»Wir müssen Marienberg ins Positionsspiel zwingen, vorn geduldig spielen und auf keinen Fall die Bälle einfach wegwerfen, dann haben wir eine Chance«. Das waren im Kern die Worte von Trainer Volker Rother vor dem Spiel gegen den HSV 1956 Marienberg. Seine Elsterhexen hatten verstanden und setzten die Vorgaben des Trainers bis Mitte der zweiten Spielhälfte um. Dann riss der Spielfaden und Marienberg schaffte doch noch einen standesgemäßen Sieg.
Wer führt verliert!
Ein zweifelhafter Spruch. Sollte deshalb Agota Skrapics in der vierten Spielminute nicht treffen? Daran verschwendete sie keinen Gedanken und versenkte den Ball im Marienberger Tor zur 1:0 Führung für die Elsterhexen. Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten und es entwickelte sich ein Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Die Elsterhexen agierten in Abwehr und Angriff hoch konzentriert, nutzten die sich bietenden Chancen und gingen mit 5:3 in Führung. Bis zum 6:6 konnte sich keine Mannschaft entscheidend in Szene setzen. Es war ein Spiel mit Haken und Ösen, in dem die Schiedsrichter viel zuließen. Die routinierten Gäste wussten diese Situation für sich zu nutzen. Die Elsterhexen verloren ein bisschen ihre Linie und gerieten mit 10:8 ins Hintertreffen. Angeführt von Agota Skrapics, die trotz Sonderbewachung durch Vicky Schütze, im Verlauf des Spiels sieben Tore erzielte, kämpften sich die Elsterhexen ins Spiel zurück.
Wir müssen Marienberg ins Positionsspiel zwingen!
Genau das schafften sie immer wieder, standen gut in der Abwehr und profitierten von den Fehlern der Gäste. Im Angriff spielte man überlegt mit einer starken Erika Lehel im Zusammenspiel mit Susann Bergt und Susann Weyda. Agota Skrapics setzte mit ihren Würfen immer wieder Akzente und war für die Marienberger Abwehr ein ständiger Unruheherd. Und da war noch Jana Ina Pöller. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff erzielt sie mit einem für sie typischen Kracher von rechts außen den umjubelten Ausgleich zum 14:14.
Bahnte sich eine Überraschung an?
Zwei Fehler der Elsterhexen und per Gegenstoß steht es 16:14 für Marienberg. Zur Halbzeit damit ein Ergebnis, dass nicht unbedingt zu erwarten war und das für die zweite Spielhälfte auf weitere Spannung hoffen ließ. Bis zur 45. Spielminute konnten die Elsterhexen das Spiel offen halten. Beim Spielstand von 23:21 für Marienberg roch es immer noch nach einer möglichen Überraschung. In der Deckung standen die Gastgeberinnen immer noch sehr gut und gestatteten den HSV-Damen nicht sehr viel. Doch binnen weniger Minuten kippte das Spiel. Vier Fehlwürfe der Elsterhexen brachte den HSV Marienberg auf die Siegerstraße. Mit dem 27:21 hatten die Gäste erstmals einen nennenswerten Vorsprung heraus geworfen. Eine Auszeit sollte das Spiel der Elsterhexen wieder in die richtigen Bahnen lenken. Mit großem Kampfgeist machte man sich ans Werk. Doch leider vergaßen die Gastgeberinnen, dass Handball immer noch ein Mannschaftssport ist. Jeder gab sein Bestes und jeder wollte das Tor treffen und spielte damit für sich allein. Die Geschlossenheit in Abwehr und Angriff ging verloren. Eine ganze Reihe von Fehlwürfen und technischen Fehlern spielte dem HSV Marienberg in die Karten. Binnen weniger Minuten und fünf Kontertoren später zeigte die Anzeigetafel ein 32:22. Damit hatten die Gäste die Spielentscheidung erzwungen. Anerkennenswert, dass die Elsterhexen nicht aufgaben und in den letzten Minuten wieder im Bilde waren. An der 35:24 Niederlage änderte dies aber nichts. Am Ende muss man den Elsterhexen ein gutes Spiel bescheinigen, sieht man einmal von den zehn Minuten ab, in denen sie zu viele Fehler machten. Für den HSV Marienberg ist dieses Ergebnis ein Grund zu doppelter Freude. Der SV Aufbau Altenburg verlor sein Punktspiel beim HC Salzland. Damit sind alle drei selbst ernannten Meisterschaftsanwärter wieder punktgleich.
Elsterhexen: Natalie Bosse, Sylvia Posselt; Agota Skrapics (7/2), Jana Ina Pöller (5), Susann Bergt (3), Lina Kutschan, Dojna Megies, Erika Lehel (4), Denise Hoffmann, Susann Weyda (5), Nancy Mahnstein (1).
Strafwürfe: Elsterhexen 2/2 Marienberg 3/2. Zeitstrafen: Elsterhexen 3x2 min Marienberg 1x2 min.
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