Das war ein Spiel, zunächst an Unzulänglichkeiten und zuletzt durch Spannung kaum zu überbieten! Eine starke zweite Halbzeit rettet der Heimsieben die zwei teilweise schon verloren geglaubten Punkte.

Die erste Halbzeit begann ziemlich glanzlos, obwohl das schöne Tor von Anika Kracht durch eine 1 gegen 1- Situation anderes anmuten ließ. Doch das heimische Team konnte sich von diesem anfänglichen Schwung nicht mitreißen lassen und so gingen die Gäste gleich mit zwei Toren in Führung. Wieder einmal war es die Linksaußen- Position, die enorme Schwierigkeiten bereitete. Die ersten drei Würfe von dieser Seite fanden sofort ihren Weg ins Ziel. Nach dem Wechsel von Trainer Görlich, bekamen die Irxleber Spielerinnen die gegnerische Torgefahr, gerade auf der rechten Deckungsseite, besser in den Griff. Und nun lief auch das Angriffsspiel besser. Doch kurz vor Ende der ersten Spielhälfte klappte plötzlich nichts mehr. So ließ ein 3:0- und 4:0- Lauf der Gäste die Ambitionen der Heimsieben kläglich im Keim ersticken. Man wusste gar nicht genau, wie einem geschah, als die Halbzeitsirene bei einem Spielstand von 12:16 ertönte. Mit einem vier- Tore- Rückstand ging man also einerseits freudig und andererseits mit hängenden Köpfen in die jeweiligen Kabinen. Da bahnte sich schon Schlimmes an, wenn dieser Lauf nicht gestoppt werden könnte, dachten sich sicherlich auch die Zuschauer.
Doch der Halbzeitpfiff kam zur rechten Zeit. Die Kabinenansprache von Trainer Görlich fiel dementsprechend deutlich aus. Konzentrierter die Bälle spielen, konstanter im gesamten Spiel werden, die Deckung besser organisieren, das waren wohl die wichtigsten Aussagen, die er traf. Da war sie wieder die bereits so oft zitierte und trotzdem immer noch fehlende Konstanz!

Beide Mannschaften kamen wieder aus den Kabinen und Dessau-Roßlau konnte sofort den ersten Treffer markieren. Doch was dann geschah, vermochte niemand so richtig zu glauben. Irxleben war noch am Leben und die Damen hatten dieses Spiel keinesfalls abgehakt. Es begann ein Kampf der Heimsieben, den so wohl niemand mehr auf der Rechnung hatte und vor Allem die Gäste nicht. Über die Stationen 13:18, 17:19 und 21:21 war man plötzlich wieder auf Augenhöhe und die Gäste waren dieses Mal diejenigen, die sich verdutzt die Augen reiben mussten. Nach dem Ausgleich hatte das Spiel seine spannendste Phase. Keine Mannschaft wollte die Punkte hergeben und so wurde um jeden Ball gefightet. Zu diesem Zeitpunkt war etwa die Hälfte des zweiten Durchganges gespielt und es stand 24:24, als die Partie an Härte immer mehr zunahm.
Nun war es der Mannschaft mit dem größeren Willen vorbehalten, die Partie für sich zu entscheiden. Bis zum 28:28 stand die Partie, etwa acht Minuten vor Schluss, immer noch auf der Kippe. Keiner mochte sich einen Vorteil heraus werfen. Doch dann hatten die Hausherrinnen das bessere Händchen und gerade Anika Kracht und Kerstin Lincke konnten in den wichtigsten Momenten den Ball sicher unterbringen. So konnte man wenige Minuten vor Schluss mit zwei Toren in Führung gehen. Die Gäste machten nun auf und stellten auf eine komplette Manndeckung um. Normalerweise hat das die Irxleber Damen sonst immer aus dem Konzept gebracht aber wie man sehen konnte hatte man dazu gelernt, denn genau das war es dieses Mal nicht der Fall.
Der Ball konnte in den eigenen Reihen gehalten werden und sogar in ein Tor von Anika Kracht umgemünzt werden. Nun war das Spiel endgültig entschieden und Kerstin Lincke war es vorbehalten den letzten Treffer, in einem teilweise sehr kräftezehrenden Spiel, zu werfen. Die Gäste waren ziemlich enttäuscht über diese Niederlage, hatten sie doch auch alles in die Waagschale geworfen, um zwei Punkte mitnehmen zu können. Doch eine wieder mal sehr gut aufgelegte Anne Schöneck vernagelte des Öfteren im Spiel aber gerade in den Schlussminuten ihr Tor fast komplett und war damit maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt.

Statistik:
Schöneck, Kling - Anika Kracht 4, Lincke 6/1, Stolz 5, Jessica Reß 4, Zornemann 4, Bethmann 3/2, Wolter 4/3, Kerstin Kracht 2.
gelbe Karten: Irxleben 3, Dessau-Roßlau 3. 2-Minuten: Irxleben 2, Dessau-Roßlau 5. 7-Meter: Irxleben 7/6, Dessau-Roßlau 3/3. rote Karten: keine. SR-Paar: Hoffmann/Salzer
Spielfilm: 10:0, 10:3, 2:4, 3:6, 6:6, 8:8, 10:8, 10:10, 10:13, 12:16 / 12:17, 13:18, 17:19, 18:21, 21:21, 24:24, 28:28, 30:28, 32:29.