Die Frauenmannschaft des TuS 1860 Magdeburg hat in der Sachsen-Anhalt-Liga einen weiteren Erfolg eingefahren. Gegen die SpG HSG Großgrimma/Zeitz gelang ein ungefährdeter 29:17(13:8)-Erfolg und damit die vorübergehende Übernahme der Tabellenspitze (Schkopau war spielfrei).

Insgesamt sahen die Zuschauer handballerische Magerkost. TuS, aufgrund der Tabellenkonstellation klarer Favorit, trat in vielen Phasen sehr unkonzentriert auf, was sich in der Anzahl der Fehler widerspiegelte. Insgesamt hatte Trainer Dirk Pußel 17 Fehlwürfe und 16 technische Fehler nach dem Spiel auf seinem Auswertungsbogen zu stehen.

Trotz dieses Mankos hatte der Gastgeber leichtes Spiel mit der lediglich mit 8 Spielerinnen angetretenen Mannschaft aus Großgrimma. Nach dem zwischenzeitlichen 1:3 gelangen TuS 9 Treffer in Folge. Das 10:3 nach 20 Minuten brachte wieder mal keine Ruhe in die Aktionen der TuS-Mannschaft. Anstatt die Angriffe ruhig aufzubauen und den Vorsprung weiter auszubauen, hielten sich die Spielerinnen mal wieder nicht an taktische Vorgaben und schlossen unmotiviert ab.
Zum Glück war der Gegner kein Deut besser. Sie kamen zwar bis zur Pause wieder auf 13:8 heran, doch in Bedrängnis konnte der Gast TuS nicht bringen.

Nach der Pause plätscherte das Spiel so dahin. TuS wollte etwas für das Torekonto tun, Großgrimma die Niederlage in Grenzen halten.
Nach 36 Minuten führte TuS beim 17:12 weiterhin nur mit 5 Treffern. Doch danach schaltete das Pußel-Team noch mal einen Gang höher, baute die Führung bis zur 47. Minute auf 25:13 aus. Vor allem Michaela Petzke, insgesamt mit 7 Treffern erfolgreichste Werferin, setzte in dieser Phase viele Akzente und war durch die Gäste-Abwehr nicht zu bremsen.

Wenn es im TuS-Spiel in dieser Saison eine Konstante gibt, dann ist es die Unbeständigkeit. In den letzten 13 Minuten gelangen dem Gastgeber nur noch 4 Tore und leider eine Unmenge an Fehlern. Jeder andere Gegner hätte TuS an diesem Tag dafür bestraft, Großgrimma war dazu nicht in der Lage.

Nach dem Spiel freute sich so richtig keiner über das glanzlose 29:17, jede Spielerin wusste, dass mit einem konsequenteren Auftreten auch ein deutlich höherer Sieg möglich gewesen wäre.

Dirk Pußel war nach dem Spiel immer noch aufgebracht: »Wir müssen gegen solche Gegner anders auftreten. 33 Fehler in einem Spiel sind für eine Mannschaft aus dem Spitzenfeld der Liga einfach zu viel. Mit solchen Leistungen gefährden wir am Ende unser Saisonziel Medaillenrang. Wenn wir in 14 Tagen in Seehausen eine Chance haben wollen, muss jede Spielerin ihre Leistung hinterfragen und die richtigen Lehren daraus ziehen.«

Aufstellung: Ziegler - Petzke(7), Damboldt(6), Thürmann(5), Haegebarth(1), Böhme(1), Jebsen(2), Schulz(2), Viehweg(2), Machts(1), Kietz, Kirsten(1/1).