Der HSV Haldensleben ist in der Mitteldeutschen Oberliga der Frauen haarscharf an einer echten Sensation vorbeigeschrammt. Gegen den Favoriten HC Salzland hieß es am Ende 19:21.
Die 80 Zuschauer sahen zunächst zwei nervös agierende Mannschaften, die im Angriff arg sündigten. Die Gastgeberinnen rannten sich immer wieder in der HCS-Deckung fest und verballerten gute Wurfchancen. Salzland zog mit 2:0 in Führung, verpasste es aber, den Vorsprung auszubauen. »Mitschuld« daran war HSV-Neuzugang Silke Schache, die den Gästen reihenweise die besten Chancen zunichte machte. Sie war es, die die Gastgeberinnen im Spiel hielt. Im Angriff lief es alles andere als rund. Dennoch kam der HSV auf 1:2 und dann 3:4 heran. Die Partie wurde im weiteren Verlauf von den Deckungsreihen dominiert. Silke Schache schwang sich schon in der ersten Hälfte zur überragenden Akteurin »auf der Platte« auf. Sie bügelte das aus, was ihre Vorderleute im Angriff durch schlechte Wurfquoten vergaben. Allerdings war der Mannschaft der Einsatzwille nicht abzusprechen, eine Sache, die in der Vorsaison noch ganz anders ausgesehen hatte.
In der zweiten Halbzeit raffte sich das Team dann zu einer ordentlicheren Leistung auf. Aber auch HCS-Torhüterin Anika Lorf knöpfte dem HSV so manchen Wurf ab. Mit ein wenig besserer Effizienz im Abschluss hätte das Team den hohen Favoriten doch noch etwas mehr ärgern können. Salzland-Coach Nils Lässing reagierte dennoch nervös auf die Vorstellung seiner Mannschaft. Dass sein Team in Haldensleben derart in Bedrängnis kommen würde, hatte wohl niemand eingeplant. In der Schlussphase (52.) kam der HSV bis auf 18:19 heran, die Sensation lag in der Luft. Salzland scheiterte immer wieder an Silke Schache, während auf der Gegenseite selbst freie Würde und ein Siebenmeter einfach nicht den Weg ins Gästetor fanden. Selbst beim 18:20 (56.) war die Begegnung für die Haldensleberinnen noch nicht verloren. Entscheidend blieb zum Schluss jedoch die Chancenverwertung.
Salzland-Trainer Nils Lässing: »Ich bin von meinem Team schon etwas enttäuscht. Bei allem Respekt vor einer überragenden Silke Schache, das war von unserer Seite aus teilweise schon Unvermögen.«
HSV-Trainerin Dr. Marita Daum: »Wir sind dem Rückstand der ersten Halbzeit hinterhergelaufen. Im Angriff müssen wir einfach besser werden. Am Ende hätte es durchaus ein Punkt sein können. Unsere Neuzugänge haben positive Impulse setzen können. Das lässt uns hoffen.«
HSV Haldensleben: Schache, Schwertner – Neuhaus, Carolin Beck (1), Mertens, Müller (4/3), Hartung (1), Christin Beck (1), R. Stutz, Martinez (3), Reißberg (2), Hoffmann (6/1), Bergmann (3), Butenschön.
Strafwürfe: HSV 5/4, Salzland 4/1. Zeitstrafen: HSV 4, Salzland 2. Zuschauer: 90. Schiedsrichter: Meyer/Belitz.
Spielfilm: 0:2, 1:2, 3:4, 5:8, 7:12 – 14:17, 18:19, 18:20, 19:21.
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