Der Stachel der unnützen Heimniederlage aus der Vorwoche saß tief. »Dann müssen wir die Punkte eben auswärts holen«, war die Devise des Haldensleber Frauenteams auf der Fahrt nach Chemnitz. Es waren allerdings einige Ausfälle in der Mannschaft zu verzeichnen, so dass die Unterstützung durch die B-Jugendlichen Linda und Samanta Umbusch gerade recht kam.
Die Stimmung der 300 Zuschauer in der Sachsenhalle war dem Datum 11.11. entsprechend stimmungsvoll; die Chemnitzer Spielerinnen trugen beim Einlaufen und der Vorstellung dem Anlass entsprechenden roten und schwarzen Kopfschmuck. Der fünfte Sieg der Gastmannschaft war fest eingeplant.
Chemnitz führte nach 5 Minuten 3:1 ehe Lisa Hoffmann mit drei Fernwürfen die Haldensleberinnen auf Tuchfühlung heranbrachte (4:5). Zahlreiche Zuspielfehler des HSV ermöglichten den Gastgeber eine 7:4 Führung. In der Deckung hatte Trainerin Dr. Marita Daum die Mannschaft auf die gefährliche Regisseurin der Chemnitzerinnen Catrin Grützmann gut eingestellt; ihr gelang letztlich an diesem Tag kein Torerfolg.
Von der 16. Bis zur 23. Minute lief das Spiel des HSV wie am Scnürchen. Sie nutzten ihre Überzahl mit 7 Toren in Folge, davon allein durch vier sehenswerte Fernwürfe von Linkshänderin Laura Noll. Der HSV führte nun 11:10 und hätte mit weiteren Kontern bis zur Halbzeit ein noch deutlicheren Vorsprung erreichen können. Mit 12:11 ging es in die Halbzeitpause.
Die SG HV Chemnitz begann vehement mit erfolgreichem Konterspiel, die Fans feierten lautstark und begeistert die 13:12 Führung ihrer Mannschaft. Die Haldensleberinnen behielten diesmal aber die Übersicht. Nach Foul an die immer wieder in die Lücken gehende Linda Umbusch verwandelte Tina Müller den fälligen 7m sicher und Verena Martinez Cabrera landete nach angeschossenem Block eine kuriose Bogenlampe in das linke obere Eck des Chemnitzer Tors zur 15:13 Führung.
In der Sachsenhalle wurde es zusehends ruhiger als die absolut jüngste Truppe der Gäste einen Zwischenspurt mit gelungenen Spielzügen zum 21:15 (46. Minute) einlegte. Dabei waren Samanta Umbusch dreimal, Romy Stutz nach sauberem Pass von Silke Schache, Linda Umbusch und Mona Reißberg erfolgreich.
Chemnitz versuchte nun mit aller Macht das Blatt zu wenden und kam auf 19:21 in der 53. Minute heran. Tina Müller sicherte mit einem verwandelten 7m einen Zweitoreabstand. Die letzten Minuten verliefen aufregend. Silke Schache hielt in dieser Phase zwei Würfe und gab der Mannschaft so die notwendige Sicherheit, die letzten hektischen Minuten zu überstehen.
Dr. Daum: »An diesem wichtigen Auswärtssieg waren alle Spielerinnen gleichermaßen beteiligt. Wir haben heute die erforderliche Cleverness gezeigt und in der Abwehr gut gestanden.«
HSV: Schache, Schwertner - Carolin Beck 2, Leonie Butenschön 1, Tina Müller 3/1, Hartung, Noll 4, Christin Beck, Romy Stutz 2, Martinez Cabrera 1, Reißberg 1, Hoffmann 5, Linda Umbusch 3, Samanta Umbusch 1.
7m: Chemnitz 7/6, HSV: 2/2. Zeitstrafen: Chemnitz 2, HSV 3.
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