Als der Schlusspfiff der Partie BSV Sachsen Zwickau II gegen HC 06 Salzland in der Sporthalle Neuplanitz ertönte, waren auf Zwickauer Seite nur noch hängende Köpfe zu sehen. 28:29 musste sich die Mannschaft nach großem Kampf geschlagen geben. Es war wohl nicht das Wochenende des BSV ?, an dem sowohl die erste, als auch die zweite Mannschaft eine so knappe Niederlage einstecken musste.
Die Gastgeberinnen, die an diesem Spieltag Unterstützung von den Bundesligaspielerinnen Melanie Beckert, Jenny Choinowski und Jeannette Rau bekamen, erzielten zwar den ersten Treffer der Partie, liefen fortan aber die gesamte erste Halbzeit einem Rückstand hinterher. Der BSV tat sich in der Abwehr sichtlich schwer und somit gelang es den Salzländerinnen immer wieder ihre Kreisläuferin in gute Wurfposition zu bringen. Auch im Angriff lief bei den Zwickauerinnen nicht viel zusammen. Von mannschaftlichem Zusammenspiel war in den ersten 20 Minuten nichts zu sehen. Das Angriffsspiel war geprägt von zu vielen Einzelaktionen, die häufig nicht in Torerfolgen mündeten.

So kam es, dass die Heimmannschaft zwischenzeitlich, beim 8:13 einem fünf Tore Rückstand hinterherlief. Die letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs gehörten dann allerdings den Zwickauerinnen. Plötzlich ließen die Spielerinnen im Angriff den Ball von Position zu Position laufen und spielten damit diejenige, mit der besten Wurfposition frei. In der Abwehr besann man sich auf alte Stärken, verschob im Verbund zur Ballbesitzerin und zeigte sich kämpferisch. Schließlich wurde binnen weniger Minuten der auf fünf Tore angewachsene Rückstand beinahe egalisiert. Beim Halbzeitstand von 14:15 gingen die Teams in die Kabine. Der BSV, wohl wissend, dass es ganz schwer sein wird, die zwei so wichtigen Punkte zu holen, nahm sich vor im zweiten Abschnitt an die letzten Minuten des ersten Durchgangs anzuknüpfen.

Scheinbar erzielte die Halbzeitansprache der Trainer ihre Wirkung, denn der BSV startete ganz stark in die zweite Halbzeit. Beim 19:19 wurde der Rückstand, dem das ganze Spiel hinterher gelaufen wurde, wettgemacht. Der Ausgleich galt als Lohn für das konzentrierte und vor allem aufopferungsvolle Spiel der Mannschaft. Jeder Zuschauer konnte sehen, dass die Spielerinnen, sowohl auf dem Parkett, als auch auf der Bank, wussten, wie angespannt die Tabellensituation ist. Um jeden Zentimeter wurde gekämpft, ohne sich zu schonen. Nach 40 gespielten Minuten gingen die Gastgeberinnen deshalb sogar verdient mit 24:20 in Führung. Was das Team um Nadine Stein sich so schön erarbeitete, wurde drauf hin einfach wieder eingerissen.
Die Kräfte der Zwickauerinnen ließen nun nach und so musste zugesehen werden, wie der Vorsprung immer weiter schmolz. Über die Zwischenstände 26:26 und 27:28, gelang es den Salzländerinnen in der Schlussminute schließlich das entscheidende Tor zum 28:29 zu erzielen. Eine Niederlage mit einem Tor schmerzt immer, doch mit Blick auf die derzeitige Tabellensituation, lässt sich mittlerweile Schlimmes befürchten.

»Diese Woche war wieder besser, als letzte Woche, wir verbessern uns ständig, es reicht aber leider nicht, um Zählbares einzufahren. Es wird für uns nicht leichter. Die Mädels brauchen endlich einen Sieg, denn sechs Niederlagen in Folge zerren natürlich am Selbstvertrauen. Wir dürfen die Köpfe jetzt nicht hängen lassen, sondern müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren.«, zeigte sich Trainerin Corina Cupcea nach dem Spiel dennoch kämpferisch.

BSV 2: Susann Morgenstern, Stephanie Gottschling, Jeannette Rau - Peggy Doege 6/3, Melanie Beckert 5/1, Jenny Choinowski 4, Grit Schneider 4, Stefanie Stolle 4, Nadine Stein 2, Franziska Stolle 2, Bianca Kusch 1, Dörrer Jessica, Norr Adriana, Susann Torfstecher.