Das Gipfeltreffen Erster gegen Zweiter in der Mitteldeutschen Liga endete heute in Radeberg mit einem klaren 32:23-Erfolg der Rödertalbienen. Sie waren von Beginn präsenter als die Gäste und verfügten über das schlüssigere Abwehrkonzept. Egle Alesiunaite und später Jessica Stiskall nahmen die Ex-Zweitligaspielerin (SC Riesa) Lucie Hribova von der ersten Minute an in kurze Deckung und die anderen Bienen fassten hinten so energisch zu, dass den Bergstädterinnen regelrecht die Luft weg blieb.
Beim 11:6 nach 21 Minuten war Marienberg eigentlich schon entzaubert. Die Gäste fingen sich zwar dann wieder, aber maximal bis zur 25. Spielminute (11:9) durften sie vom Sieg träumen. Knapp zehn Minuten später stand es 19:10 und das hieß für Marienberg »Aus der Traum«.
Danach war die Luft raus aus dem Spiel und die Gastgeberinnen konnten es sich leisten, für die Tribüne zu spielen. Der Höhepunkt war eine Kombination in der 43. Minute zwischen den beiden besten Spielerinnen auf dem Feld, als Egle Alesiunaite von der gegnerischen Torauslinie mit präzisem Zuspiel ihre in den Torraum springende Landsfrau Jurgita Markeviciute bediente und diese im Flug sicher verwandelte.
Die letzten Spielminuten begleiteten die 350 Zuschauer mit stehenden Ovationen. »Für uns war es nicht das Spitzenspiel, sondern einfach nur das nächste. Wir haben gegen Marienberg in der Meisterschaft bisher viermal gespielt und viermal gewonnen. Warum also sollten wir unruhig sein. Marienberg ist weder eine Übermannschaft noch unser Angstgegner und gleich gar nicht Oschatz-Ersatz. Da waren wir uns in der Vorbereitung einig. Außerdem haben wir mit Jurgita Markeviciute die beste Spielerin der Staffel in unseren Reihen. Sie strahlt sowohl in der Abwehr als auch im Angriff absolute Ruhe aus und diese überträgt sich auf das ganze Team«, kommentierte Bienen-Trainerin Egle Kalinauskaite ganz entspannt.
Ihr Ex-Trainer Stefan Süßmilch (damals HCS Neustadt-Sebnitz) versagte ihr und ihrem Team im Trainer-Talk natürlich seine Anerkennung nicht, wohl wissend, dass seine Mannschaft den Rödertalbienen weder individuell noch spielerisch das Wasser reichen konnte. »Unser Saisonziel sind die Plätze drei bis fünf« stapelte er (zu) tief. Die Rödertalbienen führen nun die Tabelle mit 12:0 Punkten an. Marienberg folgt mit 10:2 Punkten und profitierte dabei von der Niederlage des SV Union Halle Neustadt II bei der SG HV Chemnitz 2010. Beide folgen gemeinsam mit dem BSV 93 Magdeburg-Olvenstädt mit 8:4 Punkten auf den Plätzen drei bis fünf. Die Rödertalbienen haben nun zwei Wochenenden spielfrei, am 6. November gehts nach Magdeburg zum Tabellenzehnten TSV Niederndodeleben.

Rödertalbienen: Ann Rammer, Susi Schulz; Jurgita Markeviciute (11/4), Egle Alesiunaite (8/1), Paula Förster (4), Kathleen Nepolsky (3), Anja Stöhr (2), Bettina Gabbert (2), Jessica Stiskall (2), Katharina Rothe, Nadja Hultsch, Julia Hellmann, Maria-Luise Lehmann (n.e.)
Schiedsrichter: Stefan Jäger/Lars Thomas (HV Sachsen), Zuschauer: 350, Zeitstrafen: 12:8 Min., Disqu.: 0:0, Siebenmeter: 6/5:5/4
Spielverlauf: 3:1 (5.), 7:3 (16.), 11:6 (21..), 11:9 (25.), 15:10 - 19:10 (34.), 20:15 (38.), 28:18 (46.), 32:23