Wenn die Mädels der SG HV Chemnitz unmittelbar nach einem Spiel im Kreis tanzen, dann haben sie entweder gerade für einen erfolgreichen Krimi gesorgt und/oder einen Favoriten überraschend geschlagen. Letzteres war gestern Abend der Fall, als die Chemnitzer Mädels in der Mitteldeutschen Liga beim Tabellenzweiten HSV Marienberg antreten mussten. In der Historie dieser Begegnung war es den HVC-Mädels noch nie gelungen in der Bergstadt zu punkten und auch diesmal galten die Marienberger, ob ihrer enormen Heimstärke (14 Pflichtspiele in Folge zu Hause saisonübergreifend ungeschlagen!), als der klare Favorit.

Die Gastgeber gingen dann auch standesgemäß mit dem 1. Angriff in Führung, doch mit 3 Toren in Folge schoben sich die Gäste mit 1:3 in Front. Bis zum 4:5 konnten die Chemnitzer stets vorlegen, aber anschließend glich der Favorit zum 5:5 aus, um danach auf 9:5 davonzuziehen. In dieser Phase des Spiels agierten die Chemnitzerinnen im Angriff nicht geduldig genug und ermöglichten durch nicht optimal vorbereitete Abschlüsse den Marienbergern guten Konterchancen, welche diese konsequent nutzten. Es sollte dies aber die einzige Phase in dieser Partie bleiben, in der die HVC-Spielerinnen von ihrer taktischen Marschroute abwichen. In der verbleibenden Zeit bis zur Pause fingen sie sich wieder und schafften zur Halbzeit den 9:8 Anschluss.

Aus der Kabine kamen die Chemnitzerinnen mit dem festen Glauben daran, dass die Marienberger diesmal zu knacken sein könnten und mit einem 4:0 Lauf zum 9:12 legten sie gleich den Grundstein dafür. In der Folge war die Partie hart umkämpft. Die Gastgeber drängten energisch auf den erneuten Ausgleich, doch die Chemnitzerinnen erledigten ihren Abwehraufgaben mit Bravour und wenn Marienberg doch der Anschlusstreffer gelang, legten sie wieder einen eigenen Treffer nach. So verlief die Partie bis zum 15:17, doch danach konnten sich die Gäste spielentscheidend zum 15:20 absetzen und behaupteten diesen Vorsprung bis zum Schluss.
Schon Sekunden vor der Schlusssirene war der Jubel bei den HVC-Spielerinnen und ihrem Anhang groß, denn mit diesem Sieg war ihnen wieder einmal eine faustdicke Überraschung gelungen.

Fazit von Trainer Thomas Sandner:»Es war phantastisch, wie die Mädels die taktischen Vorgaben, welche wir in den Trainingseinheiten unter der Woche vorbereitet hatten, als Team auf den Punkt genau umgesetzt und sich mit diesem überraschenden Sieg dafür selbst belohnt haben!«

Es spielten: Josephine Lang (TW), Jessika Hugel (TW), Catrin Grützmann (4), Kerstin Streit (1), Anja Noack (2), Sandra Jorke (3), Susanne Zais (2), Tina Hofmann, Claudia Breßler (4/3), Sandra Schumann (1), Maria Neumann (5), Sandy Enderlein.
Zuschauer: 160. 7m: Marienberg 6/5, Chemnitz 3/3. Zeitstrafen: Marienberg 3x2min, Chemnitz 4x2min.