strohhalm in Form einer offensiven Abwehr, ganz zum Schluss sogar mit Manndeckung. Doch was der Gast auch versuchte, es gelang nicht. »Der Sieg für Salzland war absolut verdient«, sagte Funke, der neben der starken Abwehr der »Wildgänse« auch das Torhüterduell ansprach. In der Tat erwischte Lorf einen überragenden Tag, unterstützt von Josephine Klauß, die zwei Siebenmeter der Gäste vereitelte.

Abschließend gab es noch einen Vorteil für die Salzländerinnen: »Ich kann mich nicht erinnern, dass der TSV ein Tor in der ersten Welle erzielt hat«, so Lässing. Er bezifferte das Verhältnis mit 5:1 zugunsten seiner Mannschaft, die Dunkelziffer dürfte weitaus höher gelegen haben. Der HCS 06 setzte Nadelstiche über Tempogegenstöße, meist durch Linksaußen Caroline Rosiak veredelt.

Die Gäste gaben sich trotz der überwiegend klaren Verhältnisse nie auf, was Sachse treffend auf folgende Weise beschrieb: »Das sind Kampfschweine«. Dass dies ganz und gar nicht abfällig gemeint war, bewies ihr erster Gang nach Ende - erst einmal auf die Bank und durchatmen.

HC Salzland 06: Lorf, Klauß - Block, Rosiak (5), Günther, Retting, Geipel, Jäger (9/3), Farken (2), Knappe (4), Sachse (4), Göpel (3), Schüler (3), Sacher.
TSV Niederndodeleben: Meier, Hofmeister - Schröder (6/3), Maue (3), Bruckbauer, Bange (3/1), Bartl (4/1), Matthei, Schottstedt (1), Hartmann (1), Thomas, Mainea (3), Klöppel.
Siebenmeter: HCS 3/3 - TSV 7/5. Zeitstrafen: HCS 6 - TSV 5. Rot: Yvonne Sachse (3x2 Minuten; 57:07).

 


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