Am letzten Spieltag der Sachsen-Anhalt-Liga der Frauen hat sich die Mannschaft des TuS 1860 Magdeburg-Neustadt den zweiten Tabellenrang gesichert. Mit einem deutlichen 32:22 (13:11) gegen die Reserve des TSV Niederndodeleben konnte man die Platzierung gegenüber dem letztjährigen Landesmeister Aktivist Gräfenhainichen behaupten. Aus den Händen von Denis Engel, Geschäftsführer des HVSA, erhielten die Spielerinnen neben den Silbermedaillen auch den Pokal für den Gewinn des Fair-Play-Titels.

TuS war von Beginn an hochmotiviert und zeigte eindrucksvoll, dass sie die Chance auf Silber nutzen wollten. Bis zur 9. Minute enteilte das Pußel-Team, welches wie in der Vorwoche auf Michaela Petzke verzichten musste, auf 6:1. Dabei trugen sich gleich 5 Spielerinnen in die Torschützenliste ein, was die mannschaftliche Geschlossenheit an diesem Tag unterstrich.
Doch die Gäste blieben ruhig und fanden mit zunehmender Spielzeit besser ins Spiel. Sie kamen bis zur 20 Spielminute auf 7:9 heran. Der Gastgeber ging in dieser Phase in der Abwehr nicht aggressiv genug zu Werke und vergab im Angriff viele gute Wurfmöglichkeiten.
Bis zum Halbzeitpfiff der beiden gut agierenden Schiedsrichterinnen blieb es bei diesem engen Spielstand, TuS führte knapp mit 13:11. Dies lag zum einen an der teilweise sehr hektischen Spielanlage des Gastgebers aber auch an der guten Einstellung des Gastes, die lediglich mit 9 Spielerinnen antreten konnten und sich trotz des frühen Rückstandes ins Spiel zurück kämpften.

Nach der Pause legte der Tabellenzweite dann aber einen entscheidenden Zwischenspurt hin. Ein 5:0-Lauf durch Tore von Thürmann(2), Helbig, Haegebarth und Jebsen bedeuteten die beruhigende 18:11-Führung.
Die Gäste mussten in der zweiten Hälfte weitere personelle Rückschläge wegstecken. Nach der schweren Verletzung der Ex-TuS-Spielerin Jana Wolf schied auch Julia Talke nach einer Disqualifikation aus. Damit war allen in der Halle klar, dass es in diesem Spiel nur einen Sieger geben wird.

Unter den gut 200 Zuschauern, in einer restlos überfüllten Sporthalle Nachtweide, kam allmählich Partystimmung auf. Und ihre Mannschaft trug viel dazu bei. Der Vorsprung wurde weiter ausgebaut, nach 50 Minuten stand es 29:16.
In den Schlussminuten passierte nichts Aufregendes mehr. TuS brachte die Führung sicher nach Hause, gewann am Ende deutlich mit 32:22.

TuS-Trainer Dirk Pußel, der nach dem Spiel von seiner Mannschaft mit Sekt geduscht wurde, war mächtig stolz: »Kompliment an diese Mannschaft. Wir haben alle Ziele, die wir uns vor der Saison gesetzt haben, weit übertroffen. Einziger Wermutstropfen des Spiels war die Verletzung von Jana Wolf, der wir alles Gute wünschen.«
Der glücklichste Mann in der Halle war aber nach dem Spiel der Vereinsvorsitzende Günter Knoche. Er durfte allen Spielerinnen nicht nur die Medaille umhängen, er holte sich auch von jeder Spielerin ein Küsschen ab.

Aufstellung: Ziegler, Pußel - Thürmann (6), Haegebarth (3), Viehweg (4/1), Helbig ( 4/3), Kirsten (4/1), Jebsen (3), Damboldt (2), Machts (1/1), Böhme (3), Schulz (2).