Nach 4 Siegen in Folge musste die Mannschaft des TuS 1860 Magdeburg eine unerwartete Niederlage einstecken. Gegen den Aufsteiger vom Dessau-Roßlauer HV fand man über 60 Minuten nie ins Spiel und verlor am Ende verdient mit 25:29(12:23). Trotz der Niederlage bleibt TuS in der Tabelle auf dem 6. Rang.

Die Zuversicht vor Spielbeginn, die letzten Spiele hatten dem Gastgeber sehr viel Selbstvertrauen gegeben, war kurz nach dem Anpfiff bereits verflogen. TuS kam nur schwer ins Spiel, lief von Beginn an einem Rückstand hinterher. Dessau führte nach 8 Minuten mit 5:3. TuS spielte im Angriff zu hektisch, schloss Aktionen viel zu früh ab. Zudem hatte man gegen die leichtfüßigen Gästespielerinnen erhebliche Probleme, Lücken zu erarbeiten.

Trotzdem schafften es Kirsten, Haberland und Thürmann ihre Mannschaft wieder kurzzeitig mit 6:5 in Führung zu bringen. Doch dies sollte eine kurze Momentaufnahme bleiben. Die Gäste blieben bei ihrer ruhigen Spielweise und ließen sich auch von den verschiedenen Abwehrformationen des Gastgebers nicht aus dem Konzept bringen. Ihnen gelangen immer wieder Torabschlüsse über die starken Außenpositionen. Allein Rechtsaußen Lisa Schröter, immerhin dritte der Torschützenliste der Liga, traf insgesamt 13mal.

Die TuS-Defensive, in den letzten Spielen die Basis für die Erfolge, hatte diesmal erhebliche Probleme, die spritzigen und schnellen Gästespielerinnen zu halten. Es fehlte letztendlich die nötige Konsequenz, die Aktionen des Aufsteigers zu unterbinden.

Bis zur Pause blieb es beim engen Spielstand, die Führung der Gäste konnte TuS immer wieder ausgleichen. Schließlich ging es mit einem knappen 12:13 Rückstand in die Kabine.

Damboldt glich dann kurz nach dem Wiederbeginn zum 13:13 aus. Dessau blieb jedoch weiter am Drücker und konnte sich bis zur 38 Minute auf 17:13 absetzen. Das lag vor allem daran, dass TuS im Angriff zu harmlos agierte und einfach keine spielerischen Mittel fand, den gegnerischen Deckungsverbund auszuspielen.
Nach dem zwischenzeitlichen 15:18 kämpfte sich der Gastgeber noch mal heran. Durch gewonnene Bälle in der Defensive gelangen Thürmann(2) und Helbig einfache Tore und somit der 18:18-Ausgleich.
Dessau reagierte sofort und nahm eine Auszeit, um das Spiel zu beruhigen. Zum Leidwesen von TuS gelang das auch. Innerhalb von 5 Minuten zog der Gast wieder auf 22:18 weg.

Damit war in diesem Spiel auch eine Vorentscheidung gefallen. Die Körpersprache beider Mannschaften hätte nun unterschiedlicher nicht sein können. TuS resignierte, weil viele klare Torchancen nicht genutzt wurden und ein Punktgewinn nicht mehr realisierbar war. Dessau dagegen strotzte nur so vor Selbstbewusstsein und konnte den Vorsprung kurz vor Schluss auf 28:22 ausbauen.
In den letzten Minuten gelang TuS noch ein wenig Ergebniskosmetik zum 25:29.

Nach dem Spiel waren natürlich alle Spielerinnen enttäuscht. Sie wussten, dass diese Niederlage unnötig war. Allein 5 vergebene Strafwürfe in der zweiten Hälfte belegen deutlich, dass bei besserer Chancenauswertung ein Sieg möglich gewesen wäre.

Trainer Pußel meinte nach dem Spiel: »Glückwunsch an Dessau. Sie haben verdient gewonnen. Meiner Mannschaft fehlte heute ein wenig der Glaube an die eigene Stärke und auch das notwendige Glück. Aber solche Tage gibt es auch mal. «

Ziegler, Pußel - Thürmann(6/1), Haegebarth(3/1), Haberland(1), Kirsten(5/4), Jebsen, Damboldt(1), Butenschön(1), Peper, Sill(3/1), Krauß, Helbig(4), Viehweg(1).