Die Aufbau-Frauen haben gegen den TSV 1880 Gera-Zwötzen einen 37:26 Arbeitssieg eingefahren, dessen Deutlichkeit am Ende allerdings etwas darüber hinwegtäuscht wie schwer sich die Altenburgerinnen gegen die Elsterhexen vor allem in der ersten Spielhälfte taten. So konnten knapp 150 Zuschauer fast 40 Spielminuten lang nur schwerlich ausmachen welches Team hier um die Tabellenspitze und welches gegen den Abstieg kämpft.
Hauptursache dessen ein Gästeteam, dass ohne Scheu von der ersten Spielminute an fightete und damit die Aufbau-Abwehr richtig gut beschäftigte. So wie zunächst Linksaußen Lisa Kutschan, die gleich Mal vier der fünf Gästetore der Anfangsphase machte, die Aufbau -Deckung dabei richtig schlecht aussehen ließ und ihr Team damit 5:3 in Vorhand brachte. Zwar gelang dann wenig später der 6:6 Ausgleich, aber so richtig rund lief es zu diesem Zeitpunkt bei den Altenburgerinnen noch lange nicht. Zum Glück konnte man sich auf seinen Flügelflitzer Vivien Walzel und Anja Friedrich verlassen, die nun einen Ausreißer nach dem anderen starteten und so ihr Team mit 13:9 nach vorn brachten. Sollte nach den Anfangsschwierigkeiten nun alles doch seinen gewohnten Gang gehen? Längst nicht, denn die Gäste witterten ihre Chance und hatten in Torfrau Natalie Bosse nun einen ganz starken Rückhalt zwischen den Pfosten. An ihr scheiterten die Aufbau-Frauen durch unkonzentrierte Abschlüsse nun reihenweise und so kam es nicht von ungefähr das sich das Geraer Team wieder heran arbeitete und kurz vor der Pause gar den 16:16 Ausgleichtreffer markierte. Lag hier etwa eine Überraschung in der Luft? Wie blank bei diesem Spielstand die Nerven bei den favorisierten Gastgebern lagen verdeutlichte die völlig unnötigen Zeitstrafen die sich Sarah Schaaf wegen Meckerns und Vivien Walzel, weil sie deutlich nach den Halbzeitpfiff noch aufs Tor warf, einfingen. So also das Aufbau-Team zu Beginn der zweiten Spielhälfte in Unterzahl, was die Gäste schnell zur ihrer 19:17 Führung durch die nur schwer zu stellende Agota Skrapicz nutzten und damit weiter den Überraschungsbogen spannten. Das ausgerechnet ein Siebenmeter für die erstmalige Führung herhalten musste, schmeichelte dann doch ein wenig. Zum Glück waren nun aber mit Lucie Dorotikova auf Halblinks und Lisa Zimmermann im Tor auch neue Spielerinnen gekommen und auf die konnte sich das Altenburger-Trainerduo nun verlassen. Vor allem Letztere brillierte nun nicht nur in bekannter Weise, sondern war wie gewohnt oftmals Ausgangspunkt für gut anzusehende Konter. Somit konnte das Aufbau-Team Mitte der zweiten Halbzeit bei der 27:22 Führung so wenigstens einen einigermaßen zu erwartenden Spielstand herstellen, die eigenen Fans vollends überzeugen allerdings noch längst nicht. Als wenig später die Gastgeber das 31:24 markierten schien die Partie gelaufen, was allerdings die Akteure auf beiden Seiten nicht davon abhielt nun hektischer und auch ruppiger zu agieren, was eine Unmenge von technischen Fehlern und Zeitstrafen herauf beschwörte. Dabei fast Rekordverdächtig die Quote von Anne Große, die sich in acht Spielminuten drei Zeitstrafen einhandelte und somit vorzeitig von der Platte musste. Verstehe wer will, warum in einem längst entschiedenen Ostthüringenderby noch soviel negative Energie aufkommt. Wenn eine Mannschaft sechs Sekunden vor Abpfiff bei 11 Tore Vorsprung allerdings noch auf ihre »Auszeit« behaart, wird deutlich das es vielleicht einfach auch am guten Willen gefehlt haben muss.
Am Ende steht ein deutlicher und letztendlich aufgrund der Steigerung in der zweiten Halbzeit verdiente Erfolg der Aufbau-Frauen. Ob die Gesamtleistung allerdings ausreicht um in einer Woche an gleicher Stelle den HV Chemnitz (18:00 Uhr, Goldener Pflug) in die Knie zu zwingen dürfte angezweifelt werden, schließlich ist dieser Gegner einer von denen gegen den man in der Hinrunde eine Niederlage einstecken musste.
Der SV Aufbau Altenburg mit: Keller, Zimmermann - Dorotikova (4), Dietrich, Friedrich (6), Walzel (13), Biele (2), Greiner (3), Mrozkova (3), Schaaf (5), Große (1).
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