Die Aufbau Frauen haben im Sog ihres Thüringer Pokalerfolges nun in Magdeburg nichts anbrennen lassen und zwei wichtige Punkte erkämpft, mit denen ein Spieltag vor Saisonende der vierte Tabellenplatz in der MHV-Liga gesichert werden konnte. Jedoch begann die Begegnung recht verfahren und mit vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten. Zwar führten die Aufbau Mädels schnell mit 5:3 Toren, so richtig fürs Auge war das allerdings nichts, was beide Teams bis dahin boten.
Dies wurde verständlicherweise auch nicht ansehnlicher, als das Schiedsrichtergespann nun damit begann mit Hinausstellungen nur so um sich zu schmeißen, immerhin ganze 17 Stück sollten es am Ende für beide Mannschaften werden. Nach einer Viertelstunde Spielzeit führten die Gäste dennoch schon mal mit fünf Toren, allerdings hatte Vivien Walzel auch schon vier Minuten von der Bank zugeschaut und war dementsprechend akut gefährdet, bereits zur Halbzeitpause ihr Duschzeug ordern zu können. Während der Ball dann in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit im Vorwärtsgang noch recht flüssig und sicher lief, konnten die beiden Aufbau Trainer mit dem Rückwärtsgang überhaupt nicht zufrieden sein. Und so kam es auch nicht von ungefähr, dass sich die BSV Damen mit dem Ausgleichtreffer kurz vor dem Halbzeitpfiff nicht unverdient wieder hinein ins Spiel brachten.

Da die Trainer nicht nur allein Unachtsamkeit sowie einen starken Gegner für die verloren gegangene Führung ausgemacht hatten, sondern stattdessen auch ein kämpferisches Einstellungsproblem sahen, musste das Team, in dieser Lautstärke und Dringlichkeit sicher ungewohnt, ein paar recht deutliche Worte zur Pausenandacht über sich ergehen lassen.

Und siehe da, die Aufbau Mädels schienen sich alles zu Herzen genommen zu haben. Mit einem Mal arbeitete die Abwehr, mit der auf vorgezogener Position agierenden Vivien Walzel, wieder sicher und erkämpfte sich nun viele Bälle bereits aus dem gegnerischen Positionsangriff. Und auch vor der Magdeburger Deckung nahmen sich jetzt vor allem Franziska Holz und Jana Foksova immer wieder den Mut im Eins gegen Eins den Durchbruch zu versuchen, zumeist dann auch noch von Erfolg gekrönt.
Nach 45 Minuten hatten sich die Gäste mit 27:20 in die Vorhand gebracht, an ein ruhiges Austrudeln war allerdings noch lange nicht zu denken, denn vor allem die letzten zehn Schlussminuten sollten es noch einmal in sich haben, da diese allesamt in Unterzahl absolviert werden mussten. Ob nun übertriebene Regelauslegung oder einfach nur bei Abwehraktionen »dumm angestellt«, in schöner zwei minütiger Regelmäßigkeit schickte das Schirigespann nun eine Aufbau-Frau nach der anderen von der Platte, für Lucie Dorotikova war zudem noch vorzeitig Spielschluss.
Am verdienten Altenburger Sieg und doch noch zufriedenen Trainergesichtern allerdings änderte dies nichts mehr. Der vierte Tabellenrang ist mit diesem Erfolg sicher eingetütet, am Ende werden wohl zwei Punkte zu Platz drei und vier zur Vizemeisterschaft fehlen. Für das kommende Jahr ergibt sich damit so einiges an Optionen und am nächsten Samstag kann die Saison in Calbe eigentlich mit einen Schaulaufen abgeschlossen werden.

Aufbau mit: Zimmermann, Keller - Foksova(9), Dorotikova(6), Unger(1), Walzel(8), Wurst, Holz(6), Große, Konrad(4).