Nach dem Kantersieg vom Samstag haben sich die Aufbau Frauen auch am Sonntag vom starken Aufsteiger Görlitz nicht überraschen lassen und sind aus den MHV Spitzenspiel als Sieger hervorgegangen. Vivien Walzel hat ihren 14 Buden von Samstag noch einmal 12 dazu gelegt und damit ein fast unglaubliches Wochenende zelebriert. Über Weihnachten und den Jahreswechsel können sich die Aufbau-Frauen den Tabellenstand nun einrahmen, denn man rangiert auf den ersten Platz.
Allerdings bedurfte es einer gehörigen Portion Arbeit um den Sachsenmeister, der sich viel kompakter darstellte als noch beim Wenzelpokal vor vier Monaten, in die Schranken zu weisen. Der Beginn der Begegnung kurios und vielversprechend zugleich. Die Gäste haben Anwurf und dennoch zappelt das Leder nach nur 18 Sekunden im Görlitzer Netz, wie geht denn das? Vivien Walzel war in ein riskant, lässiges Abspiel vor der Aufbau-Abwehr gesprintet und in gewohnter Manier über das Feld gefegt und hatte erfolgreich vollendet. So hätte es nach den Geschmack der gut 200 Fans gern weitergehen können, ging es aber nicht, denn nun waren die Gäste wach und kombinierten schnell und sicher in ihren Angriffen. Vor allem die hinter Vivien Walzel zweitbeste Torschützin der Liga Marzena Kot und Mittelfrau Yvonne Kurtycz stellten die Aufbau-Abwehr immer wieder vor Abstimmungsprobleme. Als dann auch noch zwei Konteranspiele von Lisa Zimmermann auf Vivien Walzel weit ins Leere gingen, war absolute Gleichwertigkeit beider Teams gegeben. Daran sollte sich zumindest im Positionsangriff bis kurz vor der Pause auch nicht mehr viel ändern, der verletzungsbedingte Ausfall von Lucie Dorotikova nach 15 Minuten hinterließ einfach zu viele Spuren. Lediglich im Konterverhalten hatten die Gastgeber Dank der nun akkuraten Pässe von Zimmermann auf Walzel weiter ihre Vorteile und so konnte das Aufbau Team immer wieder auf zwei Tore davon ziehen. Leider hagelte es aber auch prompt immer wieder den Anschlußtreffer, der weiter intensiv zu Werke gehenden Gäste. Als sich alle schon auf einen sich andeutenden unentschiedenen Pausenstand einzustellen begannen, ging es noch einmal ganz schnell. Binnen 90 Sekunden liefen die Altenburgerinnen drei Konterattacken und brachten sich doch noch mit 17:14 in beste Ausgangsposition für den Sturm an die Tabellenspitze.
Noch besser sah das dann nach wiederum 90 Sekunden aus, denn irgendwie hatten die Gäste unmittelbar vor und gleich nach der Halbzeit gedankliche Aussetzer. Wieder ging es drei Mal blitzschnell und ein 20:14 leuchtete von der Anzeige. Darauf lies sich nun in Ruhe und Konzentration aufbauen und dies taten das Aufbau-Team auch. Mit Anja Friedrich und Peggy Biele waren inzwischen frische Spielerinnen auf den Außenpositionen gekommen und die fügten sich nahtlos in das kompakte Mannschaftssystem ein. Fast gleichzeitig erwischte es Mitte der zweiten Halbzeit dann hüben wie drüben die jeweils aktivsten Spielerinnen mit Verletzungen und so mussten Vivien Walzel und Marzena Kot von der Platte. Als Anja Friedrich dann knapp zehn Minuten vor dem Ende von spitzer Linksaußenposition das 28:21 markierte, war die Partie wohl endgültig gelaufen, der verdiente Sieg und die daraus resultierende Tabellenführung in Sack und Tüten. An dieser wird es nun bis 13. Januar nichts zu rütteln geben, dann geht’s nach Niederndodeleben zum nächsten von nun noch zehn ausstehenden »Bundesliga-Aufstiegsspielen«.
SV Aufbau mit: Zimmermann, Keller - Foksova (3), Dietrich, Friedrich (3), Dorotikova (4/1), Greiner, Walzel (12), Biele (1), Große, Lingk (1), Schaaf (3), Konrad, Mrozkova (4).
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