Die 1. Frauenmannschaft des HSV 1956 Marienberg bleibt in der Mitteldeutschen Oberliga mit einem unerwartet deutlichen 31:23-Auswärtssieg beim amtierenden Sachsenmeister und Aufsteiger, SV Koweg Görlitz, weiter in der Erfolgsspur. Der bis dato punktgleiche Neuling musste damit seine erste Heimniederlage nach fast zwei Jahren (728 Tagen) hinnehmen und hat sich vorerst aus der Spitzengruppe »verabschiedet«. Die Erzgebirgerinnen bleiben hingegen mit Altenburg, Salzland, Chemnitz und Niederndodeleben, die alle ihre Partien gewannen, weiter punktgleich (je 10:2 Pkt.) und somit auf Augenhöhe.
Die im Vorfeld als »bisher schwerste Auswärtsaufgabe« deklarierte Partie beim SV Koweg meisterten die HSV-Damen mit Bravour: Sie erwischten zunächst einen perfekten Start (4:0), ließen danach die spielstarken Görlitzerinnen kurzzeitig hoffen (3:6/15.) und verschafften sich in der Folge mit einem energischen Zwischenspurt zum 10:4 den notwendigen Respekt. Zur Pause führten die Gäste vor toller Kulisse (300 Zuschauer) unerwartet deutlich mit 16:10. »Bis dahin haben wir fantastischen Handball gespielt und gezeigt, was wir können«, meinte HSV-Trainer Stefan Süßmilch dazu. Ein kleiner Wermutstropfen war danach die fast schon obligatorische Flaute im HSV-Spiel, die sich nach sicheren Führungen leider zuletzt oft zeigte. Sie dauerte diesmal jedoch nur fünf Minuten, wobei die Neißestädterinnen auf 13:16 (34.) verkürzen konnten. Mehr ließ die Süßmilch-Sieben aber nicht zu, sondern fand wieder an die Rolle. Durch gutes Angriffsspiel und aggressives Defensivverhalten erhöhten die Bergstädterinnen dann wieder den Vorsprung (19:15/40., 21:17/45.). Nun schaltete die Süßmilch-Truppe noch einen Gang höher und stellte zunächst den alten 6-Tore-Abstand wieder her (25:19/50.). Wenig später lagen die HSV-Damen gar mit 28:21 (55.) in Front und ließen auch bis zum umjubelten 31:23-Endstand nicht mehr locker. Die etwa 25 mitgereisten HSV-Fans sorgten dabei wieder für beste Unterstützung ihres Teams.
Eine Klasseleistung im Kasten bot Tereza Sichmanova, die sich mehrfach auszeichnen konnte und von 11 Siebenmetern drei parierte. Sie vertrat die dienstlich verhinderte Denise Reichel erneut bestens und war ein starker Rückhalt ihres Teams. Als 2. Torhüterin hielt sich diesmal Julia Kluge (HSV III) für den Ernstfall bereit. Eva Kracmanova mit 10 und Vicky Schütze mit acht Treffern waren einmal mehr die Torschützenbesten ihres Teams. Erstere verwandelte alle fünf Siebenmeter sicher und spielt seit Saisonbeginn – bis auf die Partie gegen Magdeburg – auf einem sehr hohen Niveau. HSV-Neuling Lilla Halasz bot bei ihrem Debüt eine hoffnungsvolle Leistung und traf dreimal für ihren neuen Verein. Stephanie Gaitzsch musste dagegen abermals verletzungsbedingt pausieren.
»Insgesamt war es ein überzeugender Auswärtssieg von uns. Gegenüber der Vorwoche haben wir uns hundertprozentig gesteigert und gutes Stehvermögen nachgewiesen. Dabei hat sich das ganze Team leidenschaftlich ins Zeug gelegt und wollte unbedingt den Sieg. Erneut gut aufgelegt waren Tereza Sichmanova, Sylke Sowa, Eva Kracmanova und Vicky Schütze, wobei Vicky mit ihrem starken Abwehrverhalten Marzena Kot voll im Griff hatte. Mit dem Auftritt der Mannschaft bin ich daher sehr zufrieden«, so das kurze Fazit vom HSV-Coach. »Marienberg hat verdient gewonnen. Die Niederlage wirft uns aber keineswegs aus der Bahn«, gab dagegen Koweg-Trainer Jörg Adam im Görlitzer Spielbericht zu Protokoll.
Am kommenden Wochenende hat die HSV-Sieben zunächst spielfrei, bevor dann am 03.11.12 ein weiterer Oberliga-Knüller auf dem Programm steht: Erneut muss der HSV gegen eine Spitzenteam ran und erwartet zuhause die punktgleichen Damen vom TSV Niederndodeleben.
HSV: Tereza Sichmanova – Sylke Sowa (3), Lucie Hribova (2), Vicky Schütze (8), Christin Müller (1), Lilla Halasz (3), Nikola Sichmanova, Eva Kracmanova (10/5), Petra Freislerova (4).
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