Zumindest die kämpferische Einstellung hat bei den Haldensleber Oberliga-Handballerinnen gestimmt. Deshalb ist das 24:24 (11:13)-Unentschieden bei der TSG Calbe nicht unverdient und wertvoll allemal, bringt es den HSV Haldensleben dem Klassenerhalt doch wieder ein Stück näher.

Sekunden vor Spielschluss vollendete Haldenslebens Jenny Arens nach präzisem Steilpass von Torhüterin Franka Ethner zum 24:24-Ausgleich. Das war der einzige Gleichstand im Spiel gegen den Abstieg. Das HSV-Team lief ständig einem Rückstand hinterher. Unbedingter Siegeswille und selbstauferlegter Druck waren wohl zu groß, denn zehn Minuten nach Spielbeginn hatten die Haldensleberinnen die Hälfte ihrer Angriffe mit Fehlern abgeschlossen. Bis zur Halbzeitpause kämpfte sich der HSV auf zwei Tore heran.

Auch danach gelang durch zahlreiche unkonzentrierte Würfe wenig. Der Gastgeber konterte in der 45. Minute zum 21:15, das Spiel schien entschieden. Doch die HSV-Mannschaft gab sich nicht auf und kämpfte. Franka Ethner hielt ihre Mannschaft im Spiel, hielt drei Würfe in Folge, darunter einen Siebenmeter. Conny Bergmann erreichte mit einem sehenswerten Fernwurf das 21:22 (57.). Zwei Minuten vor Schluss setzte Daum alles auf eine Karte und schickte ihre Spielerinnen in die Manndeckung. Mit Erfolg, wie sich zeigen sollte. 90 Sekunden vor Spielende stand es 24:22. Anne Stutz mit einem verdeckten Wurf und der eingangs beschriebene Konter brachten schließlich den Punktgewinn für die Gastmannschaft. HSV-Trainerin Dr. Marita Daum resümierte: »Zum Schluss betrachte ich es als einen gewonnenen Punkt. Der Kampfgeist in den letzten zehn Minuten hat gezeigt, dass wir einen Punkt holen wollten.«

»Wir haben ein paar Bigpoints nicht gemacht«, fasste es Calbes Interimstrainer Ronald Kampe zusammen und ärgerte sich: »Wir haben das Spiel zu einfach weggeworfen.«

HSV Haldensleben: Klauß, Ethner - Neuhaus, Carolin Beck (4), Müller (1), Christin Beck (2), Butenschön, Romy Stutz, Hoffmann 4, Reißberg, Anne Stutz (6/4), Bergmann (3), Arens (1), Wesemeyer (3).
Siebenmeter: Calbe 5/4, Haldensleben 5/4. Zeitstrafen: Calbe 2, Haldensleben 5. Schiedsrichter: Näther/Mischinger.