Nach dem Schlusspfiff hieß es erst mal tief durchatmen für den Tabellenführer der Sachsen-Anhalt-Liga der Frauen. Nach einer eher durchwachsenen Leistung gewannen die Frauen des TuS 1860 Magdeburg ihr Ligaspiel gegen den ebenbürtigen Gast aus Oebisfelde denkbar knapp mit 25:23(13:12). Dabei musste der Gastgeber lange um den Sieg bangen, da die Gäste die Neustädterinnen bis zum Schlusspfiff forderten. Beste Werferin aus Seiten des weiterhin verlustpunktfreien Tabellenführers war Michaela Petzke mit 7 Treffern.

Die Zuschauer sahen in der Anfangsphase eine sehr fehlerbehaftete Partie beider Mannschaften. TuS brauchte 7 Minuten, um durch Kirsten den ersten Treffer zu erzielen. Der Gastgeber kam nicht richtig ins Spiel hinein. Durch viele einfache Fehler machte sich die Mannschaft das Leben unnötig schwer. Auch die zwischenzeitliche 3:2-Führung brachte keine Ruhe in die Angriffsaktionen.
Die Gäste gingen folglich auch nach 16 Minuten mit 5:4 in Front. Vor allem Franziska Dietz, am Ende mit 12 Toren beste Spielerin des Spiels, konnte nach Belieben abschließen und stellte die TuS-Abwehr in Zusammenarbeit mit der Kreisläuferin vor große Probleme.
Beim 6:8 nahm TuS die Auszeit und stellte ein wenig um. In der Abwehr wurde nun offensiver agiert, was Oebisfelde verunsicherte. Im Tor steigerte sich Carolin Ziegler, sie hielt mehrere schwere Bälle und zeigte auf einmal eine ganz andere Körpersprache. Ihre Vorderleute ließen sich davon mitreißen und legten im Angriff nun auch einen Gang zu. Aus dem 7:9 machte TuS innerhalb von 5 Minuten ein 11:10. Mit ihrem dritten Treffer in Folge markierte Rückkehrerin Helbig dann 12:10 und zwang die Gäste zur Auszeit.

TuS nahm sich vor, die Führung bis zur Pause noch auszubauen. Leider klappte dies nicht, da man in einigen Situationen einfach zu hektisch agierte und zu schnell zu viel wollte. Zur Pause führte der Tabellenführer dann mit 13:12.
Anna Thürmann eröffnete die zweite Hälfte mit dem Treffer zum 14:12. Danach hatte TuS mehrfach die Chance, die Führung auszubauen. Doch 5 technische Fehler bzw. Fehlwürfe innerhalb kürzester Zeit verhinderten dies. Oebisfelde nutzte diese Schwäche von TuS gnadenlos aus und ging selbst wieder mit 15:14 in Führung.
Dass es auch anders geht, zeigte TuS in den folgenden 5 Minuten. Erst glich Haegebarth aus, dann erzielten Damboldt(2) und Thürmann beim 18:15 die erste 3-Tore-Führung in der Partie. Doch Oebisfelde stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Sie nutzten eine doppelte Überzahlsituation aus und kamen wieder auf ein Tor heran. TuS wirkte zudem sehr hektisch in den Angriffsaktionen und scheiterte mehrfach an den eigenen Nerven.

Die Spannung fand in der Schlussphase ihren Höhepunkt. Die Gäste glichen zunächst in der 51. Minute zum 20:20 aus. Helbig brachte ihr Team wieder in Führung, doch Oebisfelde hatte prompt eine Antwort parat.
Die Vorentscheidung fiel beim Stand von 22:21. Zu diesem Zeitpunkt vereitelte Caro Ziegler eine freie Wurfchance der Gäste und hielt die Führung fest. Im Gegenzug traf Petzke zum 23:21. Die Gäste verkürzten noch mal und hatten nach einem erneuten Ballverlust von TuS die Chance auf den Ausgleich, den aber Ziegler glücklicherweise in Zusammenarbeit mit dem Pfosten verhinderte. Im Gegenzug traf Thürmann dann kompromisslos zum 24:22, ehe Petzke den letzten Treffer zum 25:23 markierte.

Trainer Pußel war nach dem Schlusspfiff erleichtert: »Kompliment an Oebisfelde, die uns alles abverlangt haben. Wir hatten heute nicht unseren besten Tag, aber wir haben trotzdem zwei Punkte geholt. Und nur das zählt.«

In zwei Wochen kommt es dann zum Aufeinandertreffen des Tabellenführers mit dem amtierenden Landesmeister Aktivist Gräfenhainichen. TuS kann aufgrund der Punktekonstellation dort ganz befreit aufspielen, geht nach langer Zeit mal nicht als Favorit ins Spiel.

TuS: Ziegler - Petzke(7), Kirsten(2/1), Thürmann(5), Damboldt(4), Helbig(4), Böhme(2), Haegebarth(1), Viehweg, Jebsen, Schulz, Machts.