Wenn eine Mannschaft mit (noch) Meisterschaftsambitionen vom Tabellenachten 35 Tore eingeschenkt bekommt, dann sollte man Abwehr und Torhüter eigentlich zum Teufel jagen, wenn eine Frauenmannschaft auswärts 42 Tore erzielt, sollte man sie eigentlich über den grünen Klee loben. Da das beim Handball allerdings vorn und hinten dieselben Leute sind, fällt ein Urteil über die gezeigte Leistung der Aufbau Mädels beim BSV Magdeburg verständlicherweise ziemlich gespalten aus. Das am Ende aber zumindest zwei Punkte mit auf die Heimreise genommen werden konnten, ringt der Sache dann vordergründig schon mehr Positives ab.

Nach ziemlich verwegener Anreise dauerte es eine ganze Weile bis sich das Aufbau Team, das auf die Spielerinnen Stefanie Lingk, Peggy Biele, Lucie Dorotikova und Caro Konrad verzichten musste, gefunden hatte. Dennoch ging die Partie munter los, mit viel Tempo und schnellen Abschlüssen. So bewegten sich beide Teams dann über die Zwischenstände 4:4 und 7:7 bis zum 12:12 ständig auf Augenhöhe, wobei beide Mannschaften vor allem über den Kampf ins Spiel fanden. Dann kam es für die Gastgeber knüppeldick, als sich nacheinander ihre beste Werferin Kathrin Kluba und Torhüterin Vanessa Schmidt so schwer verletzten, dass sich nicht mehr eingesetzt werden konnten. Den Gästen war nun deutlich anzumerken, dass sie zumindest noch mit einer Führung in die Pause gehen wollten und deshalb verschärfte man noch einmal das Tempo und schaffte die 16:12 Vier-Tore Führung, die man bis in die 30.Spielminute auch relativ sicher verteidigte.

Nach dem Wechsel eigentlich das gleiche Bild, zweier angriffsorientierter Mannschaften, die jeden sich bietenden Konter nutzten und damit Bewegung und Spannung hoch hielten. Vor allem die auf vorgezogene Spitze agierende Vivien Walzel angelte sich immer wieder die Bälle, ging dann selbst in den Gegenstoß oder brachte ihre Mitspielerinnen in aussichtsreiche Wurfpositionen. Beim 27:20 waren die Gäste dann erstmals auf sieben Tore enteilt und auf diesen Niveau begann sich die Begegnung nun einzupegeln. Als diese zehn Minuten vor dem Ende beim 37:30 immer noch Bestand hatte, war das Match entschieden und die Altenburgerinnen konnten dem Ende recht gelassen entgegen sehen. So waren nach dem ersten Punktspielsieg im neuen Jahr dann eigentlich auch nur glückliche Gesichter bei den Gästen auszumachen, die nun wohl relativ gelassen auf das kommende Spiel am Samstag gegen Gera-Zwötzen blicken können.

SV Aufbau mit : Zimmermann, Keller - Foksova (3), Dittrich (6), Friedrich (2), Walzel (14/1), Große, Mrozova (8/2), Schaaf (7), Greiner (2).