In der Mitteldeutschen Oberliga haben sich die Handballfrauen des HSV Haldensleben eine sagenhafte Heimklatsche im Nachbarschaftsderby gegen den BSV 93 Magdeburg eingefangen. Die Gäste revanchierten sich mit einem 36:22 für die hohe Heimniederlage im Hinspiel.

Haldensleben begann die Partie pomadig, hatte die beiden Heimpunkte gedanklich schon fest in der Hosentasche verstaut. Die Gäste liefen locker und gelöst »über die Platte«, agierten konzentriert. Beim HSV schienen sich die Akteure dagegen mit allem zu befassen, nur nicht mit der Partie an der sie gerade mehr oder weniger teilnahmen. Durchdachte Kombinationen hatten Seltenheitswert. Oft wurde der Ball mal eben auf das Tor geknallt, der eigene freistehende Mitspieler dabei ignoriert. Für das Aufbauspiel der Haldensleber wurde meist nur der Bereich zwischen den beiden Halbpositionen genutzt – darauf stellte sich der BSV 93 dann ganz gut ein.
Die Gäste verwalteten ihren Vorsprung, kamen Mitte der ersten Hälfte kurz ins Schwimmen, fingen sich aber dank einer indiskutablen Torwurfeffizenz der Gastgeberinnen mit einem 11:16 zur Pause.

In der zweiten Hälfte sahen die HSV-Fans nicht etwa die erhoffte Leistungssteigerung ihrer Mannschaft. Haldensleben leistete sich viele technische Fehler am Stück, ein Großteil der Spieler strahlte athletische Minuswerte aus. Eines muss man dem Team aber zugute halten, die Truppe kämpfte – wieder einmal aber nicht als Kollektiv. Gegenseitige Vorwürfe einiger Aktiver untereinander führten zu noch mehr Verunsicherung, so dass reihenweise klare Wurfchancen ausgelassen wurden.
Der BSV 93 Magdeburg spielte die Partie herunter und durfte sich am Ende über einen auch in dieser Höhe verdienten Erfolg freuen. Der HSV dagegen kann sich in der Form die Reise zum »Abstiegs-Endspiel« nach Calbe sparen.

HSV Haldensleben: Klauß - Neuhaus, C. Beck (2/1), Müller (1/1), Arens (2), Mertens, Butenschön (1), R. Stutz, Reißberg (2), Hoff mann (5/1), Ch. Beck (2), A. Stutz (5), Bergmann (2).
Strafwürfe: HSV 4/3, BSV 93 4/2. Zeitstrafen: HSV 3, BSV 93. SR: Scholz/Rudolph (Zittau).