Irxlebens Handballerinnen ist mit dem 31:24 (12:13)-Heimsieg gegen TV Askania Bernburg erneut ein Favoritensturz gelungen. Die Mannschaft um Trainer Thomas Görlich verfügt nun über ein ausgeglichens Punktekonto (10:10) und hat als Tabellenachter einen Mittelfeldplatz in der Sachsen-Anhalt-Liga inne.
Strahlende Gesichter auf der einen, hängende Köpfe auf der anderen Seite. Irxlebens Kerstin Kracht, sie wirkte nach ihrer Verletzung erstmals mit und steuerte einen Treffer zum schlussendlich verdienten Sieg bei, brachte es auf den Punkt: ‘Wir haben mit unserer geschlossenen Mannschaftsleistung und einer sehr starken Torhüterin Anne Schöneck den Favoriten niedergerungen. Somit haben wir wohl endgültig bewiesen, dass wir kein Fallobst, sondern eine Mannschaft sind, mit der man immer rechnen muss.’

Bis die zwei Siegpunkte unter Dach und Fach waren, hatte der SVI allerdings einen steinigen Weg zu gehen. In der ersten Halbzeit liefen die Irxleber Frauen permanent einem Rückstand hinterher. Dieser betrug zwei oder gar drei Tore. Beim 1:5 bahnte sich eine sportliche Katastrophe an. Doch dann erwachte Irxlebens Kampfgeist. Irxleben schwamm sich allmählich frei und stellte Tuchfühlung zu den Bernburger Frauen her. Danach verlief die Partie weitgehend ausgeglichen, ohne Führung des Gastgebers allerdings. Er hatte das Unentschieden in Händen, kassierte ein paar Sekunden vor dem Halbzeitpfiff der solide amtierenden Schiedsrichter Bechler/Müller das 13. Gegentor – 12:13.

Nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild wie Ende der ersten Halbzeit. Beide Mannschaften zeigten sich auf Augenhöhe. Ab der 40. Minute kam ein Bruch ins Bernburger Spiel. Der Grund: Stefanie Beyer, mit neun Treffern erfolgreichste regionalligaerfahrene Werferin der Gäste, wurde von Anika Kracht in persönliche Bewachung genommen. Das zahlte sich schlussendlich aus. Sie kam zwar noch immer zum Zuge aber nicht mehr in dem Maße, wie in der ersten Halbzeit.
Im Umkehrschluss wurde Anika Kracht auf Irxleber Seite auf Mann genommen. ‘Das war richtig gut für uns, denn es taten sich in der Deckung der Bernburger Lücken auf. Die haben wir natürlich gern angenommen, denn so sind wir immer in die Nahtstellen der Abwehr gestoßen und haben Treffer um Treffer erzielt’, frohlockte Irxlebens sechsfache Torschützin.
In der Schlussviertelstunde legte Irxlebens exzellente Kreisläuferin Kerstin Lincke richtig los. Sie war nicht mehr zu stoppen und wenn, dann nur mit unerlaubten Mitteln. So kippte das Spiel. Ab dem 18:17 gab der SVI seine erste Führung nicht mehr aus der Hand und baute diese auch konsequent bis auf 31:24 aus.

Am Ende stand ein nicht unbedingt eingeplanter, allerdings in der Höhe durchaus verdienter Heimsieg. Bernburg fand in der Schlussphase der Partie keine Mittel gegen eine sehr gut agierende Irxleber Deckung und wenn doch, dann stand ja noch die überragende Anne Schöneck im Gehäuse. Von 50 Bällen, die auf ihr Tor kamen, hielt sie 30 – einfach nur klasse! Sie stand bis zum 27:20, danach kam Sylvia Kling in der 55. Minute. Im Gegenzug stand die Bernburger Deckung einfach nicht mehr gut genug, um die drohende Niederlage abzuwenden.

SV Irxleben: Kling, Schöneck – Anika Kracht (6), Lincke (6/1), Stolz (2), Jessica Reß (6/4), Jennifer Reß, Zornemann (4), Bethmann, Wolter (5/1), Kerstin Kracht (1/1).
Gelbe Karten: Irxleben 2, Bernburg 3. Zeitstrafen: Irxleben 2, Bernburg 5, Siebenmeter: Irxleben 11/7, Bernburg 5/3.