Auswärtsspiele sind ohnehin keine leichte Aufgabe. Wenn aber, wie gestern bei der Partie der Handballerinnen des HC Salzland 06 bei Koweg Görlitz, knapp 400 Zuschauer die Halle zusätzlich in einen »Hexenkessel« verwandeln, ist Nervenstärke der Gästemannschaft gefragt. Diesem Druck hielten die »Wildgänse« beim 37:28 (18:15)-Sieg stand, womit sie weiter auf Platz eins der Mitteldeutschen Oberliga bleiben.

Dabei wartete alles andere als ein Willkommenskomitee auf das Team von Trainer Nils Lässing. So verlief die erste Halbzeit auch »lange sehr ausgeglichen«. Ein taktischer Schachzug kippte den Verlauf der Partie dann in die entscheidende Richtung zugunsten der Gäste. Die stärkste Spielerin von Görlitz, Marzena Kot, wurde von Elisabeth Günther in »Pressdeckung« genommen.

»Das hat Elisabeth sehr gut gelöst«, so Lässing. »Dadurch konnten wir uns freispielen.« Einen 7:9-Rückstand drehten die »Wildgänse« in eine 10:9-Führung. Danach setzten sie sich zum 17:13 ab, ehe sie vor der Pause noch einmal einen »kleinen Hänger« hatten, den Görlitz zum 15:18 zur Halbzeitpause nutzte. Nach Wiederbeginn spielte der HC Salzland seine Stärke aus, brachte den Gegner mit viel Tempo immer wieder in Verlegenheit.

»Wir haben uns dann kontinuierlich abgesetzt, hatten die Partie im Griff«, so Lässing. Görlitz verkürzte noch einmal um sechs Tore, mehr war nicht drin. »Vor dieser Kulisse muss man erstmal bestehen. Wir sind mit der psychischen Belastung sehr gut umgegangen.«

HC Salzland 06: Lorf, Klauß - Block (2), Rosiak (2), Günther (2), Retting, Geipel (3), Jäger (8/2), Farken (4), Knappe (2), Sachse (3), Göpel (8), Schüler (3).
Siebenmeter: Görlitz 2/1 - HC Salzland 4/2. Zeitstrafen: Görlitz 3 - HC Salzland 4.