Die Nordligadamen des SV Eiche 05 Biederitz waren so nah dran und haben am Ende dennoch den Titel verloren. Im alles entscheidenen Nachholspiel gab es in der Fermersleber Sporthalle vor 50 Zuschauern eine 25:30 (14:11)- Niederlage gegen den neuen Meister TSV Niederndodeleben II.

Die Konstellation war vorab deutlich abgesteckt, durften sich doch die SVE- Damen aufgrund der bisher absolvierten Partien gegeneinander sogar eine Niederlage mit drei Toren Unterschied erlauben. Dass jedoch an diesen Umstand zumindest in den ersten dreißig Minuten kaum jemand einen Gedanken verschwendete, war einer konzentrierten Vorstellung der Biederitzerinnen in Hälfte eins zu verdanken.
Vom Anpfiff weg präsentierten sich die »Gastgeber« bissiger und konsequenter im Torabschluss, was nach sieben gespielten Minuten eine 4:1- Führung zur Folge hatte. Im weiteren Verlauf erhöhten Nina Bublitz und Franziska Swoboda mit zwei Kontertreffern sogar auf 7:2. Diesen komfortablen Fünftorevorsprung behaupteten die Biederitzerinnen bis zum 14:9, da der TSV besonders im Angriff die nötige Konzentration und Durchschlagskraft vermissen ließ. Bis zur Halbzeit verkürzte Dana Melzer mit zwei Toren den Rückstand auf 14:11, ehe Franziska Woyke noch einen Strafwurf, es war bereits der dritte, gegen die gut aufgelegte Sophie Hesse vergab.

Den Wiederbeginn verschliefen die Biederitzerinnen dann völlig. Nicht nur einen vergebenen Strafwurf (Bublitz) nutzten die TSV- Damen durch Julia Talke, Franziska Woyke und Dana Melzer zum 14:14- Ausgleich nach 36 Minuten. Der zehnfachen Torschützin Julia Talke, sie gehört dem Kader der 1. Mannschaft an, gelang wenig später sogar die erstmalige Führung zum 15:14, ehe Marina Beer und Juliane Bock den Spieß noch einmal kurzzeitig zur eigenen Führung umdrehen konnten. Auch den 17:19- Rückstand nach 42 Minuten egalisierten Liesa Götze und Franziska Swoboda, die wenig später nach der dritten (fragwürdigen) Zeitstrafe zum Zuschauen gezwungen war, postwendend.
Die sich ergebene Überzahl nutzten die Gäste durch Treffer von Julia Talke (3) und Nancy Charnowski nach 48 Minuten zum 23:19, was zu diesem Zeitpunkt erstmals gleichbedeutend mit dem Titel war. Dem 20:23 durch Nina Bublitz ließ die TSV- Reserve das 20:26 folgen. Doch die SVE- Damen, den die spielerische Leichtigkeit inzwischen ganz fehlte, kämpften sich noch einmal zurück und waren beim 24:27 nach 58 Minuten dem Titel plötzlich wieder ganz nah. Dies war auch nach dem 25:28 durch Janina Lange 115 Sekunden vor Ultimo der Fall. Nach einem verwandelten Siebenmeter durch Franziska Woyke reagierte die Biederitzer Bank mit einer Auszeit. Da aber auch der folgende Angriff einem technischen Fehler zum Opfer fiel, konnten die TSV- Damen in Person von Julia Talke mit dem Tor 30:25 alles klar machen. Nach dem unmittelbar ertönten Schlusspfiff lagen verständlicherweise großer Jubel und grenzenlose Enttäuschung nur einige Meter auseinander.

»Wir haben uns nach der Pause nicht clever genug angestellt. Es ist im Nachhinein auch müßig, die Schiedsrichteransetzung und deren Leistung zu diskutieren. Wir hätten diese klare Führung mit der so günstigen Ausgangsposition besser verwalten müssen«, zog der Biederitzer Trainer Matthias Altrock bei all den ungünstigen Begleiterscheinungen (Verlust des Heimrechts) ein kritisches und damit realistisches Fazit.

Biederitz: Hesse, Tuchen, Fleischer - Lange (1), Swoboda (9/3), Bublitz (6/3), Götze (3), Schauer, Bock (2), Richter (1), Beer (2), Mann (1).
N.dodeleben: Berg - Wieker (1), Melzer (6/1), Charnowski (3), Talke (10/1), Marx, Blume (1), Woyke (8/4), Wollbrück (1).
Siebenmeter: Eiche 7/5, TSV 11/6. Zeitstrafen: Eiche 6, TSV 5.