Der HSV Haldensleben hat die Saison in der Mitteldeutschen Oberliga mit einer echten Sensation beendet. Beim Tabellen-dritten HC Salzland siegte das Team völlig überraschend mit 28:27 und schaffte damit den regulären Klassenerhalt.

Mit diesem Ergebnis hatten nicht einmal die kühnsten Optimisten gerechnet. Die Saison war schon abgehakt, der Klassenerhalt geschafft, weil aus den Landesverbänden nicht alle Meister aufsteigen. Das wollte die HSV-Mannschaft wohl so nicht auf sich sitzen lassen. Im Aschersleber Ballhaus lief eine Gastmannschaft auf, die dem HC Salzland das Siegen sehr schwer machen wollte. Das Team von Trainerin Dr. Marita Daum zeigte sich bis in die Haarspitzen motiviert, packte ordentlich zu und kaufte den Gastgebern den Schneid ab. Der bedingungslose Kampfwille beeindruckte.

Nach einer Viertelstunde lagen die Gäste mit 7:3 in Front. Aus dem erwarteten Sparringspartner, der eigentlich nur gekommen war, um zum dritten Platz zu gratulieren und artig die Punkte dazulassen, war plötzlich ein ernst zu nehmender Kontrahent geworden. Im Tor der Gäste begann wieder Mona Reißberg, die dann in der 20. Minute auf das Feld beordert wurde, während erneut die reaktivierte Susen Buchholz zwischen die Pfosten ging - und sie machte ihre Sache sehr gut. Zur Pause führten die Haldensleber überraschend 14:11 beim hohen Favoriten. In der zweiten Hälfte entwickelte sich dann ein schwer umkämpftes Spiel.
»Auf der Platte« ging es mit offenem Visier zur Sache, die Spieler schenkten sich nichts. Die Zuschauer bekamen gutes Oberliganiveau geboten. Salzland bestrafte jetzt die Konzentrationsfehler des HSV, in der 50. Minute hieß es 24:24. Susen Buchholz hielt mehrfach grandios, zwei Minuten später sah Carolin Beck die Rote Karte, doch der dezimierte HSV warf allen Kampfgeist in die Waagschale. Zum Ende wurde es dramatisch. Erst verballerten die Gäste einen Siebenmeter, dann traf Salzland vom Punkt nur den Pfosten. Dann erkannten die sehr gut leitenden Schiris Meyer/Petzold auf Zeitspiel der Haldensleber, diese erkämpften sich jedoch den Ball zurück und Christin Beck war es vorbehalten, das 28:26 in der 59. Minute zu erzielen. Danach trafen die Gastgeber zwar noch zum 27:28, der Sieg der Gäste war aber klar. Nach dem Schlusspfiff feierte der HSV Haldensleben den sensationellen Sieg wie die Meisterschaft. Der Erfolg bescherte der Daum-Sieben eine Punktlandung in Sachen Saisonziel auf einem regulären Nichtabstiegsplatz.

Trainerin Dr. Daum: »Wir haben vom Einsatz gelebt, die Mannschaft hat überragend gekämpft, angeführt von einer Anne Stutz, die in den entscheidenden Situationen Verantwortung übernommen hat. Darauf können wir in der Zukunft aufbauen. Es war schon beeindruckend, wie einer für den anderen gekämpft hat. Ich bin sehr zufrieden, da die Anweisungen gut umgesetzt worden sind. Mit diesem Paukenschlag im Rücken können wir einen entsprechenden Saisonabschluss feiern. Es ist ein guter Abschluss nach dieser doch teilweise sehr anstrengenden und verrückten Serie.«

HSV Haldensleben: Bucholz, Reißberg (3) - Carolin Beck (2), Müller (4/1), Mertens, Christin Beck (2), Romy Stutz, Hoffmann (3), Anne Stutz (11/5), Bergmann (3).