So hatten sich die Verantwortlichen beim HC Salzland 06 den Auftakt sicher nur bedingt vorgestellt. Zwar siegten die Handballerinnen mit 21:19 (12:7) in der Mitteldeutschen Oberliga gegen den HSV Haldensleben, doch die Wildgänse machten sich mit vielen Fehlwürfen das Leben am Sonnabend selbst schwer.

Trainer Nils Lässing stand fassungslos an der Seite und konnte teilweise gar nicht mehr hinsehen. Magere vier Treffer aus 16 Kontern, dazu nur einen von vier Siebenmetern verwandelt, ergaben eine unterirdische Wurfquote von 30 Prozent. Zum einen lag es an der gegnerischen Torhüterin Silke Schache. »Sie war die überragende Spielerin der Partie«, so Lässing. Andererseits hatten die Wildgänse schlichtweg ihre Nerven nicht im Griff.

Mit jedem verworfenen Wurf sank das Selbstvertrauen in das eigene Können. »So krass habe ich es noch nicht erlebt. Wir haben uns kaum noch getraut zu werfen.« Zum Glück gab es zwei Faktoren an diesem Tag, die die Partie aus Sicht der Wildgänse noch ein gutes Ende bereiteten. Einerseits »war die Deckung hervorragend«. Andererseits übernahm Yvonne Sachse in dieser Situation Verantwortung und »führte klug Regie«. Am Ende war sie mit acht Toren mit Abstand beste Werferin.

Es war auch nicht so, dass der Erfolg in Gefahr geriet, außer als der HSV beim 17:18 auf ein Tor verkürzte. Doch in dieser Phase parierte Anika Lorf einen Strafwurf. »Sie hat eine gute Partie gespielt.« Am Ende sah es der Coach von der positiven Seite. »Man muss sich auch erstmal so viele Chancen erarbeiten. Wir lagen stets in Führung und haben verdient gewonnen.«

HSV Haldensleben: Schache, Schwertner - Neuhaus, Carolin Beck (1), Mertens, Müller (4/3), Hartung (1), Christin Beck (1), R. Stutz, Martinez (3), Reißberg (2), Hoff mann (6/1), Bergmann (3), Butenschön.
HC Salzland 06: Lorf, Weiß - Ruthe (2), Block (2), Fiedler, Günther, Knappe (1), Sachse (8), Göpel (2), Sacher (2), Schüler (1), Retting (1), Rosiak (1), Farken (1).
Siebenmeter: HSV 5/4 – Salzland 4/1. Zeitstrafen: HSV 4 – Salzland 2.