The same procedure as every year beim Gastspiel in Marienberg. Beim 23:21 (10:11) gegen den HSV Marienberg erpassen die TSV-Frauen unglücklich einen verdienten Punktgewinn.

Vor dem Anpfiff sorgte die Schulter von TSV-Torfrau Anne Hofmeister für den ersten Rückschlag, beim Warmwerfen brach ihre Verletzung wieder auf, an ein Mitspielen war nicht zu denken. Auch Mandy Mainka, die mit auf die lange Reise gegangen war, musste passen. Sabrina Thomas blieb erkrankt zu Hause.

So gehörten die ersten fünf Minuten der Begegnung auch den Gastgeberinnen, die gleich zum 3:0 (6. Spielminute) vorlegten. Allmählich fanden auch die Gäste aus der Hohen Börde ins Spiel, die ihrerseits mit dem Führungstreffer zum 5:6 (14.) antworteten.
Die Zuschauer sahen eine durchschnittliche Leistung von beiden Mannschaften, die torarme Begegnung wurde hauptsächlich durch die auf beiden Seiten gut stehenden Deckungsreihen bestimmt. Über das 8:8 (22.) und 9:9 (27.) ging es im Gleichschritt weiter. Mit dem Pausenpfiff besorgte Franziska Bartl die 10:11- Gästeführung.

Nach dem Seitenwechsel fanden die TSV-Frauen überhaupt nicht zu ihrem Spiel. Nach dem 13:12 (34.) zog die Heimsieben zum 18:13 (43.) davon. In dieser Phase agierten die Dodeleberinnen recht kopflos, nahmen sich unnötige Würfe, machten es den gegnerischen Angreiferinnen zu einfachen, die aus dem Positionsspiel zu einfachen Toren kamen. Ein Aufbäumen der Gäste brachte zwar zwischenzeitig den 19:16-Anschluss (48.), dann konnte Marienberg weiter zum 22:16 (52.) vorlegen.
Eine Zeitstrafe gegen Anja Schröder, die zugleich eine irrtümliche Rote Karte sah, die dann wieder zurückgenommen wurde sowie eine tolle Parade des folgenden Strafwurfes durch Sabine Meier weckten nun endlich die TSV-Frauen auf. Die Gäste fanden jetzt über den Kampf zurück und waren beim 22:21 (56.) wieder im Spiel.
In der Schlussphase kam dann Dramatik ins Spiel. Den folgenden Marienberger Angriff parierte Sabine Meier, Jasmin Maue kassierte aber ein mehr als fragwürdiges Stürmerfoul (56.). Dann fing Ina Bruckbauer einen freien Ball ab (58.), kam jedoch nur bis zur Mittellinie, ein Pfiff der Unparteiischen unterbrach den Gegenstoß. Wieder erkämpften die Dodeleberinnen den Ball, diesmal wurde nach wenigen Sekunden auf Zeitspiel erkannt (59.). Die TSV-Bank kassierte jetzt auch noch eine Zeitstrafe. So kam es also, wie es kommen musste, zehn Sekunden vor der Schlusssirene brachte Marienberg den Treffer zum 23:21- Endstand im TSV-Tor unter und sicherte sich damit zwei glückliche Punkte.

Abgesehen von den aus Gästesicht sehr widrigen Schlussminuten, haben die völlig verschlafenden ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit den TSV-Frauen das Genick gebrochen. Gerade aus dem Rückraum gelangen in der ganzen Begegnung lediglich 3 Tore, was eindeutig zu wenig ist, um am Ende Zählbares zu bewirken. Angesichts der eigentlichen Qualitäten der Dodeleber Aufbaureihe ist dies um so mehr zu bedauern, da Marienberg mehr als schlagbar war und damit letztlich die beiden Punkte unnötigerweise liegengelassen worden sind.
Positiv sind die letzten knapp zehn Minuten der Begegnung mitzunehmen, gegen ähnlich engagierte TSV-Frauen wird es der Tabellenführer HC Salzland, der sich am kommenden Sonntag in der Dodeleber Wartberghalle vorstellt, sehr sehr schwer haben.

TSV: Sabine Meier - Anja Schröder 6/2, Jasmin Maue, Anja Ziegler 2, Ina Bruckbauer 6, Veronika Bange, Anika Wilke, Franziska Bartl 5/4, Tina Matthei, Daniela Schottstedt, Karleen Hartmann, Josephin Klöppel 2.
Marienberg: Denise Reichel, Tereza Sichmanova - Sylke Sowa 2, Stephanie Saibsch 1, Nikola Sichmanova 5, Petra Freislerova 1, Lilla Halasz, Eva Kracmanova 6/5, Lucie Hribova 6, Vicky Schütze 2.
Strafwürfe: Marienberg 8/5, TSV 8/6. Zeitstrafen: Marienberg 2, TSV 3. Schiedsrichter: Erik Michel, Maurice Rausch (HV Sachsen).