Am 8. Spieltag der Sachsen-Anhalt-Liga der Frauen ist die Siegesserie des TuS 1860 Magdeburg gerissen. Beim amtierenden Landesmeister Aktivist Gräfenhainichen unterlag das Pußel Team nach einer indiskutablen ersten Hälfte am Ende mit 24:30(9:15). Durch diese Niederlage musste man die Tabellenführung an den nun punktgleichen Gastgeber abgeben.

Was Trainer Pußel in den ersten 20 Minuten von seiner Mannschaft sah, hatte nichts mit dem Auftreten eines Tabellenführers zu tun. Alle Stärken, die das Team in den bisherigen Spielen ausmachten, waren plötzlich nicht mehr da. In der Defensive wurde nicht miteinander gearbeitet, der Gastgeber konnte spielen wie er wollte. Im Angriff lief es nicht besser, neben vielen Ungenauigkeiten im Zusammenspiel versagten den Spielerinnen vielfach die Nerven beim Torabschluss.

Das Resultat dieser katastrophalen Leistung aller Mannschaftsteile war das zwischenzeitliche 4:14. Es deutete sich ein Debakel an. Doch zum Glück besann sich das Team und fing an zu kämpfen. Bis zur Pause konnte man den Rückstand in Grenzen halten, kam nach dem zwischenzeitlichen 10 Tore- Rückstand wieder auf 9:15 heran.

In der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer ein sehr intensives Spiel, insgesamt 16 Zeitstrafen und 1 Disqualifikation belegen dies eindrucksvoll. Der Gastgeber hatte den besseren Start und baute die Führung wieder auf 18:10 aus. Doch TuS kämpfte sich weiter aus der Talsohle heraus. Bis zur 45. Minute gelang es dem bisherigen Tabellenführer, die Heimmannschaft gehörig unter Druck zu setzen und den Rückstand fast vollständig aufzuholen. Franziska Helbig gelang der Anschlusstreffer zum 19:20.

Doch diese Aufholjagd, die verdeutlichte, welche Fähigkeiten das Pußel-Team besitzt, hatte viel Kraft gekostet. Nach dem 21:23 durch Thürmann gelang TuS fast 8 Minuten kein Tor. Gräfenhainichen nutzte diese erneute Schwächephase und erzielte mit 5 Treffern in Folge die Vorentscheidung zum 28:21.
TuS konnte in den Schlussminuten nur noch Ergebniskosmetik betreiben und kam angesichts der Leistung in der ersten Hälfte mit dem 24:30 noch glimpflich davon.

Trainer Pußel meinte nach dem Spiel: »Mit der Einstellung meiner Mannschaft in den ersten 20 Minuten kann ich nicht zufrieden sein. Danach wurde es zum Glück besser. Wenn man am Ende auf die Statistik schaut, wir verwerfen u. a. 7 Strafwürfe, wäre hier heute trotzdem ein Punktgewinn möglich gewesen.«

Aufstellung: Ziegler - Thürmann(3), Haegebarth(2), Viehweg(1), Kirsten, Helbig(6/6), Jebsen(1), Machts(1), Böhme(1), Schulz(2), Petzke(7).