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Torfrau M. Köppe hätte sich schönere Niederlage gewünscht
Quelle: Mitteilung Verein vom 21.04.2013

 

So deutlich sollte die Niederlage eigentlich nicht ausfallen. Aber sie zeigt, wie weit der Görlitzer Handball-Oberligist trotz Platz 5 noch von der Spitze entfernt liegt. Gegen den befreundeten Tabellendritten SV Aufbau Altenburg unterlagen die Neißestädterinnen mit 30:45 (15:21). Übel nehmen kann es ihnen aber keiner, immerhin hat das Team um Trainer Jörg Adam ein fantastisches erstes Jahr in Deutschlands vierthöchster Liga absolviert und das Görlitzer Publikum begeistert. Außerdem endeten mit diesem Spiel gleichzeitig zwei außergewöhnliche Handballkarrieren – und das stand fast durchgängig im Vordergrund.

»Dass wir heute irgendwie die Überraschung schaffen und gewinnen habe ich nicht gedacht, aber wir hätten auch schöner verlieren können«, sagt Martina Köppe, die nach fast vier Jahrzehnten im Handballsport ihre Hallenschuhe endgültig an den Nagel hängt. Diesmal gebe auch kein Rückritt vom Rücktritt, so versichert sie. »Nachdem ich ja gefühlt die letzten fünf Jahre schon aufhören wollte ist es diesmal endgültig«, stellt die Torfrau klar. Sie habe einfach auf ihren Körper hören müssen, der in der aktuellen Saison immer mehr gestreikt hat. Erst war der Meniskus schuld, dann riss sie sich ein Band im Fuß. Über Kurzeinsätze kam 45-Jährige in dieser Saison kaum mehr hinaus. Köppe: »Es macht einfach keinen Sinn mehr weiterzumachen.« Obwohl die Entscheidung schon lange feststand ging der Abschied ihr erst am Freitag vor dem Spiel so richtig nahe. Sie spüre einfach, dass sie ein Teil dieser Mannschaft ist und von ihren Mitspielerinnen voll akzeptiert wird. »Wenn die 16-Jährigen mit dir noch den ein oder anderen Spaß wagen und Mitspielerinnen dir das Gefühl geben, dass du gefehlt hast, wenn du mal nicht dabei warst, dann weißt du, dass du noch dazugehörst. Der Rücktritt ist jetzt schon ein ziemlich einschneidendes Erlebnis«, sagt Köppe.

»Wir müssen Martina für ihre Karriere einen gewaltigen Respekt entgegenbringen. Als ich als kleiner Jungs mit dem Handball angefangen habe war Martina längst schon da. Das sagt eigentlich alles«, würdigt auch ihr Trainer ihre Leistungen. Der größte Erfolg in ihrer sportlichen Handballzeit sei zweifelsfrei der Aufstieg in die Oberliga gewesen, zu dem sie einen wesentlichen Teil beitragen konnte. Und nun, nach ihrem Abschied, bleibt sie dem Team weiter verbunden, wolle und werde zukünftig rund um die Mannschaft wahrnehmen.

Im letzten Heimspiel der Saison hat sie die ersten 30 Minuten zwischen den Pfosten übernommen und dort ganze 21 Mal hinter sich greifen müssen. Auf die vielen Konter der Gäste aus Altenburg sei auch sie machtlos gewesen. In immer kürzeren Abständen kamen sie auf ihr Tor gelaufen, immer präziser wurden die Würfe. Adam: »Wir haben heute ein stückweit zu naiv gespielt, die Bälle nicht unter Kontrolle bekommen und Altenburg zu oft gewähren lassen. Das Resultat ist keineswegs eine große Überraschung, es spiegelt einfach nur unseren aktuellen Leistungsstand wieder.« Und obwohl er meint dass die Mannschaft relativ breit aufgestellt sei wurde dennoch schmerzlich die Rückraumspielerin Karolina Muras vermisst, die sich im Abschlusstraining tags zuvor eine Fußverletzung zuzog. Zudem stieß das blau-gelbe Deckungssystem, dass eine Woche zuvor gegen Magdeburg noch gut geklappt hat, nun gegen Altenburg an seine Grenzen. Das sei ein Punkt, bei dem das Team noch hinzulernen müsse. »Altenburg hat heute noch einmal gezeigt wie attraktiver Frauenhandball aussieht. Wir können uns an solchen Leistungen nur orientieren und weiter an uns arbeiten«, ergänzt der Koweg-Trainer. Dass man überhaupt annehmen könne, gegen solch ein Team mit bedeutend höherem Budget und einem länger gewachsenen Mannschaftsgefüge mithalten zu können liegt für Adam einfach an der gestiegenen Erwartungshaltung in seine Truppe. Es sei gut, dass es diese gibt, weil es sich die Mannschaft durchaus verdient habe. Die Spielerinnen werden zukünftig damit umzugehen versuchen und aus Sicht Adams nicht jede in sie gesteckte Erwartung erfüllen können. Adam: »Trotz der Niederlage heute haben wir eine schöne Saison gespielt. Die Mädels sind zurecht mit viel Beifall verabschiedet worden.«

Der gebührt auch seiner Frau Jeanette, die neben Köppe ebenso ihre Karriere nach mehr als 200 Bundesligaspielen, acht Einsätzen in der Junioren-Nationalmannschaft und einem Deutschen Meistertitel in der A-Jugend beendete. Obwohl sie einige Stationen vorweisen kann so muss sie ehrlich zugeben, einen solchen (richtigen) Abschied erstmals erlebt zu haben. Auch wenn sie in dieser Saison nur noch auf Abruf zur Verfügung stand und ihren Platz für die Jugend räumte. Nachdem die Saison so gut verlaufen sei war klar, dass ihr Mann nicht mehr auf sie zurückgreifen müsse. Außer vielleicht bei zwei Einsätzen als Interimstrainerin, als ihr Mann beruflich verhindert war. »Heute sind zwei unterschiedliche aber herausragende Karrieren zu Ende gegangen. Das stand für uns heute wohl etwas mehr im Vordergrund«, so der Koweg-Trainer.

Eine Altenburger Spielerin konnte leider nur 20 Minuten an der Verabschiedung der beiden teilhaben. Nach einem Wurf kam sie derart unglücklich auf, dass sie sich den Arm ausgekugelt hat und umgehend im Görlitzer Klinikum behandelt werden musste. Adam: »Das ist natürlich bitter und wir alle können ihr nur unsere besten Genesungswünsche senden.« Hoffentlich verletzungsfrei wird sein Team die letzte Saisonaufgabe meistern. Am kommenden Samstag (17Uhr) geht es für die Görlitzerinnen zu einem letzten Spitzenspiel beim Tabellenzweiten TSV Niederndodeleben.

Koweg spielte mit: Thonke, Köppe – Marceluk (2), Witschel (1), Neumann (2), Ozimkowska, Riediger (1), Draeger (1), Tschuck, Kot (9), Conrad (4/3), Kurtycz (5/4), E. Wasiucionek (2), A. Wasiucionek (3).
Spielfilm: 1:0 (2.), 2:4 (5.), 3:6 (10.), 6:10 (15.), 9:14 (20.), 13:17 (25.), 15:21 (30.), 17:26 (35.), 20:27 (40.), 24:30 (45.), 25:34 (50.), 26:38 (55.), 30:45 (60.).

 


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