In ihrem ersten Heimspiel des neuen Jahres wurde die 1. Frauenmannschaft des HSV 1956 Marienberg als Tabellendritter der Mitteldeutschen Oberliga beim nie gefährdeten 36:23-Kantersieg gegen den Tabellen-Zehnten TSV 1880 Gera-Zwötzen ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. Die HSV-Damen erfüllten damit die von ihrem Trainer Stefan Süßmilch vorgegebene Marschroute voll und ganz.
Wer nur das Ergebnis liest, der könnte vermuten, dass die Partie ein lockerer Spaziergang für die Bergstädterinnen war. Das war es aber bei weitem nicht. Denn nur dank einer guten, konzentrierten Mannschaftsleistung konnten die Gäste, die überraschend sehr lange gut mitspielten, so deutlich bezwungen werden. In dem Match bekamen die Zuschauer nicht nur viele sehenswerte Tore, sondern alles geboten, was man von einem interessanten und nieveauvollen Handballspiel der 4. Liga erwartet. Die selbsternannten Geraer Elsterhexen konnten zwar nur beim 1:1 (3.) auf einen Unentschieden verweisen, sie hielten aber ihren Rückstand bis zur Pause (18:12) bei den Zwischenständen (8:5, 11:7, 15:10) durchaus in Grenzen. Auch danach (21:15, 22:16/40.) konnten sich die Erzgebirgerinnen keinesfalls zurücklegen, sondern der TSV hielt sich bis zum 28:20 (50.) wacker und spielte nicht wie ein Abstiegskandidat. Erst anschließend mussten die 1880iger dem beiderseits sehr schnellen, fair und von den Magdeburger Schiedsrichtern gut geleitetem Spiel Tribut zahlen. Die Süßmilch-Sieben konnte dagegen noch einen Turbo zünden, nutzte Fehler der tapfer kämpfenden Gäste eiskalt und baute ihren Vorsprung (31:20, 35:22) ständig weiter aus.
Der Gästetrainer Volker Rother resümierte u. a.: »Bis auf die letzten 10 Minuten haben wir gut gespielt. Dabei haben wir zu viele individuelle Fehler gemacht und die Torfrau berühmt geworfen. Unsere Konzentration galt nicht dem Spiel bei Euch. Wir haben noch mehrere Möglichkeiten, um die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Durch die beiden Neuzugänge vom BSV Sachsen Zwickau II (Stefanie und Franziska Stolle) haben wir uns gut verstärkt. Sie haben heute zum ersten Mal bei uns gespielt und haben sich sehr gut ins Team eingebracht. Ich hoffe, dass wir den Klassenerhalt schaffen«.
»Ich war hauptsächlich mit unserem Angriff sehr zufrieden. Wir haben sehr schnell nach vorn gespielt. Auch die 2. Welle hat sehr gut geklappt. Das entspricht meinen Vorstellungen vom Handballspiel. Wir sind auf einem guten Weg. Mit unserem Abwehrverhalten und einigen vermeidbaren Ballverlusten war ich nicht ganz zufrieden. Wir haben mindestens fünf Tore zu viel kassiert. Herausragend hat heute Eva Kracmanova gespielt«, ergänzte der HSV-Coach.
Die Torschützen-Drittbeste der Liga festigte damit ihre Position und stellte mit 15/5 Toren einen neuen HSV-Saisonrekord auf. Aber auch Sylke Sowa und Nikola Sichmanova (je 6 Tore) waren treffsicher. Da Franziska Reimann mit an Deck war und Lilla Halasz (3/1T) nach der Pause zum Einsatz kam, hatte sich die im Vorfeld befürchtete, angespannte Personalsituation entschärft. Erfreulich war auch, dass Erstere nach ihrer langen Verletzungspause ihr Heimdebüt geben konnte, wobei sie einige Siebenmeter herausholte und selbst einen Treffer zum schönen Erfolg ihres kämpferisch und spielerisch überzeugenden Teams besteuern konnte.
HSV: Denise Reichel, Tereza Sichmanova (Tor) – Stephanie Gaitzsch (3), Lucie Hribova (2), Lilla Halasz (3/1), Sylke Sowa (6), Nikola Sichmanova (6), Eva Kracmanova (15/5), Petra Freislerova, Franziska Reimann (1).
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