Der Sachsen-Anhalt-Ligist TuS 1860 Magdeburg-Neustadt hat sich im Verfolgerduell gegen die BSG Aktivist Gräfenhainichen für die Hinspielniederlage revanchiert. Nach 60 sehenswerten Minuten setzten sich die Neustädterinnen gegen den Tabellennachbarn mit 29:23(14:10) durch und festigten mit diesem Sieg auch den zweiten Platz in der Tabelle. Erfolgreichste Werferinnen waren Anna Thürmann und Michaela Petzke mit jeweils 6 Treffern. Für TuS war es der 11. Sieg im 11. Heimspiel.

7:18 Minuten waren gespielt, als TuS-Trainer Dedens zur Auszeit gezwungen war. Was er von seiner Mannschaft in der Anfangsphase sah, erinnerte stark an den Auftritt im Hinspiel, welches TuS nach einer indiskutablen Leistung mit 24:30 verlor. Viele unnötige technische Fehler und phlegmatische Abwehrarbeit wurden folgerichtig durch die BSG mit einem 1:5-Rückstand bestraft.

Nach der hektischen Anfangsphase kam TuS jedoch besser ins Spiel. Vor allem die Abwehr fand endlich zur notwendigen Aggressivität und war Grundstein dafür, dass der Tabellenzweite wieder auf 5:6 heran kam. Die Mannschaft aus Gräfenhainichen, aktuell amtierender Landesmeister, ließ sich jedoch nicht von ihrer Linie abbringen und nutzte zwei Fehler des Gastgebers, um die Führung erneut auf 8:5 auszubauen.

TuS hielt dagegen und kam durch zwei Tore von Jessica Kirsten auf 7:8 heran. Als Petzke dann in der 22. Minute ausglich, sah sich BSG-Trainer Rudow zur Auszeit gezwungen. Doch sein Plan, TuS mit der Unterbrechung aus dem Konzept zu bringen, ging zum Glück nicht auf. Denn Viehweg und Petzke legten nach und sorgten für die 11:8-Führung.
Den Vorsprung baute der Gastgeber bis zur Pause noch ein wenig aus, Lisa Haegebarth erzielte kurz vor dem Halbzeitpfiff das 14:10.

In der zweiten Hälfte sahen die zahlreichen Zuschauer ein schnelles und spielerisch gutes Spiel beider Mannschaften. TuS konnte den 4-Tore-Abstand behaupten, obwohl der Gast mächtig Druck machte und der Heimmannschaft alles abverlangte. Das es lange spannend blieb, lag aber nicht nur an der Stärke des Gegners. Im Angriff ließ der Gastgeber viele klare Chancen, die teilweise gut herausgespielt waren, aus und verpasste es, das Spiel frühzeitig zu entscheiden.

Einen wichtigen Schritt Richtung Sieg machte die Mannschaft in der 49. Minute. Erstmals im Spiel baute TuS die Führung auf sechs Tore aus, Petzke und Böhme waren zum 24:18 erfolgreich.
Brenzlig wurde es trotzdem noch mal. Damboldt bekam in einem äußerst fairen Handballspiel eine Zeitstrafe und ermöglichte den Gästen eine Überzahlsituation. Diese nutzten die Gelegenheit und kamen noch mal auf 21:24 heran. Aber mehr gelang ihnen nicht, denn Damboldt traf nach ihrer Rückkehr von der Strafbank zum 25:21 und erstickte die leisen Hoffnungen Gräfenhainichens im Keim.

In der Abwehr gab TuS in den Schlussminuten noch mal Vollgas, vor allem Lisa Haegebarth erkämpfte für ihre Mannschaft einen Ball nach dem anderen. Sie belohnte sich selbst für diese Arbeit, in dem sie vom Kreis zum 27:22 traf. Den Schlusspunkt setzte dann Anna Thürmann, die mit einem Doppelpack für den 29:23-Endstand sorgte.

Trainer Dirk Pußel strahlte nach dem Schlusspfiff: »Wir haben nach der schwachen Anfangsphase nie die Geduld verloren und uns auf unsere Stärken besonnen. Es war insgesamt eine tolle Mannschaftsleistung. So kann es weitergehen.«

Aufstellung: Ziegler, Pußel - Thürmann (6), Haegebarth (3), Viehweg (1), Helbig (3), Kirsten (3), Jebsen, Damboldt (5/2), Machts (1), Böhme (1), Schulz, Petzke(6/2).